Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal
Derek strahlte sie an und hielt die Anlage hoch, auf die er die beiden kleinen Boxen gestapelt hatte. »Das habe ich dir mitgebracht.«
»Danke.« Daisy nahm ihm die Anlage ab. »Und jetzt auf Wiedersehen.«
Sie versuchte, die Tür mit der Hüfte zuzudrücken, aber Derek blockierte sie mit dem Fuß. »Ist das alles? Kein: Derek, Liebling, Honey, Schatz, du hast mir gefehlt? Kein: Mein Gott, schön dich zu sehen? Kein: Komm rein und zieh dich aus?«
»Nein.« Noch immer versuchte Daisy, die Tür zu schließen. »Ich bin gerade dabei, neue Wege zu gehen, allerdings nicht rückwärts. Hau ab.« Sie bückte sich, um die Anlage abzustellen. Als sie sich umdrehte, stand Derek schon in der Wohnung, attraktiv und zerknirscht und unglaublich nervig.
»Ich will zu dir zurück, Daisy«, sagte er mit aller geheuchelten Ehrlichkeit, zu der er fähig war.
Mit so einem Arschloch war ich zusammen? Daisy ohrfeigte sich innerlich, dann schloss sie für sich mit dem Thema ab. »Ich will dich nicht zurück, Derek. Die Anlage nehme ich natürlich gern, aber dich nicht. Und jetzt verlass bitte meine Wohnung.«
»Du bist eine harte Frau, Daisy.« Derek grinste vielsagend und stieß die Tür hinter sich mit einem Fußtritt zu. »Eine der Millionen Sachen, die ich an dir geliebt habe.« Er öffnete die Arme. »Komm schon, du meinst es nicht so.«
»Doch, genau so meine ich es.« Daisy ging um ihn herum und zog die Tür wieder auf. »Raus hier. Ich bin nicht interessiert.«
Offensichtlich bereit, endlich sein Ass aus dem Ärmel zu ziehen, beugte sich Derek zu ihr hinunter. »Daisy, die Band hat eine Platte aufgenommen. Ich werde reich.« Um ihre Reaktion zu genießen, trat er einen Schritt zurück.
Daisy schüttelte den Kopf. »Bis du reich bist, kann ich mir dich nicht leisten. Raus.«
Wie immer war Derek schwer von Begriff. Außerdem hatte er ja noch das Hörproblem. »Nur ein Schlafplatz für ein paar Nächte, Liebling.«
»Nein. Raus.«
»Daisy, Baby. Hast du alles vergessen, was zwischen uns war?« Er streckte die Arme nach ihr aus, drückte sie an sich und küsste sie auf den Hals, während sie sich von ihm wegduckte.
»Lass das.« Bei dem Versuch, sich aus der Umarmung herauszuwinden, stolperte sie mit ihm ins Treppenhaus. Derek war kein Frauenschänder, aber ein Schwachkopf, und es gab Grenzen, wie viel sie davon ertragen konnte. Also trat sie ihm gegen das Schienbein, und als er scharf die Luft einzog, hörte sie die Haustür aufklappen. »Hilfe!«, rief sie, in der Hoffnung, dass Derek aufgab, sobald sie Publikum hatten.
Aber dazu blieb ihm gar keine Zeit mehr, denn Sekunden später lag er ausgestreckt auf dem Treppenhausboden.
Daisy zog ihren Pullover glatt und drehte sich zu ihrem Retter um. »Danke. Eigentlich wollte er nicht…« Dann versagte ihr die Stimme.
Linc baute sich drohend vor Daisy auf. Während er versuchte, Ordnung und Logik in ihr Leben zu bringen, hielt er sich mit einer Hand am Türrahmen fest. Um Mut zu sammeln, hatte er im Flugzeug auf den Scotch von Booker noch drei weitere getrunken. Jetzt fühlte es sich richtig an, dass er sie belehrte. »Offne nie jemandem die Tür, den du nicht kennst.«
»Sie kennt mich«, sagte der Rüpel vom Fußboden. »Ich bin ihr Freund. Und wer, zum Teufel, sind Sie?«
Ihr Freund? Linc sah ihn genauer an. Ach ja. Der Musiker. Darrin oder Derek oder so. Nun, der war Geschichte. »Ich bin ihr Mann.« Er wandte sich um und stand nun drohend über Derek. »Verschwinden Sie, oder ich breche Ihnen die Finger.«
»Du hast geheiratet?« Entrüstet starrte Derek zu Daisy hoch. »Ich war doch nur acht Monate weg.«
»Aber du hast mir nie geschrieben«, hielt Daisy ihm entgegen. »Also habe ich den Erstbesten genommen, der mich gefragt hat. Er ist ein Berufskiller. Er sorgt dafür, dass alle Leute verschwinden, die mich belästigen. Tatsächlich…«
Linc beobachtete, wie sie sich in Rage redete, und ihm wurde weh ums Herz und auch ein bisschen schwindelig. Schnell griff er wieder nach der Wand, um sich abzustützen. Daisy nahm immer weiter an Fahrt auf, und ihre Augen weiteten sich. »Tatsächlich kennt er meinen Bruder aus New Jersey. Du solltest also jetzt besser gehen.« Sie nahm Lincs Hand, und er drückte sie, froh über ihre Wärme, während sie ihn in die Wohnung zog.
»Du hast keinen Bruder aus New Jersey«, widersprach Derek, der sich vom Boden aufrappelte. »Du bist Einzelkind und kommst aus Tennessee.«
Inzwischen stützte Daisy einen Großteil von Lincs
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