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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vitali Sertakov
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auf zwei Pferde und eine Kutsche gestoßen. In dieser saß ein Wipper. Er hatte sechs gelbe Wilde dabei, die waren alle tot. Der Wipper ist aber nur verletzt.«
    »Bist du sicher, dass es ein Wipper ist?«, fragte Rokotow nervös.
    »In der Kutsche war auch noch ein Tiger. Und … möglicherweise noch jemand anders. Das konnten wir nicht genau erkennen, denn der Wipper hat einen Kreis um sich gezogen. Als Eber den Mann bemerkt hat, hat er ein Messer nach ihm geworfen, ihn aber selbst aus einer Entfernung von nur fünf Schritten verfehlt. Wann hätte es das je gegeben, dass Eber nicht trifft?! Nein, das ist ein Wipper! Obwohl er von Granatsplittern getroffen worden ist, kann niemand in seine Nähe …«
    Ein Raunen lief durch die Reihen der Sergeanten. Bisher hatte noch keiner von ihnen einen Wipper getroffen. Kowal schwirrte der Kopf.
    »Trotzdem!«, kreischte Wassili, der kurz davor war, einen hysterischen Anfall zu erleiden. »Wir haben noch nie so viele von unseren Leuten verloren, Herrin! Acht Karawanen haben wir zusammen begleitet … Ich habe gegen die Röchler am Schnellen Fluss gekämpft, gegen die gelben Wilden und auch gegen Sumpfluchse. Selbst die Zauberer von den Seen jagen mir keine Angst ein, obwohl sie unseren Leuten Geschwüre anhexen …«
    »Aber heute hattest du Angst, Wassili!«
    Sofort breitete sich Totenstille aus. Arinas Worte klangen nicht wie eine vorsätzliche Beleidigung, eher wie … wie ein Urteil.
    »Heute hattest du Angst!«, wiederholte sie mit Mühe, während sie die Finger mit denen Christophs verflocht. Der Junge ließ sich vor dem Holzbett auf die Knie nieder und schloss die Augen. Zwischen den Kindern des Roten Vollmonds bestand eine ganz besondere Beziehung. Die Katze sprang fauchend vom Arm des Jungen und verschwand unter eine Bank. »Statt deine Männer in den Kampf zu führen, hast du dich hinter einem Wagen versteckt wie ein feiges altes Weib! Und du, Matrose, wo bist du gewesen, als Artur Schmied – ein Mann, der noch nicht mal einen Eid geleistet hat – allein gegen die Dämonen gekämpft hat? Wo sind deine kühnen Kämpfer gewesen, deren Pflicht es gewesen wäre, die toten Schützen an der Flak zu ersetzen? O nein, du musstest dich unterm Bett verkriechen und beten!«
    Matrose wurde knallrot. Von draußen drangen das Kreischen der Sägen und die dumpfen Schläge der Beile herein. Die Arbeiter reparierten die verbrannten Räder und befestigten die abgerissenen Drähte für die Telefonverbindung von Wagen zu Wagen wieder. Im Innern des Panzerwagens war dagegen nur der keuchende Atem der verletzten Arina zu hören. Und das Trippeln einer einflügligen Meise, die in ihrem von der Decke hängenden Käfig herumhüpfte.
    Was dann geschah, ging so schnell, das Kowal es gar nicht richtig mitbekam. Sergo stand nicht mal von der Bank auf, sondern warf den Säbel im Sitzen. Die Klinge bohrte sich Wassili in die Brust und nagelte ihn an die Wand, als wäre er ein riesiger Schmetterling. Einer von Arinas Bodyguards fing Matroses Hand ab, nachdem dieser ein Messer gezückt hatte, ein anderer schlitzte ihm mit einer einzigen Bewegung die Kehle auf. Artur war wie versteinert. Charly, Sergo, Daljar und die anderen Sergeanten beobachteten das Geschehen dagegen völlig gelassen. Als wäre nicht das Geringste geschehen. Der Arzt hob unbeeindruckt mit einer Zange eine Eisenschale mit Spritzen vom Spirituskocher.
    »Christoph hat mir noch sechs weitere Namen genannt.« Aus Arinas Mund tropfte Blut, aber sie wischte es nicht ab, sondern hielt weiter die zerkratzte, dreckige Hand des Jungen fest in ihrer schweißglänzenden Hand. »Bevor wir aufbrechen, wirst du sie bestrafen, Sergo. Und teile Schmied ein paar Leute zu; soll er mit den geflügelten Drachen machen, was er für richtig hält. Falls sich niemand findet, der den Mut hat, den Wipper zu töten, wird Schmied das übernehmen. Er wird in den Kreis eintreten …«
    »Zu Befehl, Herrin!«
    »Jetzt zu dir!« Arina richtete den Blick ihrer fiebrigen Augen auf Artur. »Ich werde bald sterben … Ich vertraue Christoph … Er kann die Menschen besser hören als ich … Wie beurteilst du unsere Lage? Sprich!«
    Abermals hatte Artur das Gefühl, sein Schicksal sei bereits besiegelt. Doch was genau musste er jetzt sagen, um nicht auch eine Klinge in den Bauch gerammt zu bekommen?
    »Du hast völlig richtig gehandelt, Herrin. Diese Männer haben mit ihrer Feigheit die gesamte Karawane in Gefahr gebracht. Ich glaube …« Er sah sich nach

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