Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal
zu Daisy rüber. »Weiß natürlich.«
»Aber alle Männer mögen Schokolade«, protestierte Pansy. »Hätte Linc nicht gern Schokolade, Daisy?«
»Linc mag keine Süßigkeiten«, erklärte Daisy.
»Früher bevorzugte Linc Walnusskuchen«, sagte Gertrude. »Den aß er ziemlich gern.«
»Kürbiskuchen«, schlug Daisy verzweifelt vor. »Kürbiskuchen mit Walnüssen und weißem Zuckerguss.«
»Kürbiskuchen?«, fragte Chickie verwirrt.
»Kürbiskuchen?«, wiederholte Pansy schockiert.
Gertrude sagte nichts, vielleicht wegen der Walnüsse.
»Es ist ein… Insiderwitz«, erklärte Daisy matt. »Wie bei Cinderella. Es würde Linc gefallen.«
»Na gut, wenn es so ist.« Pansy hörte sich noch immer skeptisch an.
»Nun, aber deine Farben könnten trotzdem Rosa und Weiß sein«, beharrte Chickie.
»Blau und Weiß«, widersprach Pansy.
»Gelb und Weiß«, sagte Gertrude. »Lincoln mag Gelb.«
Immerhin zeigt seine Mutter etwas Einsatz, dachte Daisy. Wenn die drei beim Treten, Schreien und Haareziehen ankommen, setze ich mein Geld auf Gertrude. So unparteiisch wie möglich lächelte sie in die Runde - wie eine Daisy Blaise lächeln würde.
Daisy Flattery wäre aus dem Auto gesprungen und davongerannt.
Als er Daisy ins Haus kommen hörte, kam Linc nach unten. »War es sehr schlimm?«
Daisy ließ die Taschen auf den Boden fallen und funkelte ihn an. »Du schuldest mir was.«
Er zuckte zusammen. »Ich wusste es.«
»Du hast mir nie erzählt, dass du Walnusskuchen magst.«
Linc runzelte die Stirn. »Ich hasse Walnusskuchen.«
»Deine Mutter sagt, du magst Walnusskuchen.«
»Was?«, fragte Linc schockiert. »Bei meiner Mutter durften wir nie Kuchen essen. Walnusskuchen? «
»Außerdem findet sie, ich sollte einen Nelkenstrauß nehmen, mein Kleid sollte aus Polyester sein, und als Hochzeitsfarbe will sie Gelb.«
»Das hat alles meine Mutter gesagt?« Linc fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Meine Mutter?«
Zu erschöpft, um noch böse zu sein, setzte Daisy sich neben ihn. »Heute Abend gehen wir alle zusammen im Inn essen.« Dankbar für seine Schulter lehnte sie sich an ihn. »Reservier schon mal für sechs.«
Linc erstarrte. »Sechs?«
»Die Crawfords, Pansy, Gertrude und wir.«
»Lieber Gott, entschuldige, dass ich gelogen habe.« Linc blickte zur Decke. »Entschuldige, dass ich im Frühling diese Frau als meine Verlobte ausgegeben habe. Bitte hör auf, mich zu bestrafen.«
In ihrem albernsten Tonfall fuhr Daisy fröhlich fort: »Und das wiederholen wir dann an Thanksgiving und zu Weihnachten. Und Ostern, wenn wir dann noch verheiratet sind.«
»Walnusskuchen.« Linc stand auf, um telefonisch einen Tisch zu reservieren.
Wider Erwarten überlebten Daisy und Linc das Essen.
Schlecht war, dass Chickie sich wie üblich betrank, dass Crawford sich an Pansy heranmachte und dass Gertrude schon vor dem Nachtisch in ihr Zimmer ging, um zu schlafen.
Gut war, dass keiner irgendwen laut beschimpfte und dass Pansy Linc wunderbar fand. Außerdem zog Gertrude nicht ihren Sohn beiseite, um ihm zu sagen, er solle so schnell wie möglich die verrückte Brünette loswerden.
Alles in allem sind wir gut durchgekommen, dachte Daisy, als sie im Bett saß und auflistete, was vor der Hochzeit noch zu erledigen war. Nur noch zwei Tage, dann würden all diese Leute endlich wieder nach Hause gehen.
Mit nichts als einer Jogginghose bekleidet kam Linc ins Schlafzimmer, und Daisy blieb die Luft weg. Er hatte einen wunderschönen Körper, fest und athletisch, aber nicht zu muskulös. Ich will ihn zeichnen, dachte Daisy. Ich will ihn malen. Zum Teufel damit, ich will…
»Wo haben wir diese Lampen her?« Linc zeigte auf die bauchigen Porzellanleuchten links und rechts seines Hightech-Chrombetts.
Daisy fand ihre Stimme wieder. »Das ist Chickies Hochzeitsgeschenk.«
»Sie sind gelb.«
Stimmt. Er mochte ja keine Farben. Ihre Lust ebbte ein wenig ab. »Ich glaube nicht, dass es antike Porzellanlampen aus Leder gibt. Ich räume sie weg, wenn meine Möbel da sind.«
Er kletterte neben ihr ins Bett. »Gelb«, stieß er verächtlich aus und klappte sein Buch auf.
Daisy betrachtete seine Schultern. Sag etwas, befahl sie sich selbst. Schnell, sag etwas, bevor du dich zu ihm herunterbeugst und ihn beißt. »Mom liebt dich.«
»Ich weiß«, antwortete er und las weiter. »Sie hat es mir erzählt.«
»Freust du dich nicht?«
»Doch«, sagte er, versteckte sich aber weiter hinter dem Buch. »Meine Mutter mag dich
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