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Crystall (German Edition)

Crystall (German Edition)

Titel: Crystall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enrico Mahler
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passiert.“
    „Sehr schlau“, stichelte Sator weiter. „Unser geehrter Prinz weiß Rat. Damit sind wir aber noch immer nicht bei dem Thema, welchen Gang wir nehmen.“
    „Könntet ihr beiden, sturen Streithammel wenigstens ernst tun, immerhin steht unsere Welt auf dem Spiel.“ Lyhma seufzte verzweifelt.
    Wie zur Bestätigung fuhr ein heftiges Beben durch die Grotte, als hätte eine wütende Titanenfaust zugeschlagen. Fast wellenartig breitete sich das starke Vibrieren aus und es blieb nicht bei einem leisen Rumoren. Ein Grollen erklang, gefolgt von einem riesigen, mannsgroßen Kristall, der sich von der Decke löste.
    Mandy kam sich vor, als würde sie von unsichtbarer Hand gezwungen werden, hier und jetzt zu tanzen. Mühsam rang sie um ihre Balance und nur der Zufall wollte es, dass sie den Kristall sah, der sich rasch herausbrach und in einem Splitterregen herab fiel. „Achtung, Nirrka!“
    Das Mädchen sah Mandy nur erschrocken an. „Was...?“
    „Weg da!“ Sator kam herbei gestürmt und riss Nirrka mit seinem ganzen Körpergewicht von den Füßen. Er legte sich schützend über das Mädchen und zog den Kopf ein. Hinter ihm schlug der Kristall polternd auf den Boden, zersprang wie Glas in tausend Teile und brachte sogar noch den Boden zum Bersten. Mineralsplitter schossen wie kleine Meteoriten umher, gruben sich glücklicherweise aber nur unbeschadet in die Kleider, statt jemanden ernsthaft zu verletzen.
    Die wenigen Sekunden, in denen alles geschehen war, hielt Mandy den Atem an. Sie beruhigte sich erst wieder, als sich der Hagel legte und mit dem Donnern auch das Beben erlosch.
    „Sind alle okay?“ Sator rappelte sich auf und half Nirrka auf die Beine.
    Von überallher flogen murrende und flüsternde Bestätigungen zu und verfehlten im übrigen ihre erhoffte Wirkung, jegliche Sorge zu vertreiben.
    Nirrka sah den Wüstenherrn aus großen Rehaugen an. „Das werde ich dir nie vergessen.“
    Sator lächelte und winkte ab. „Bedank dich bei Mandy, hätte sie nicht geschrien, wäre mir das Problem gar nicht aufgefallen.“
    „Trotzdem.“
    „Ist wirklich bei allen alles heil?“, fragte Mandy laut.
    „Natürlich“, bestätigte nur Lyhma. „Jedenfalls habt ihr jetzt gesehen, wie Armageddon im Vorstadium aussieht. Könnten wir dann?“
    Bevor wieder eine brennende Diskussion ausbrechen konnte, ergriff Mandy die Führung und ging in den mittleren Gang. „Jetzt kommt schon, wir gehen einfach hier lang. Wenn wirklich alle Wege zum Zentrum führen, ist es doch gleich. Und wenn ich daneben liege, könnte ihr euch ja bei Sator und Nawarhon beschweren, die hatten die Idee.“
    Der Prinz und Sator wechselten einen überraschten Blick, zuckten dann aber nur mit den Schultern.
    Letztlich blieb dieser Gang eben ein Gang. Er wurde etwas enger, führte ansonsten aber ungehindert voraus und bewahrte keinerlei Gefahren auf. Jedenfalls kamen keine Gespenster und überfielen sie, weder stürzte die Grotte zusammen, noch tat sich der Boden auf. Stattdessen war es beinahe monoton und geradezu langweilig. Sie liefen bestimmt zehn Minuten ereignislos durch den schachtartigen Gang und gelangten so undramatisch in einen größeren Raum, wie sie zuvor einen verlassen hatten.
    Die Truppe versammelte sich in der neuen Höhle, die in Breite und Höhe unter Garantie jeweils fünf Meter betrug und wie stets zuvor hell erleuchtet war, als dringe die Sonne durch das Mineral.
    „Eigentlich müssten wir bald mal da sein, oder?“, fragte Shou, einer der Echsenmänner.
    „Jedenfalls ist diese Höhle hier größer als die andere“, antwortete Sator, mehr ausweichend als bestätigend.
    „Und ich hoffe, dass es nicht mehr weit ist“, fügte Nirrka besorgt hinzu. „Ist jemandem schon aufgefallen, unser Boden vibriert nicht mehr, er fängt langsam an richtig zu Beben. Würde mich wundern, wenn hier nicht alles in den nächsten Minuten zusammenstürzt.“
    „Macht keine Hektik“, warnte Sator beinahe in gelassenem Ton. „Wir haben so gut wie alle Kristalle, der letzte befindet sich in der Nähe des Zentrums. Uns kann eigentlich nichts mehr passieren. Die schwarze Armee wird uns kaum bis hierher verfolgen und neue Feinde scheint es in diesem Gebirge auch nicht zu geben.“
    Wieder schwiegen sie und machten sich daran, weiter zu laufen. Es konnte einfach nicht mehr weit sein.
    Die Konzentration wich bei den meisten einer Anspannung und es gab nur wenige, die nicht besorgt an ihren Waffen spielten.
    Es dauerte nicht bemerkenswert

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