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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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verzärtelte Eve.
    Warte nur ab.

[home]
    13.
    D as ist das Beste, was ich zu bieten habe.« Ivan Petrusky, ein Kleinganove, schloss die Tür zu dem Raum auf, den er beschönigend als »möblierte Atelierwohnung« bezeichnete. In Wirklichkeit bestand die Wohnung lediglich aus einem Fünfzehn-Quadratmeter-Raum, von dem eine winzige Nasszelle und eine Kochnische mit winzigem Spülbecken, Arbeitsplatte und einer Mikrowelle plus Kühlschrank abgeteilt waren.
    Im Übrigen beschränkte sich die Einrichtung auf ein durchhängendes Schlafsofa, einen Tisch und eine Lampe, deren Schirm von einer überhitzten Glühbirne angesengt war. Doch immerhin war die Wohnung billig und, was noch besser war, Petrusky vermietete sie unter der Hand gegen Barzahlung.
    Das war genau das, was Cole brauchte.
    »Sind Sie wegen des Mordes neulich vom Haken?«, erkundigte sich Petrusky. Er war ein kleiner, drahtiger Mann von knapp siebzig Jahren mit weißem Haar und einer kalten Zigarre im Mundwinkel. Seine Augen blickten scharf durch die dicken Brillengläser, und sein Verstand war glasklar wie eh und je. Petrusky hatte Coles Vater gekannt, und als dann vor ein paar Jahren eine seiner drei Exfrauen ihn wegen häuslicher Gewalt verklagte, hatte er Cole als Verteidiger engagiert. Für Cole war es ein Leichtes gewesen, den Fall zu gewinnen. Belva hatte den Trottel hereingelegt, indem sie sich von ihrem neuen Freund verprügeln ließ und dann behauptete, Ivan habe sie misshandelt. Cole hatte von Anfang an gerochen, dass an der Sache etwas faul war. Er hatte sich nicht einmal besonders anstrengen müssen, es zu beweisen, da die Polizei ohnehin bereits ein Auge auf Belva hatte. Ivan jedoch, der schon einige böse Erfahrungen mit der Justiz gemacht hatte, betrachtete Cole fortan als seinen Retter. Seit damals hatte Ivan, soweit Cole informiert war, der Ehe ein für alle Mal abgeschworen. »Sie wissen schon«, fügte der Gauner jetzt hinzu, »der Mord in der Hütte. Der Kajak-Mord.«
    »Ich war’s nicht.«
    »Danach habe ich nicht gefragt.« Er zog die buschigen Augenbrauen bis über den Rand seiner Schildpattbrille hoch. »Sie suchen eine Wohnung …«
    »Und ich habe mich an Sie gewandt, weil Sie jemand sind, der nicht viele Fragen stellt.«
    Der alte Mann zuckte die Achseln. »Okay. Aber das hier ist ein Schmuckstückchen, glauben Sie mir. Ich könnte es wesentlich teurer vermieten, aber für Sie …«
    »Sie können sich die Werbung sparen. Ich nehme die Wohnung.« Cole nahm aus seiner Brieftasche das Geld für zwei Monatsmieten. Ivan verstand und ließ ihn allein.
    Die Wohnung war nicht gerade komfortabel, aber sie musste fürs Erste reichen. Hier konnte er den Computer einrichten, den er sich gekauft hatte, und sich Zugang zum Internet verschaffen, indem er sich in irgendwessen WLAN einklinkte. Nach dem Kauf des neuen Notebooks hatte er bereits alle Papiere, die sich in Renners Aktentasche befanden, fotokopiert. Als Nächstes wollte er so viel wie möglich an Informationen von Renners Computer auf CDs speichern und den Rechner anschließend der Polizei zuspielen.
    Auf keinen Fall würde er die Informationen persönlich übergeben.
    Das war ausgeschlossen.
     
    »Ich sag dir, er hat Dreck am Stecken.« Montoya lehnte sich gegen den Aktenschrank in Bentz’ Büro. Die Tür stand einen Spalt offen, und Stimmengesumm, das Klicken von Computertastaturen und das Klingeln von Telefonen drangen in den Raum. Montoya fand ein Päckchen Antiraucher-Kaugummi in der Tasche seiner Lederjacke. Während er einen Streifen auswickelte, betrachtete er auf dem Monitor die grausigen Fotos vom Schauplatz des Mordes an Terrence Renner. »Irgendwie steckt Cole Dennis in dieser Sache mit drin.«
    Bentz lehnte sich so weit in seinem Sessel zurück, dass die Lehne knarrte. »Gib mir einen Anhaltspunkt.«
    »Ich habe keinen«, gestand Montoya mit düsterer Miene und steckte den Kaugummi in den Mund. Im Licht der Neonröhre glänzte sein schwarzes Haar beinahe blau, und seine Augen funkelten wie Obsidian. Er war wütend und hielt damit nicht hinterm Berg. »Ich würde gern sagen, er ist der Täter, aber …« Er kaute heftig. »Du hast recht. Er ist nicht dumm, und ich halte ihn auch nicht für einen Psychopathen. Für einen Mörder vielleicht, und ich könnte mir vorstellen, dass er jemanden umlegt, der sich an Eve rangemacht hat, aber … Ich sehe ihn nicht als blutrünstigen Irren.«
    »Wer war es dann?«
    »Derselbe, der Roy Kajak umgebracht hat.«
    »Also nicht

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