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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu und wich seinem Blick aus. Stattdessen richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf den Monitor, auf dem noch die Bilder von dem Mord an Renner zu sehen waren. »Oh, wow. Das ist Dr. Renner, nicht wahr?«
    »Ja.« Mit einem Mausklick schloss Bentz die Datei, und anstelle der grausigen Fotos von dem Ermordeten erschienen auf dem Bildschirm wechselnde Ansichten seiner Lieblingsorte in New Orleans. »Raus mit der Sprache. Warum bist du hier?«
    Sie seufzte und sah kurz aus dem Fenster. Als sie wieder seinem Blick begegnete, wirkte sie deutlich ernster. »Ich möchte einen Fall mit dir zusammen bearbeiten.«
    Er schüttelte den Kopf. »Wie stellst du dir das vor? Du bist doch schließlich keine Polizistin – du bist meine Tochter.«
    »So meine ich das doch nicht«, erwiderte sie.
    »Wie denn dann?«
    »Ich möchte darüber schreiben.«
    Jetzt horchte er auf. Sie hatte schon früher davon gesprochen, dass sie schreiben wollte. An der High School und später auch auf dem All Saints College in Baton Rouge war Englisch ihr bestes Fach gewesen. Einer ihrer Englisch-Dozenten, Dr. Northrup, hatte ihre Essays als brillant bezeichnet, und auch wenn Kristi einräumen musste, dass der Kerl ein Spinner war, hatte sie sich doch in dem Lob gesonnt. Also hatte sie sich als Schriftstellerin versucht, hatte sich bei diversen Zeitschriften beworben und auch schon einmal von Plänen zu einem Roman gesprochen – aber was sollte das jetzt?
    »Ich möchte Krimis nach wahren Begebenheiten schreiben, und da dachte ich mir, du als Detective könntest mir helfen, an Material zu kommen.«
    »Oha. Aber ich kann dir keinen Einblick in laufende Ermittlungen geben, das weißt du doch. Es wäre gegen die Berufsethik und könnte unter Umständen die Ermittlungen gefährden.«
    »Auch wenn ich verspreche, alles streng vertraulich zu behandeln, bis der Fall gelöst ist?«
    Bentz sah sie lange und streng an, seine clevere, starrsinnige Tochter. »Ja, auch dann.«
    »Dann rede ich mit Montoya.«
    »Er wird sich auch nicht darauf einlassen.«
    »Dann eben mit Brinkman«, trumpfte sie auf und schob das Kinn ein wenig vor, wie sie es schon als Kind getan hatte, wenn sie entschlossen war, ihren Kopf durchzusetzen. »Oder mit Noon.«
    »Mit Brinkman hältst du es keine zwei Minuten aus«, konterte Bentz. Dieser nervtötende Kollege war zwar gut in seinem Job, aber frauenfeindlich, voreingenommen und ein Lästermaul. Die Vorstellung, dass seine Tochter sich irgendwie mit Brinkman einlassen könnte, stieß ihm sauer auf. »Und Noon ist ein Scheißkerl. Mit dem stimmt irgendwas nicht.« Noon, ein jüngerer Detective, war auffällig machtbesessen. »Weißt du was, du hast recht. Lass uns etwas essen gehen.«
    »Du willst nur vom Thema ablenken.«
    »Mhm.«
    »Aber das wird dir nicht gelingen. Es ist mir ernst, Dad«, drängte sie weiter, während sie aufstand. Er hielt ihr die Tür auf. »Ich bin fest entschlossen. Die Arbeit bei Gulf Auto and Life ist auf Dauer einfach nicht das Richtige für mich.«
    »Aber du hast doch gerade erst bei der Versicherungsgesellschaft angefangen.«
    »Von wegen, ich arbeite da schon seit neun Monaten!« Sie schlängelten sich zwischen den mit Trennwänden abgeteilten Arbeitsplätzen des Großraumbüros hindurch, wo Detectives und Angestellte tippten, telefonierten, Protokolle aufnahmen oder Papierkram erledigten.
    »Das ist nicht gerade eine Ewigkeit.«
    »Aber warum soll ich nicht endlich tun, was ich wirklich will?«, entgegnete sie, während sie die Treppe hinuntergingen. »Wozu noch mehr Zeit verlieren?«
    »Zum Beispiel, weil du das Geld brauchst. Wovon willst du denn deine Miete und all das bezahlen?«
    »Ich will ja nicht gleich kündigen«, beteuerte sie. »Erst, wenn ich das Buch geschrieben habe und es sich gut verkauft.«
    »Falls es sich überhaupt verkauft.«
    Die beiden waren inzwischen im Erdgeschoss angelangt. Kristi bedachte ihren Vater mit einem bösen Blick. »Du machst mir ja richtig Mut, Dad.«
    »Ich will dich nicht entmutigen, ich will nur, dass du realistisch bleibst. Komm, gehen wir da rüber«, schlug er vor. Er zerrte an seinem Kragen. Es war erst Mai, aber die Temperatur lag bereits über dreißig Grad. »Ein paar Blocks weiter gibt es ein Restaurant, das den ganzen Nachmittag geöffnet hat. Da bekommt man tolles Gumbo.«
    Kristi rümpfte die Nase, und wieder erinnerte sie ihren Vater an Jennifer – so schön, wenn auch völlig anders als Olivia.
    Bei dem Gedanken an seine zweite Frau schüttelte er

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