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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Jeep ging. Unwillkürlich registrierte sie, wie sein Hemd an den Schultern spannte und wie lässig seine ausgefransten, verblichenen Jeans tief auf den Hüften saßen. Im Geiste sah sie seinen Körper vor sich, nackt und straff, die festen Gesäßmuskeln, die kräftigen Beine. Und sein Rücken … O Gott, wie hatte sie es geliebt, mit dem Finger über seine Wirbelsäule zu streichen und seine Reaktion zu beobachten. Eine kleine Schlängelbewegung ihres Zeigefingers, und seine Augen wurden dunkel, die Pupillen weit. Gierig suchte sein Mund dann den ihren, er legte seine sehnigen Arme um sie, drückte sie auf die Matratze und schob gleichzeitig in einer einzigen fließenden Bewegung ihre Knie auseinander … Oder aber er drehte sie in Bauchlage, umfasste ihre Brüste und stieß von hinten in sie hinein. Sie legte einen Finger an die Lippen und erbebte innerlich bei der Erinnerung.
    Wie dieser Mann auf sie wirkte!
    Sie beobachtete, wie er die Tür des Jeeps öffnete, nach seiner Sonnenbrille griff und sie aufsetzte.
    Eve dachte an den letzten Kuss hier in ihrer Küche und daran, wie leicht mehr daraus hätte werden können. Bei dem Gedanken an den Sex, den sie hätten haben können und vielleicht wieder haben würden, wurde ihr Mund trocken. Doch das durfte nicht sein. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, sich von ihm küssen zu lassen?
    Nicht sehr klug, Eve,
schalt sie sich selbst, obwohl sie inzwischen überzeugt war, dass ihre Erinnerung an die Nacht, in der Roy starb, nicht nur lückenhaft, sondern völlig falsch sein musste.
    Cole hätte niemals versucht, sie umzubringen. Wie hatte sie das jemals glauben können?
    Ihr Blick ruhte immer noch auf ihm, als er die Tür des zerbeulten Jeeps zuschlug, dann das Fenster an der Fahrerseite herunterkurbelte und, als ob er spürte, dass sie ihn ansah, plötzlich den Kopf hob und ihrem Blick begegnete. Dabei umspielte ein wissendes Lächeln seinen Mund. Zum Teufel mit dem Kerl! Ihr albernes Herz begann doch tatsächlich schon wieder zu flattern. »Er ist doch nur ein Mann«, sagte sie zu Samson, der von einem Stuhl aus auf den Küchentresen sprang, dort mit zuckender Schwanzspitze sitzen blieb und sie herausfordernd ansah.
    Dabei wusste Eve sehr wohl, dass sie sich selbst etwas vormachte.
    Cole Dennis war nicht irgendein Mann. Das war ja gerade das Problem.
    Verärgert über sich selbst, wollte sie Samson von seinem Platz neben der Spüle herunterheben, doch er kam ihr zuvor, sprang geschmeidig vom Tresen und schlich mit zurückgelegten Ohren davon. Eve drehte sich um und sah gerade noch die Rücklichter von Coles Jeep, als er an der nächsten Straßenecke bremste. Wenn es um ihn ging, schien ihr Verstand auszusetzen. Ihre Gefühle für ihn waren ihr Verhängnis.
    »Als hätte ich nicht schon genug Probleme«, sagte sie halblaut. Dann lief sie polternd die Treppe hinauf bis in den Turm und eilte zu dem alten Sekretär, den früher einmal ihre Großmutter benutzt hatte.
    Als Nana ihr den Sekretär schenkte, hatte Eve voller Entzücken sogleich ihre kleinen Schätze in dem verschließbaren Fach versteckt. Nach all den Jahren trug sie den Schlüssel noch immer bei sich. Jetzt löste sie ihn von ihrem Schlüsselring.
    Mit einem Klicken öffnete sich das Schloss, und die Vorderseite ließ sich als Schreibplatte herunterklappen. Dahinter befanden sich winzige Schubladen und Fächer für Briefmarken und Schreibpapier, Siegelwachs und Federhalter. Hinter den Fächern für die Umschläge befand sich eine doppelte Rückwand mit einer kleinen Lade, die sich öffnete, wenn man einen verborgenen Mechanismus betätigte. In diesem winzigen Versteck hatte Eve als Mädchen ihre geheimsten Kostbarkeiten verborgen, doch jetzt war die Lade leer bis auf ein kleines Lederetui mit drei Schlüsseln, die ihr Vater ihr vor langer Zeit gegeben hatte. Schlüssel, die, wie sie jetzt hoffte, ihr ein paar sehr alte Türen öffnen würden.
    Eve nahm das glatte, abgenutzte Ledertäschchen an sich und ließ es in ihre Tasche gleiten. Sie konnte nicht länger tatenlos herumsitzen.
    Als Schwester Rebecca bis zum frühen Nachmittag nicht auf ihren Anruf reagiert hatte, beschloss Eve, die Ehrwürdige Mutter selbst aufzusuchen. Natürlich war sie beschäftigt, natürlich hatte sie Termine, aber, verdammt noch mal, zwei Menschen, die Eve nahestanden, waren tot, und beide hatten in einer Beziehung zu der Klinik Our Lady of Virtues gestanden. Außerdem war da noch Faith Chastains Schwangerschaft. Wenn sie ihr Kind

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