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Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Titel: Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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auch.«
    Gertrude? »Woher weißt du das?«
    »Sie hat mit dir geredet.«
    Er war so nah, beachtete sie aber nicht. Einem plötzlichen Impuls folgend, legte sie eine Hand auf sein Buch. Er sah zu ihr auf.
    »Ich bin froh, dass sie mich mag. Sie ist wirklich sehr nett. Heute hat sie mir lange Unterwäsche gekauft, weil es in Ohio kalt im Winter wird. Für dich hat sie auch welche gekauft.«
    Ausdruckslos blickte er sie an. »Lange Unterwäsche?«
    »Es war wirklich lieb von ihr, Linc. Sie wollte, dass wir es warm haben.«
    »Du bist warm genug für uns beide.« Er richtete den Blick wieder zurück auf das Buch. »Ich mag es lieber kalt.«
    Das passte zu ihm. Daisy gab auf, seufzte und wandte sich wieder ihrer Liste zu.
    »Hast du die Ringe besorgt?«
    »Welche Ringe?«
    »Eheringe.«
    »Oh.« Linc runzelte die Stirn. »Warum kaufst du nicht selbst einen, der zu deinem Verlobungsring passt? Dann hast du auch gleich die richtige Größe.«
    »Was ist mit deinem?«
    »Mit meinem?«
    Völlig entnervt starrte Daisy ihn an. »Hast du nicht vor, einen Ehering zu tragen?«, fragte sie. Aus irgendeinem Grund kam ihr Caroline ins Gedächtnis.
    »Nein.«
    »Aber es ist Tradition .« Sie klang derart streng, dass die unterschwellige Warnung Pass bloß auf nicht zu übersehen war.
    Endlich tat Linc, was er seit dem Betreten des Schlafzimmers hatte vermeiden wollen: Er sah Daisy an. Mit riesigen Augen saß sie gegen die Kissen gelehnt neben ihm. Das Gewicht der Bettdecke spannte das dünne Baumwollhemd fest über ihre Brüste, und ihre Locken schimmerten im Lampenlicht. Um nicht nach ihr zu greifen, krallte er die Finger um sein Buch.
    Das ist nicht die einzige Tradition, dachte er. Wenn ich einen Ehering trage, kriege ich dann auch eine Hochzeitsnacht?
    Doch der Gedanke wurde sofort von einem anderen verjagt: Bist du wahnsinnig?
    »Vielleicht schlafe ich besser auf dem Sofa.« Er stieg aus dem Bett. Merke: Halte dich von Betten mit Daisy fern, sagte er sich selbst. Schreib dir das hinter die Ohren.
    »Was habe ich gesagt?«, fragte Daisy.
    »Nichts. Wir kaufen morgen die Ringe. Ich hole dich wieder um elf ab. Gute Nacht.« Er gönnte sich noch einen letzten Blick auf Daisy, wie sie da im Schein der Nachttischlampen saß - hübsch und einfach zum Anbeißen. Schnell verließ er das Zimmer.
     
    Den Dienstag verbrachte Daisy damit, mit den drei Hexen im Schlepptau die Hochzeit zu organisieren. Chickie und die beiden Mütter zankten sich um Servietten, das Tafelgeschirr, das Gelöbnis, die Geschenkübergabe, Gefälligkeiten, Vorspeisen, die Bar, die Musik und den Richter. Dass Linc und Daisy heiraten sollten, war das Einzige, worauf sie sich einigen konnten. Obwohl Daisy nicht sicher war, ob Gertrude ebenfalls hundertprozentig dahinterstand.
    Am Abend gab es ein weiteres katastrophales Essen.
    Als Pansy gerade nicht am Tisch saß, brachte Chickie die Frage auf, wer Daisy zum Altar führen sollte.
    »Linc hat gesagt, dein Vater wäre noch am Leben. Meinst du nicht, er würde dich gern dem Bräutigam übergeben?«
    »Meine Mutter wird den Part übernehmen«, erwiderte Daisy so schroff, dass sogar Chickie begriff und das Thema nicht wieder anschnitt.
    Am Mittwoch kam Julia mit dem Auto und hielt vor dem Haus. Anerkennend sah sie sich um. »Es ist großartig. Wenn du fertig bist, muss ich unbedingt wiederkommen.«
    »Bitte, tu das.« Daisy setzte sich auf die unterste Treppenstufe und brach in Tränen aus. »Ich bin so einsam und durcheinander und aus dem Häuschen. Alles hier ist verrückt, und die drei Moms machen mich wahnsinnig. Ich konnte noch nicht mal die Wände streichen und die Leinwand schon gar nicht, und…«
    Julia sah verwirrt aus. »Drei Mütter?«
    »… und morgen ist die Hochzeit, und dann kommen auch meine Möbel, und du bist meine Trauzeugin, und alles ist ein riesiges Chaos.« Schniefend blickte Daisy zu Julia auf. »Ich dachte, das hier macht mein Leben einfacher.«
    »Heiraten?« Julia schüttelte den Kopf. »Da hast du dich getäuscht. Sicherer vielleicht, aber einfacher? Nein.«
    »Warum hast du das nicht früher gesagt?« Wütend sah Daisy sie an.
    Julia setzte sich neben sie auf die Treppe. »Weil ich gern Trauzeugin sein wollte. Und jetzt erklär mir bitte das mit den drei Müttern.«
     
    Linc und Daisy schafften es durch den Probedurchlauf, das Testdinner, den Junggesellenabschied und die Geschenkübergabe, ohne dabei durchzudrehen. An ihrem Hochzeitstag wachte Daisy um sechs Uhr auf und fühlte sich beinahe

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