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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Verschwörung aus.«
    »Eine Verschwörung? Wie meinst du das?«
    »Ehrlich gesagt, ich weiß selbst nicht, was ich denken soll«, gestand Cole und sah sich nach dem Haus um, vor dem stellenweise immer noch Absperrband im Wind flatterte. »Wie auch immer, ich finde, du solltest das Angebot wirklich annehmen.«
    »Nicht heute. Okay? Ich möchte einfach … wenigstens für eine Nacht all das verdrängen.«
    »Glaubst du, dass du das kannst?«
    »Ich will es versuchen«, sagte sie und hoffte, in der Nacht durchschlafen zu können, ohne dass dieser grausige Alptraum sie einholte. Sie musste ihr Leben endlich wieder in geregelte Bahnen lenken.
    »Du sagtest, du willst heute in einem Hotel übernachten?«
    »Hier mag ich jedenfalls nicht bleiben. Und in deinem Unterschlupf wären wir zwar in Sicherheit, aber … Ach, ich hätte doch lieber ein richtiges Bett. Vielleicht könnten wir Samson für ein paar Stunden dort lassen und morgen früh dann wieder herkommen, um den Reinigungsdienst und den Schlosser zu empfangen.«
    »Wir bleiben also zusammen?«
    Eve spürte wieder dieses Hochgefühl, das sie immer überkam, wenn sie Cole nahe war. Alles wäre erheblich einfacher gewesen, wenn er ihr nicht so viel bedeutet hätte. »Ja.« Sie betrachtete das alte verputzte Haus mit den Sprossenfenstern und den dunklen Läden. Im Geiste sah sie vor sich, wie es damals gewesen war, als ihre Großeltern noch lebten: ihr Großvater an seinem Schreibtisch, ihre Großmutter in der Küche, wo sie die Fliesen scheuerte oder Pudding kochte. Dieses Haus war für sie der Inbegriff von Familienleben. Mehr als die älteren Brüder, die sich nie viel aus ihr gemacht hatten, mehr als ihre kränkelnde Mutter oder ihr Vater, der Psychiater, der manchmal kühl und distanziert war, um im nächsten Augenblick überschwenglich emotional zu werden. Dieses zweistöckige viktorianische Gebäude, in dem die Erinnerungen an ihre Großeltern noch lebendig waren, repräsentierte ihr Zuhause, war ihr Zufluchtsort. Sie hob den Blick zum Turmzimmer, in dem sie früher immer Trost gefunden hatte.
    All das war mit dem Aufblitzen eines mörderischen Messers anders geworden.
    Eine nach Magnolien duftende Abendbrise strich ihr über den Nacken. Die Erkenntnis, dass ihr Heim für immer entweiht war, erfüllte sie mit einer tiefen, anhaltenden Traurigkeit. Sie biss sich auf die Unterlippe und gestand: »Ich weiß nicht, ob ich hier je wieder wohnen kann.«

[home]
    31.
    S cheiße.«
    Kristi saß zu Hause am Schreibtisch und kochte vor Wut. Zum Teufel mit Detective Rick Bentz! Oh, wie gern würde sie jetzt zum Telefon greifen und ihn mit ihrem Wissen ärgern! Ihre Hochstimmung über die neu gewonnene Freiheit war mit einem Schlag verflogen, als sie hörte, was ihr Vater gerade tat. Natürlich erfuhr sie es nicht von ihm selbst, sondern von einem Typen auf dem Revier, den sie kaum kannte.
Er
war ihr Ansprechpartner, den sie zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen konnte, um Informationen zu erhalten – nicht etwa ihr lieber alter, streng verschwiegener Dad. Von wegen.
    Sie trommelte mit den Fingern auf die Schreibtischplatte, starrte finster auf ihren Computermonitor, auf dem sie sämtliche erschienenen Artikel über diese neue Mordserie eingehend studierte. Erst kürzlich hatte es, wie auf der Website eines Lokalsenders zu lesen stand, in Eve Renners Haus einen Fall von Vandalismus gegeben, und angesichts des großen Polizeiaufgebots musste es sich um etwas ziemlich Spektakuläres handeln. Ein Polizist war sogar erschossen worden, als er einen Verdächtigen verfolgte.
    Erst vor wenigen Minuten hatte Kristis neuer Freund auf dem Revier ihr am Telefon berichtet, dass Detective Rick Bentz wieder einmal zum Gelände der alten Klinik gefahren war, diesmal um auf dem angrenzenden Friedhof ein Grab zu öffnen. Außerdem interessierte sich ihr Vater für die DNA von Eve Renner
und
die von Faith Chastain.
    Ihr Informant wusste nicht genau, was in Eve Renners Haus vorgefallen war, oder aber er behielt es für sich – es machte ihm offenbar Spaß, ihr die Fakten häppchenweise zukommen zu lassen. Wie auch immer, früher oder später würde sie ihm die näheren Umstände aus der Nase ziehen.
    Der Fall, der mit dem Mord an Royal Kajak angefangen hatte, wurde von Minute zu Minute faszinierender, zugleich aber auch verwirrender. Und von ihrem Dad erfuhr sie natürlich absolut nichts darüber.
    »Ich dürfte dir das alles gar nicht erzählen«, hatte ihr Kontaktmann gesagt, mit seiner

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