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Crystall (German Edition)

Crystall (German Edition)

Titel: Crystall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enrico Mahler
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werde ich eingehen. Es liegt in meiner Schuld und ich werde nicht zulassen, dass Mandy in Gefahr gerät oder hier gefangen bleibt.“
    Ein Seufzen und Flüstern ging wellenartig durch die Reihen. Sie alle überlegten bei diesen Worten.
    Mandy holte tief Luft, schwieg aber immer noch beharrlich, auch, als die Frau langsam auf sie zu kam und die Hand nach dem Lederbündel ausstreckte.
    „Wieso willst du dich opfern?“, fragte Sator misstrauisch.
    „Weil ich Mandy retten will.“
    Mandy stand angewurzelt da, ihre Gesichtszüge waren versteinert. Angestrengt ließ sie ihre Gehirnzellen arbeiten und spürte plötzlich ein seltsames Vibrieren an der Brust, eine Aura von unsichtbarer Energie.
    Und das war die Stelle, an der Mandy ihre Gel Dyka aufbewahrte!
    Sie riss die Augen auf und trat einen hastigen Schritt zurück. Misstrauisch funkelte sie Ry an. „Irgendetwas stimmt hier nicht. Wer bist du? Niemand außer mir kann das Relikt vereinigen. Es gibt nur zwei Möglichkeiten ... entweder durch ein rein gutes oder ein böses Herz, deine Hilfe würde uns überhaupt nichts nutzen und das weißt du auch.“
    „Aber Mandy, was redest du da?“, stammelte Ry flehend.
    In diesem Augenblick schoss Jenny an dem Mädchen vorbei und blieb vor der Frau stehen. „Endlich hast du begriffen, was ich dich gelehrt habe, kleine Mandy.“
    „Was...?“ Mandy starrte die Hündin erschrocken an. „Diese Stimme...“
    „Was ist das jetzt?“, fragte Nawarhon erschrocken und zog instinktiv sein Schwert. „Ein sprechender Hund?“
    Jenny wand den Kopf und starrte den Prinzen aus ihren treuherzigen Augen an. „Ich habe mir doch richtig gedacht, lieber auf euch Acht zu geben.“ Mit diesen Worten verpuffte die Hündin in einer rauchigen Wolke. Innerhalb von Sekunden legte die sich nieder und dort, wo ursprünglich Jenny gestanden hatte, befand sich nun Kaija, die alte Seherin.
    „Sie ... Sie haben uns die ganze Zeit begleitet?“, fragte Mandy überflüssigerweise.
    Kaija antwortete, ohne Ry dabei aus den Augen zu lassen. „Und wie ich sehe, nicht grundlos. Ich hatte schon gedacht, du kommst gar nicht mehr dahinter, Mandy. Eigentlich hättest du viel eher erkennen können, dass Ry in Wahrheit ein Dämon ist.“
    „Dämon?“, wiederholte Nawarhon mit sich überschnappender Stimme. „Dann ist sie...“
    „Einer der größten Feinde, die ihr habt“, vollendete Kaija. „Vielleicht sogar der listigste. Wenn es Gott und Teufel im Schicksal des Lebens gibt, dann ist sie der Teufel, geschaffen, um euch zu besiegen, ohne einen direkten Kampf zu gebrauchen. Sie hat oft versucht, euch zu töten und nun wäre sie um ein Haar an die größte Macht gelangt, die es zu erreichen gibt in unserer Welt.“
    „Kaija hat Recht“, bestätigte Sator und seufzte über sich selbst. „Wenn ihr die Kristalle von Nutzen sein sollen, kann sie nur ein absolut böses Herz haben. Die Wiedervereinigung durch ihre Hände hätte nicht nur unendlich schwarze Macht für sie bedeutet, sondern auch unseren entgültigen Untergang.“
    „Endlich begreift ihr.“ Kaija nickte anerkennend.
    „Und was tun wir jetzt?“, fragte Mandy, die dem meisten Geschehen wie paralysiert folgte.
    „Jetzt?“, echote Ry spöttisch und grinste breit. „Jetzt werde ich euch vernichten und mit den Kristallen und der heiligen Kreatur unendliche Macht erlangen.“ Ry breitete ihre Arme seitlich aus und verschloss die Augen.
    „Was hat sie vor?“, fragte einer der Tuaregs besorgt.
    Niemand wäre gegen den dämonischen Angriff gefeit gewesen. R´Ryah ließ einen schwarzen Sturm aufkommen, der wie eine Giftwolke auf die Freunde zusteuerte.
    „Das werde ich nicht dulden“, rief Kaija und streckte ebenfalls ihre Arme zur Seite aus.
    „Oh Gott, Kaija...“ Mandy war vor Entsetzen wie gelähmt, denn einen Zauber wie diesen hatte sie noch niemals gesehen und würde sie auch nie wieder vergessen.
    Das schwarze Energiefeld Rys prallte gegen den gelbschimmernden Schutzwall der alten Frau und es dauerte keine Minute, bis klar wurde, welch ungeheure Macht die Greisin besaß. Wäre es nun nicht so offensichtlich gewesen, Mandy hätte es als schlechten Scherz abgetan. Selbst Ry klappte vor Überraschung die Kinnlade nach unten.
    Beide Magier standen sich hochkonzentriert gegenüber. Ihre Körper bebten und die Lippen schienen lautlose Worte zu formen. Und zwischen ihnen war diese unglaubliche, geballte Zaubermaterie, wie sie Mandy nur aus Filmen kannte und das ihr Weltbild noch einmal völlig

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