Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
wenn wir herausfinden, welche Telefonzelle es war, wird uns das wohl kaum weiterbringen.«
    »Trotzdem, es könnte der Täter gewesen sein.«
    Sie diskutierten diese Theorie noch eine Weile lang, aber keiner von ihnen war so recht überzeugt davon. Warum sollte der Mörder ihnen das entwendete Beweismaterial zurückgeben?
    »Sieh dir das mal an!« Bentz nahm ein paar Papiere von seinem Schreibtisch und reichte sie Montoya.
    »Der toxikologische Befund von Renner. Noch nicht vollständig, aber sehr interessant.«
    »Ein hoher Blutalkoholspiegel«, bemerkte Montoya, während er das Dokument überflog. »Drogen? Alprazolam? Ein Sedativum?«
    »Mhm. Der Handelsname lautet Xanax.«
    »Das hat er zusammen mit Alkohol eingenommen?«
    »Keine gute Mischung.«
    »Er war Psychiater, er kann sich das selbst verschrieben haben.«
    Bentz nickte. »Aber wir haben keine Packung von dem Medikament in seinem Haus gefunden, nichts. Ich habe mich selbst vergewissert. Nicht einmal Proben.«
    »Vielleicht hat er alles geschluckt.«
    »Dann hätten wir die Verpackung im Müll finden müssen. Aber da war auch nichts.«
    Montoya kratzte sich nachdenklich am Kinn, dass die Stoppeln seines Bärtchens knisterten. »Der Doktor war also schon betäubt, als er überfallen wurde?«
    »Mhm. Das Labor geht der Sache nach. Sie haben die Flasche überprüft, und tatsächlich: In dem Jack Daniels ist jede Menge Xanax.«
    »Du denkst, der Mörder hat sein Opfer sediert, um leichteres Spiel zu haben?«
    »Sieht so aus.«
    »Und nichts deutet darauf hin, dass sich jemand gewaltsam Zutritt zu dem Haus verschafft hat.«
    »Nein.«
    »Vielleicht war der Täter ein Besucher?«
    »Am Tatort wurde nur ein Glas gefunden und auch sonst keinerlei Hinweis darauf, dass Renner einen Gast hatte.«
    Montoya deutete auf die ältere Akte. »Bei Kajak war die toxikologische Untersuchung ohne Befund, oder? Kein Alkohol, keine Drogen.«
    Bentz schob seinem Kollegen die Akte zu. »Nicht einmal eine Spur von einem Medikament, und dabei war der Kerl seit Jahren in psychiatrischer Behandlung.«
    »Glaubst du, dass der Mörder seine Taktik verfeinert?«
    Bentz zuckte die Schultern. »Möglich.« Und stirnrunzelnd fügte er hinzu: »Ich hatte bereits einen Anruf vom FBI . Sie vermuten, dass da ein Zusammenhang besteht und dass möglicherweise ein Serienmörder am Werk ist.«
    »Dann müssen wir uns jetzt also auch noch mit dem FBI herumschlagen.«
    »Sieht so aus.« Bentz nickte.
    »Ein Sonderkommando?«
    »Vermutlich. Ich habe schon eine vorläufige Liste von Personen vorliegen, die Renner kannten. Natürlich haben die Nachbarn nichts gehört.«
    »Der nächste Nachbar wohnt ja auch ziemlich weit entfernt.«
    »Schon, aber es hätte ja sein können, dass jemand ein fremdes Fahrzeug in der Einfahrt bemerkt oder einen Streit gehört hat. Aber nichts dergleichen. Jetzt versuche ich gerade, Renners Söhne ausfindig zu machen. Bislang hat keiner von beiden auf meine Anrufe reagiert.«
    »Tatsächlich?«, fragte Montoya erstaunt. »Ich habe Kyle Renners Frau, Anna Maria, erreicht. Sie ist erschüttert, aber sie konnte mir nicht sagen, wo ihr Mann sich aufhält. Nur dass er ›außerhalb der Stadt beruflich zu tun hat‹.«
    »Ziemlich mager.«
    »Allerdings. Was die Frage betrifft, wer Renner zuletzt lebend gesehen hat: Es könnte der Angestellte in dem Schnapsladen gewesen sein, wo Renner die Flasche Jack Daniels gekauft hat.«
    »Eine neue Flasche?«
    Bentz nickte. »Er hat sie gegen halb fünf Uhr nachmittags gekauft. Sie muss also irgendwann danach präpariert worden sein.«
    »Und keine Fingerabdrücke?«
    »Keine, die nicht dahin gehören.«
    »Genau wie in Royal Kajaks Hütte.«
    »Ja.«
    Montoya runzelte die Stirn. »Und alles dreht sich irgendwie um Eve Renner.«
    »Erzähl mir was Neues.« Bentz streckte die Arme über den Kopf und bewegte seine Schultern, um die Verspannungen zu lockern.
    »Wenn ich das nur könnte.« Montoya trank einen Schluck aus seinem Kaffeebecher und betrachtete die Bilder von den blutigen Zahlen an der Wand und den Tätowierungen auf der Stirn der Opfer an beiden Tatorten. Der Detective grübelte, was es mit den verdammten Zahlen auf sich haben könnte. 212 . 101 .
    Bedeuteten sie etwas?
    Oder war das nur ein dummer Scherz dieses Verrückten, womöglich ein Ablenkungsmanöver?
    Früher oder später werden wir es erfahren, dachte er.

[home]
    17.
    E ve verschloss die Tür und sah durchs Fenster Cole nach, der durch den überwucherten Garten zu seinem

Weitere Kostenlose Bücher