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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Rücken.
    Angst war etwas, das Montoya fernlag. Doch im Augenblick war er völlig außer sich.
    »Es könnte eine Bombe sein, Abby. Von irgendeinem Spinner, der was gegen mich hat und meine Handynummer und Adresse kennt. Vielleicht jemand, den ich eingelocht habe und der gegen Kaution auf freiem Fuß ist. Wer weiß?«
    »Aber Hershey …«
    Während er sie mit einem Arm an sich drückte, zog er mit der freien Hand sein Handy aus der Tasche und wählte den Notruf.
    »Eine Bombe auf unserer Veranda, das ist doch absurd«, sagte sie, wie um sich selbst zu überzeugen. Sie musste ihre Katze und ihren Hund herauslassen! Sofort!
    Doch Montoya ließ sie nicht los. »Den Tieren passiert schon nichts«, versicherte er und hielt sie mit eisernem Griff fest.
    Abby hörte, wie sich die Leitstelle meldete.
    Montoya gab seinen Namen und die Adresse an und verlangte, dass auf der Stelle ein Entschärfungskommando geschickt wurde.
    Nachdem der Zuständige auf der Leitstelle alle Angaben entgegengenommen hatte, beendete Montoya das Gespräch und sah sich noch einmal suchend um.
    »Ansel und Hershey sind im Haus«, flüsterte Abby verstört. So war das also, wenn man mit einem Cop liiert war.
    »Ihnen wird nichts geschehen«, sagte er, doch seine Stimme klang emotionslos, und Abby fragte sich, ob ihr Leben jemals wieder so sein würde wie früher.
     
    Eve schlief wie ein Stein.
    Kein Anruf störte ihre Träume.
    Niemand hämmerte mitten in der Nacht an ihre Hintertür.
    Als sie aufwachte, fühlte sie sich erfrischt, und die Kopfschmerzen, die sie seit Monaten plagten, waren verschwunden. Sie machte das Bett, duschte, legte etwas Make-up auf und stylte ihr kurzes Haar mit Gel. Mehr Aufwand hielt sie nicht für nötig – wer interessierte sich schon für ihr Aussehen?
    Sie und Samson frühstückten sogar: Katzenleckerli für ihn und einen Bagel mit Frischkäse und Kaffee für sie. Nicht gerade ein Gourmetfrühstück, aber auch nicht schlecht.
    Sie fühlte sich schon fast wieder wie ein normaler Mensch, als sie plötzlich Cole Dennis durch das hintere Tor kommen und die Verandatreppe hinaufsteigen sah. »Was soll das denn?«, stieß sie verblüfft hervor, empfand jedoch wider Willen eine freudige Erregung, wie immer, wenn sie ihn sah. »Masochistin«, schalt sie sich leise.
    Diesmal öffnete sie die Tür, bevor er klopfte.
    »Wie? Ohne Revolver?«, fragte er und zog eine dunkle Braue hoch.
    »Es ist noch früh, Cole. Du könntest Glück haben.«
    Ein anzügliches Grinsen umspielte seine Lippen. Augenblicklich bereute Eve ihre Worte. »So habe ich es nicht gemeint, das weißt du ganz genau.« Sie verdrehte die Augen. Doch im nächsten Moment war sein freches Grinsen wie weggewischt. »Ich nehme an, du kommst aus einem bestimmten Grund?«
    Er trat in die Küche, sie schloss die Tür hinter ihm und bemühte sich, den Aftershave-Duft zu ignorieren, der in der Luft hing. Zwar erinnerte sie sich nicht an die Einzelheiten aus jener Nacht, als Roy ermordet wurde, wohl aber an das elektrisierende Kribbeln, wenn Coles Lippen ihre Wange streiften, ihr Kinn oder ihren Nacken berührten. O ja, diese intimen, prickelnden Erinnerungen fanden durchaus den Weg in ihr Bewusstsein.
    »Ich dachte, es würde dich interessieren, dass die Sachen deines Vaters sicher bei der Polizei angekommen sind.«
    »Du hast sie abgegeben?«, fragte sie misstrauisch.
    »Ich habe dafür gesorgt, dass sie in die richtigen Hände gelangen.«
    Eve kniff die Augen zusammen. »Du weichst mir aus.« Sie ging zum Arbeitstresen, wo die Kaffeekanne auf der Warmhalteplatte stand, und sah zu, wie er es sich auf einem Stuhl am Tisch bequem machte. »Kaffee? Es ist allerdings nur noch ein Rest da.« Sie hob die Glaskanne an.
    »Das wäre großartig. Danke.«
    »Du hast also mit den Detectives gesprochen?«, fragte sie, nahm eine Tasse, betrachtete sie prüfend und spülte sie dann mit heißem Wasser aus, bevor sie den Kaffee einschenkte und die Tasse in die Mikrowelle stellte.
    »Noch nicht, aber ich werde mit ihnen sprechen. Deeds ebnet mir den Weg.«
    Eve stellte die Zeitschaltuhr auf eine Minute. »Ich traue Sam Deeds nicht.«
    »Du traust überhaupt niemandem.«
    Sie überlegte. Das kam der Wahrheit in der Tat sehr nahe, aber sie war nicht immer so zynisch und abgespannt gewesen. Zwar war sie nie der Inbegriff einer naiven Frohnatur gewesen, doch es hatte eine Zeit gegeben – bevor sie sich mit Cole Dennis einließ –, da war es ihr leichter gefallen, Vertrauen zu fassen. Ihr

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