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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vitali Sertakov
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Artur ihre tiefe melodische Stimme hörte, wurde ihm sofort klar, dass er diese Frau wahrscheinlich mehr zu fürchten hatte als ihren Mann.
    »Die Zauberer würden nie die Vereinbarung mit dem Gouverneur brechen«, gab Sappeur mit leiser Stimme zu bedenken.
    »Ich möchte gern hierbleiben!«, erklärte Artur nachdrücklich. »Und ich habe ganz bestimmt keinen Zauberer getroffen!«
    »Und was verlangst du?«, fragte Pap Rubens und durchbohrte ihn erneut mit seinem starren Blick. »Wir sind keine Wilden, nenn uns also ruhig deinen Preis. Wie viel willst du für den Extrakt, die Reagenzgläser und die Pistole haben?«
    »Nichts!«, erwiderte Artur wütend. »Ich habe keine Ahnung, wie lange ich eigentlich geschlafen habe. Ich weiß nicht, welches Jahr wir haben. Mir ist erst vor Kurzem wieder eingefallen, wer meine Eltern und meine Frau …«
    »Deine Frau?!«, riefen die Alten an der Karte im Chor.
    »Deine Frau?!«, echote Mam Rubens.
    »Ja, in gewisser Weise schon … Wir waren nicht verheiratet, sie war also nicht meine gesetzliche Ehefrau.« Ihm wurde zu spät klar, dass er schon wieder eine Dummheit von sich gegeben hatte.
    Daljar hüstelte und hob die Hand, als sei er ein Schüler. »Darf ich noch etwas sagen, Pap? Ich habe vorhin vergessen zu erwähnen, dass er zwei Sprachen liest und gesagt hat, dass seine Frau zweimal von ihm schwanger war.«
    Jetzt breitete sich im Büro nicht nur Stille aus, sondern eine ungläubige, stumme Verblüffung.
    »Er behauptet, er könne Vater werden?«
    »Was soll denn daran so erstaunlich sein?«, fragte Artur.
    »Das testen wir!«, flüsterte Mam Rubens. Trotzdem hörten es alle. Sie schielte zu der blonden Frau mit der Schirmmütze hinüber. Die saß inzwischen auf dem breiten Fensterbrett und lächelte wissend, als sie den Blick von Mam Rubens auffing. »Das testen wir! Mischa, wenn dieser Fremde nicht lügt, dürfen wir ihn auf keinen Fall laufen lassen.«
    »Aber ich will doch gar nicht von hier weg!«, versicherte Artur nun schon erleichterter.
    »Als ich noch ein kleiner Junge war …«, sagte Pap Rubens und zündete sich zum wiederholten Male die Zigarre an. Weder Artur noch den anderen im Raum hatte er bisher etwas zum Rauchen angeboten. »… was inzwischen ein halbes Jahrhundert her ist … Jedenfalls habe ich da eine Geschichte gehört, dass es im Kaukasus noch ganze Dörfer gibt, in denen fast jeder Mann gesunde Kinder zeugen kann …«
    »Und wann genau war das?«, hakte Kowal gierig nach, doch Pap Rubens hörte ihn nicht – oder tat so, als würde er ihn nicht hören.
    »Machen wir es also so, Artur«, sagte Pap Rubens. »Morgen bricht eine große Karawane nach Moskau auf, deshalb können wir uns jetzt nicht um dich kümmern. Aber wenn du willst, kannst du dich uns anschließen. Einverstanden?«
    Artur nickte.
    »Gut. In dem Fall einigen wir uns auf folgende Punkte. Erstens: Sobald die Karawane aufgebrochen ist, begleitest du meine Leute in dein Institut, und wir holen uns von da alle Windräder. Komisch, dass Mam Kate die übersehen hat …«
    »Sie sind nicht einfach zu entdecken, denn sie …«, warf Kowal ein. Sofort verpasste Louis ihm einen Tritt, damit er den Mund hielt.
    »Zweitens!«, fuhr Pap Rubens ungerührt fort. »Ich wiederhole es noch einmal: Wir sind keine Wilden. Das bedeutet, dass bei uns alle arbeiten. Eine Woche lang darfst du dich ausruhen, der Anti-Bullterrier-Extrakt ist das wert. Danach gehst du zu Sappeur, er ist für die Betriebe verantwortlich und teilt die Arbeitstage ein. Du leistest einen Eid. Solltest du uns danach klammheimlich verlassen, finden wir dich und töten dich. Und das Letzte: Einen Fall wie deinen hatten wir noch nie, ja wir haben sogar noch nie von einer solchen Geschichte gehört. Wenn du Vater werden kannst, steigt dein Wert um ein Vielfaches. Sag also niemandem ein Wort davon, wenn du nicht willst, dass man dich entführt. Daljar, nimm ihn mit zu dir. Ihr beide, Louis und du, seid mir für sein Leben verantwortlich, schließlich hat er auch euer Leben gerettet.«
    »Zu Befehl, Pap!«
    »Den anderen tischen wir irgendein Märchen auf. Zum Beispiel, dass er mit der Karawane der Cowboys aus Riga gekommen ist. Das kann niemand überprüfen, denn die Cowboys heuern in der Stadt keine Wache an. Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt?« Michail ließ seinen stählernen Blick von einem Anwesenden zum nächsten wandern. Eine Streitaxt hätte keine beeindruckendere Wirkung haben können. Artur stellten sich die

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