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Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Titel: Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Arbeit. Linc merkte, dass Daisy versuchte, das Haus in Ordnung zu bringen. Er bereitete seinen Unterricht vor und arbeitete - welch Wunder - an seinem Buch.
    »Weißt du«, sagte er zwei Tage nach der Hochzeit zu Daisy, »ich war nicht gerade begeistert, als du meine ganzen Möbel nach oben geräumt hast. Aber du hattest recht. Das vordere Zimmer macht sich gut als Büro. Ich schaffe dort sehr viel.«
    »Gut.« Abgelenkt sah Daisy an ihm vorbei. »Hättest du etwas gegen ein blaues Esszimmer?«
    »Nein. Was ist in dem Topf auf dem Herd?«
    »Gemüsesuppe. Brot ist im Brotkasten. Was hältst du von einem orangefarbenen Wohnzimmer?«
    »Prima.« Als ihm die Bedeutung klar wurde, runzelte er die Stirn. »Orange? Oh, in Ordnung, schätze ich. Kann ich mir etwas Suppe mit nach oben nehmen und weiterarbeiten?«
    Sie winkte ab und starrte weiter an ihm vorbei in den Raum. »Nimm sie mit, wohin du willst. Wirst du im Esszimmer sitzen, wenn du dich mit deinen Studenten triffst?«
    Linc ging in Richtung Küche. »Dafür nehme ich mein Büro am College.« Er öffnete die Brotbox und kramte unter den runden Laiben aus Sauerteig und Weizen herum, die sie vom Bäcker mitgebracht hatte. »Haben wir kein richtiges Brot?«, rief er über die Schulter.
    »Das ist richtiges Brot«, entgegnete sie. »Dein eingeschweißtes Zeug ist das falsche. Ich finde, du solltest dich hier zu Hause mit ihnen treffen. Die anderen Profs machen das auch so. Ich habe Chickie gefragt.«
    Da ihm die Idee nicht gefiel, schwieg er. Dass sich sein Beruf und sein Privatleben miteinander vermischten, war das Letzte, was er gerade gebrauchen konnte. »Diese Dinger sind nicht einmal geschnitten.«
    »Du musst dir ein Stück abreißen. Vorgeschnittenes Brot ist für Leute ohne Fantasie.«
    »So wie mich.« Er trug sein Tablett durch die Tür. »Ich bin im Arbeitszimmer.«
     
    In den acht Tagen nach ihrer Hochzeit renovierte Daisy das Haus. Sie nähte Schonbezüge und Gardinen und strich die Möbel. Weil sie gern bis spät in die Nacht arbeitete, blieb sie oft bis zwei oder drei Uhr auf. Gewöhnlich wachte sie am nächsten Morgen um elf auf, zwei Stunden nachdem Linc zur Uni aufgebrochen war. Linc stand um sechs auf und ging eine Stunde lang joggen, bevor er in Ruhe an seinem Buch arbeitete und dann um neun das Haus verließ. Um fünf kam er zurück, und spätestens um elf lag er im Bett. Beim Abendessen begegneten sie einander höflich und besprachen konkrete Fragen wie »Wir haben keine Milch mehr« oder »Dein Versicherungsvertreter hat angerufen«. Beide waren so vertieft in ihre Arbeit, dass sie einander kaum wahrnahmen.
    Linc sagte, dass er in den vergangenen acht Tagen weiter mit seinem Buch gekommen war als in den letzten acht Monaten. Und Daisy hatte aus einer verzweifelten Lage ein Kunstwerk gemacht.
    Die fertigen Bilder, die von den Möbelpackern hinter dem Sofa verstaut worden waren, hatte sie ausgepackt. Daisy lehnte eine Landschaftsmalerei mit einem Mädchen in einem pfirsichfarbenen Kleid an die Wand im Wohnzimmer. Das große blaue Stillleben stellte sie ins Esszimmer. Leidenschaftslos betrachtete sie ihre Werke und fing dann an zu arbeiten.
    Das Wohnzimmer strich sie hellorange, den Flur hellgelb und das Esszimmer hellblau. Mit einer Schablone malte sie eine Borte aus hellrosa und gelben Rosenköpfen um die Decke im Wohnzimmer und rosa Rosen am Treppenaufgang im Flur entlang. Dann zeichnete sie aus freier Hand hellblaue Gänseblümchen zwischen die Wohnzimmerrosen und weiße Gänseblümchen über der Treppe. Am Ende sah es aus, als wäre die Farbe mit den Jahren verblichen. Die Polstermöbel hatte sie schon neu bezogen, ein paar mit dem blassen Blumenmuster, andere in einem dazu passenden dezenten Blau. Sie hatte alle Holzmöbel weiß lackiert und die Schnörkel an den Tischen orange und gelb ausgemalt. Als die Wände fertig waren, brachte sie Gardinenstangen aus Naturholz an und hängte die geblümten Vorhänge daran auf. Passend zu dem blau-weiß karierten Tischtuch vom Stillleben malte sie im Esszimmer ein weißes Schachbrettmuster unter die Zimmerdecke. Das Gemälde hängte sie über ihren alten Büfettschrank, der nun auch weiß gestrichen und an den Kanten mit winzigen blauen Karos verziert war. Dann hängte sie blauweiß karierte Gardinen in die vorderen Fenster. Alle Vorhänge waren mit weißem Stoff gefüttert, sodass sie von außen nicht weiter auffielen. Darauf war Daisy besonders stolz. Noch vor einem Monat wäre sie nicht auf diese

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