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Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Titel: Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Chickie für die Musik verantwortlich. Daisy hätte etwas Lebhafteres ausgesucht, wie zum Beispiel den Rock-’n’-Roll-Song Great Balls of Fire . Dann änderte sich die Musik. Er blickte aus dem Pavillon zum Ende des weißen Teppichs, der quer über dem Rasen der Crawfords lag.
    In einem fließenden goldenen Kleid und mit einem Kranz aus Gänseblümchen im Haar kam Julia schwankend über den Teppich gelaufen. Sie sah süß aus, aber auch ziemlich wackelig auf den Beinen. Sie ist betrunken, dachte er. Was bedeutete, dass Daisy auch betrunken war. Offensichtlich hatte Julia sie abfüllen müssen, um ihr durch die Zeremonie zu helfen.
    Dann sah er an Julia vorbei und entdeckte Daisy.
    Wieder trug sie Weiß. Auch sie hatte Gänseblümchen im Haar und ein Stück Schleier vor den Augen. Als sie seinen Blick auffing, lächelte sie ihn mit ihrem Megawattlächeln an, das ein wenig vom Alkohol gelöst war. Sie sah unsicher aus und wild und absolut bezaubernd, und ihr Lächeln machte ihn schwach. An den Pavillonstufen stolperte sie ein bisschen, und er kam ihr entgegen, um sie an den Ellenbogen zu stützen.
    »Langsam, Magnolie«, flüsterte er.
    Sie sah ihm in die Augen und bedachte ihn erneut mit diesem Lächeln. »Hallo, Liebling«, sagte sie, und er musste die Augen schließen, weil sie so herzlich klang.
    »Liebes Brautpaar«, begann der Richter. Ab jetzt konzentrierte sich Linc darauf, Daisy während der Zeremonie zu stützen. Eigentlich schlug sie sich ganz gut, aber er hielt sie trotzdem fest, für den Fall, dass sie plötzlich anfing zu torkeln. Ihm war klar, dass es den Zuschauern wie aufopferungsvolle Hingabe vorkommen musste. Gut so.
    Daisy sprach deutlich ihren Schwur, in dem keine Lüge vor Gott vorkam. Anschließend schob Linc ihr den Ring über den Finger.
    »Sie dürfen die Braut jetzt küssen«, sagte der Richter. Linc blickte herab und sah in Augen voller Wärme und Liebe, die glasig vom Alkohol waren.
    Dann beugte er sich zu ihr und küsste sie. Intuitiv schlang sie ihm die Arme um den Hals und drängte sich Linc entgegen. Er umarmte sie, damit sie nicht rückwärtsfiel und sie nah bei ihm blieb. Ihre Lippen waren so warm und weich, dass ihm der Atem stockte und es ihm vorkam, als würde er in dem Kuss ertrinken. Die Leute können uns sehen, dachte er und ließ sie los. Noch immer hatte sie die Augenlider gesenkt und den vollen Mund geöffnet. Er wollte sie gleich wieder küssen. Jetzt sofort, wieder und wieder.
    Dann schlug sie die Augen auf. »Wow«, sagte sie. Wortlos legte er sich ihre Hand auf den Arm und führte sie über den Teppich zurück.
    »Das war mal ein Kuss«, sagte Daisy atemlos, als sie beim Rosenbogen angekommen waren.
    »Und du bist mal eine Braut«, antwortete Linc und küsste sie auf die Stirn. Bei ihrem Mund war er sich seiner Sache nicht mehr so sicher. »Wie viel habt ihr beiden getrunken?«
    »Eine Flasche Wein. Ich war ein bisschen nervös.«
    »Meinetwegen?«
    »Nein!« Mit großen Augen sah sie zu ihm auf. »Ich weiß alles über dich. Nur wegen der Hochzeit war ich nicht sicher.«
    Du weißt nichts über mich. Hätte sie alles über ihn gewusst, hätte sie ihn nicht geheiratet. Zum Beispiel wusste sie nicht, wie sehr er sie begehrte. Und wie sehr er gleichzeitig wünschte, sie ließe ihn kalt. Merke: Daisy nicht noch einmal küssen, dachte er bei sich.
    »Herzlichen Glückwunsch!« Plötzlich war Chickie da, packte Linc und küsste ihn, bevor sie jubelnd vor Glück Daisy überfiel. Dann begann das Fest. Gertrude gab Daisy einen Kuss auf die Wange und klopfte Linc auf den Rücken, was für sie ein großer Gefühlsausbruch war. Linc war gerührt. Pansy weinte sich bei allen aus. Crawford tätschelte alle Frauen. Julia lernte Evan York kennen und blieb, fasziniert von seinen Weltuntergangsprophezeiungen, für den Rest des Abends bei ihm.
    Linc und Daisy lächelten und tranken.
    Später erinnerte Linc sich am besten an Daisys Kuss vor dem Altar, an den grimmig-anerkennenden Blick seiner Mutter und an den Walnusskürbiskuchen.
    Es war wirklich ein sehr guter Kuchen.

 
7. KAPITEL
     
    B is sich die Hochzeitsfeier dem Ende zuneigte, war Daisy so müde und hatte so viel Sekt getrunken, dass Linc sie ins Haus trug. Nicht wegen irgendwelcher Traditionen, sondern weil sie nicht mehr laufen konnte. Er legte sie ins Bett und deckte sie zu. Dann stolperte er in sein eigenes Schlafzimmer. Am nächsten Morgen sagte er nichts zu dem Kuss. Sie auch nicht, und so gingen sie beide zurück an die

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