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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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wie sie sich an ihn schmiegte. Als er die Lippen wieder von ihren löste, seufzte sie. »Okay, du hast mich fast überzeugt, aber lass uns wirklich zuerst essen. Wie ich sehe, ist der Bauunternehmer heute nicht gekommen.«
    »Morgen. Er hat’s versprochen.«
    »Aha«, sagte sie wenig überzeugt und warf einen Blick auf die Plastikplane hinter dem Großbildfernseher. Wo sich früher eingebaute Regale befunden hatten, trennte jetzt nur eine schmuddelige Kunststofffolie Montoyas Wohnbereich von dem leergeräumten Zimmer, das einmal Selma Alexander gehört hatte. »Hey, was ist das denn?« Sie deutete auf den Tisch, auf dem die Akten über Dennis ausgebreitet lagen. »Herrje, ich habe davon gehört. Cole Dennis’ Entlassung war das Thema Nummer eins in den Nachrichten.« Den Hund auf den Fersen, ging sie mit der Plastiktüte in die Küche und packte die Wärmebehälter mit dem mitgebrachten Essen aus. Während sie dampfende Nudeln, Gemüse und Hühnchen auf zwei Teller häufte, fügte sie hinzu: »Ich weiß, es läuft deinen Prinzipien zuwider, aber vielleicht solltest du die Sache einfach auf sich beruhen lassen.«
    Montoya schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht. Cole Dennis hat Dreck am Stecken, ich weiß es genau.«
    »Aber du kannst es nicht beweisen.«
    »Noch nicht.« Er rieb sich seinen Kinnbart und folgte Abby in die Küche, wo er sich lässig gegen den Arbeitstresen lehnte.
    »Für mich sieht das nach einem persönlichen Rachefeldzug aus.«
    »Nenn es, wie du willst.« Er trank einen Schluck aus seiner Bierflasche. »Es muss eine Möglichkeit geben, den Scheißkerl zu überführen, und ich werde sie finden.«
    Abby reichte ihm einen Teller und sagte: »Mach Platz auf dem Tisch, ich hole Besteck. Es sei denn, du möchtest lieber mit Stäbchen essen …«
    »Nein, eine Gabel ist schon in Ordnung.«
    »Wo steckt eigentlich Ansel?«
    Montoya zuckte die Achseln. »Keine Ahnung.«
    Sie durchbohrte ihn mit ihrem goldenen Blick. »War er in der Wohnung, als du nach Hause gekommen bist?«
    »Weiß nicht. Ich sag dir doch, dieser Kater hasst mich.«
    »Also ehrlich!«, rief sie ziemlich gereizt aus. »Du bemühst dich ja nicht einmal, dich mit ihm anzufreunden.«
    »Dazu gehören immer zwei.«
    Er grinste breit. Abby bedachte ihn mit einem strafenden Blick, drückte ihm die Gabeln in die Hand und forderte ihn auf, den Tisch zu decken, ehe sie sich auf die Suche nach dem elenden Kater machte. Montoya war kein großer Katzenfreund, und Ansel war wirklich eine Nervensäge, doch er ertrug ihn, weil das verdammte Vieh Abby nun einmal völlig verzaubert hatte.
    Sekunden später kehrte sie zurück, den grauen Kater im Arm. Ansel schnurrte laut, während sie seinen hellen Bauch kraulte und ihm Koseworte ins Ohr säuselte. Der Kater drehte den Kopf und starrte Montoya aus seinen großen, goldenen Augen mit einem so selbstgefälligen Ausdruck an, dass Montoya versucht war zu glauben, das Tier verstünde jedes Wort und spielte seinen Vorteil geschickt aus. »Gesund und munter, wie ich sehe.«
    »Er hatte sich unterm Bett versteckt.«
    »Glaub mir, ich habe ihm nichts getan. Ich bin nur zur Tür reingekommen.«
    »Klar, Detective«, zog sie ihn auf. Die Katze entwand sich ihrem Griff, sprang zu Boden und versteckte sich unter dem Sofa.
    »Hass auf den ersten Blick.«
    »Mach dir darüber keine Gedanken. Iss«, sagte sie, holte zwei Platzsets aus dem Schrank und legte sie auf den Tisch.
    Montoya nahm ein zweites Bier aus dem Kühlschrank und verscheuchte die Gedanken an Cole Dennis. Vielleicht brauchte er eine Atempause. Er öffnete die Flasche, reichte sie Abby, legte Servietten und Messer auf den Tisch und stellte eine Flasche Sojasoße dazu. Dann nahm er Abby gegenüber Platz.
    Ihre Wohnbedingungen waren beiden noch so neu, dass sie sich manchmal ein bisschen unbeholfen fühlten. Nachdem sie sich verlobt hatten, war Abby bei ihm eingezogen, und obwohl sie sich noch gar nicht so lange kannten, war Montoya überzeugt, dass er den Rest seines Lebens mit ihr verbringen wollte – mit einer geschiedenen Frau, deren Leben, seit er sie kannte, ein einziges Chaos war.
    »Heute hat Zoey angerufen«, sagte sie und wickelte Nudeln auf ihre Gabel.
    Zoey war Abbys ältere Schwester. Sie lebte in Seattle. »Wie geht’s ihr?«
    »Ich habe sie gefragt, und sie sagte wörtlich: ›Ich werde mit jedem Tag schöner.‹«
    »Sie leidet wohl nicht gerade an Minderwertigkeitskomplexen«, bemerkte er, doch sie wussten beide, dass sich Zoey auf

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