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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vitali Sertakov
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schürt die Angst ebenso wie das Lachen, stimmt’s?«
    Arina lächelte und schloss die Augen. Die Wunde an ihrer Wange schwoll mit jeder Minute stärker an.
    »Du hast recht … Sohn des Roten Vollmonds«, bemerkte Artur nach einer peinlichen Pause und verneigte sich vor dem Jungen. Endlich hatte er die Gabe der Rede zurückgewonnen – fast als hätte Christoph ihn mit einem unsichtbaren Fluidum gedopt. »Während alle anderen noch in den Wagen kauerten, habe ich einen der toten Dämonen mit einem Messer aufgeschlitzt!« Er wartete, bis sich die Aufregung nach diesen Worten gelegt hatte, und wandte sich dann wieder ausschließlich an Arina: »Deshalb kann ich versichern, Herrin, dass das kein Dämon ist, sondern lediglich eine Eidechse mit manipulierter DNA … äh, also, wie soll ich das erklären? Sie wurde künstlich geschaffen. Ich wollte das Organ untersuchen, das die Flamme erzeugte – nur gab es ein solches Organ gar nicht.«
    »Was soll das heißen? Das gab es nicht?«, fragte Rokotow aufgebracht. Auch die anderen fingen mürrisch zu brummen an. »Die Karawane brennt schließlich immer noch.«
    »Das Tier besaß kein Organ, das imstande gewesen wäre, Feuer zu erzeugen!«, versicherte Artur erneut, diesmal mit erhobener Stimme. »Stattdessen habe ich einen Behälter entdeckt, in dem eine bestimmte Menge Gas unter Druck aufbewahrt wurde. Dieses Gas explodiert, sobald es mit Luft in Kontakt kommt. Wenn das Gas erst einmal aufgebraucht ist, geht von diesen Drachen nicht mehr Gefahr aus als von einer großen bissigen Eidechse. Man sollte dem Biest also nicht die Hand ins Maul stecken. Am Boden ist das Tier ziemlich behäbig, auch in der Luft ist es bei Seitenwind nicht allzu geschickt. Das liegt daran, dass die Flügelkonstruktion nicht ausgereift ist und …«
    »Was willst du damit sagen?«, fiel Arina ihm ins Wort. Sie bedeutete dem Arzt mit einer Geste, er möge ihr die Stirn und die ausgetrockneten Lippen befeuchten.
    »Damit will ich sagen, Herrin, dass diese Drachen von Menschen gemacht wurden. Von Leuten, die etwas von Gentechnik verstehen. Nur haben sie dabei nicht genug Phantasie an den Tag gelegt, sondern sich an die Darstellungen von Drachen gehalten, die sie aus alten Büchern kennen. Dann haben sie Brennstoff in diese Dämonen gepumpt, damit die Biester uns Angst einjagen. Als das Verbrennungsgas jedoch aufgebraucht war, haben sie sie zurückgerufen, um sie aufzutanken . Aber diese Drachen können nicht mal Freund und Feind auseinanderhalten, sie stürzen sich auf alles, was sich bewegt. Inzwischen ist mir auch eingefallen, wo ich solche Drachen schon einmal gesehen habe. Es gab mal einen Künstler, Hieronymus Bosch hieß er, der hat solche Tiere gezeichnet …«
    Das Geschrei protestierender Stimmen erstickte jedes weitere seiner Worte. Am lautesten ereiferten sich zwei Männer, ein tätowierter Kerl mit einem zu feinen Zöpfen geflochtenen Bart, der ganz in grobes Schweinsleder gekleidet war, und ein langer Kerl mit Matrosenjacke und etlichen Klingen auf dem Rücken. Einander überschreiend verlangten sie von Arina, entweder die Erdölarbeiter um Hilfe zu bitten oder ganz nach Piter zurückzukehren. Die Goldstreifen an ihren Ärmeln wiesen sie als Sergeanten aus.
    »Wenn wir jetzt umkehren«, brachte Arina gedehnt hervor und rief Christoph zu sich, »dann wird nach uns nie wieder eine Karawane nach Moskau ziehen.«
    »Aber, Herrin! So etwas hat es noch nie gegeben!«
    »Dass die Wilden Kanonen und Drachen haben!«
    »Die müssen sich den Zauberern verkauft haben!«
    »Wie viele von denen haben wir getötet, Sergo?«, überging Arina alle Einwände und wandte sich an den Stabschef.
    »Vierundsiebzig Mann, Herrin!«, antwortete Sergo. »Diejenigen nicht mitgezählt, die im Wald getroffen wurden. Und auch diejenigen nicht, die Artur Schmied umgebracht hat. Die sind zu zerhackt.«
    »Du sagst, sie stünden mit den Zauberern im Bunde, Wassili?«, wandte sich Arina an den tätowierten Typen. »Sergo, sag du es ihnen.«
    »Wir haben einen verwundeten Wipper gefunden.«
    Nach diesen Worten zog Sergo einen Reitersäbel mit Einlegearbeiten unter der Bank hervor, fuhr beiläufig mit dem Fingernagel über die Spitze und legte sich die Klinge quer über die Knie.
    »Was sagst du da?!«
    Sergos Eröffnung hatte geradezu durchschlagende Wirkung. Selbst der finstere Daljar sprang von seinem Platz auf.
    »Artur Schmied hat ihn mit der Flak getroffen. Als meine Männer die Waffen eingesammelt haben, sind sie

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