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Crystall (German Edition)

Crystall (German Edition)

Titel: Crystall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enrico Mahler
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manchen ungerecht.“
    „Sehr verstrickt, euer Planet“, meinte Nawarhon zum Abschluss.
    Mandy murmelte eine Zustimmung durch die geschlossenen Zähne und sah zu Boden. Sie dachte sehr lange und gründlich über die eben gewechselten Worte nach. Im Grunde konnte einem alles Leid tun, aber wenn sie es wollten, konnten Menschen auch die nettesten Wesen sein. Schon verrückt.
    „Halt!“
    Mandy und die anderen blieben wie angewurzelt stehen und sahen überrascht auf. Es versetzte sie alle samt noch mehr in Verstaunen, als es Lyhma und ihre Freunde waren, die plötzlich auf den Weg hinaus sprangen.
    Der junge Prinz reagierte blitzschnell. In einer einzigen fließenden Bewegung zog er sein Schwert aus der Scheide, ließ die Klinge hoch fahren und setzte sie an die Kehle seiner Schwester.
    Lyhma hatte auch ihrerseits das Schwert erhoben, doch hart auf hart würde sie momentan den kürzeren ziehen. Aber in ihrem Gesicht lag ein gelassener Ausdruck.
    „So sieht man sich also wieder“, begann Nawarhon mit verächtlicher Stimme und ließ das Mädchen keine Sekunde aus den Augen.
    Mandy stand die ersten Sekunden starr, bevor sie überhaupt in der Lage war, die Situation zu überschauen. Ihre eigenen Mannen standen still hinter dem Prinzen, ebenso die drei Echsengestalten auf Lyhmas Seite. Sie machten keine Anstalten, in den Kampf einzugreifen. In ihrer aller Augen lag seltsame Ruhe.
    „Was willst du noch?“ Es war Maxot, der mit scharfem Unterton fragte. Der kleine Troll wirkte zum ersten Mal zornig.
    „Keinen Kampf“, erwiderte Lyhma trocken, setzte einen Schritt zurück und ließ die Klinge nieder sinken. „Wir sind keine Feinde, Nawarhon.“
    „Sicher“, fauchte der Junge spöttisch. „Du hast uns hinterrücks überfallen und beinahe getötet. Was glaubst du, warum wir dir jetzt trauen sollten?“
    Das Mädchen zuckte mit den Schultern. „Na ja, mein Anwalt hat mich von meiner Unschuld überzeugt.“
    In den hinteren Reihen auf des Prinzen Seite war drohendes Knurren zu vernehmen. Mandy hingegen verfolgte die Diskussion beinahe mit Faszination. In der Größe waren die meisten hier Kinder, aber sie verhielten sich wie erfahrene Profis. Respekt.
    „Lass deine blöden Kommentare.“
    Lyhma seufzte. „Gut, ich will es dir anders erklären. Das letzte Mal konnten wir euch nicht leiden, weil ihr auf der Verräterseite wart. Dafür wollten wir euch töten, bevor ihr alles zunichte macht.“
    „Was soll das?“, fragte Nawarhon mit sich überschlagender Stimme.
    „Ihr habt auf der Seite des Bösen gestanden, ist euch das nicht bewusst ... ihr hättet beinahe in Gefahr gebracht, dass wir diese Welt noch retten konnten. Deswegen wollten wir Mandy ... entführen, weil sie hätte unsere Hoffnung beibehalten können. Aber sie ist ja abgehauen.“
    „Red doch nicht so einen Unsinn“, schnappte Maxot sauer. „Böse und Verräter, erzähl das jemand anderem.“
    „Es ist die Wahrheit“, beteuerte Lyhma. „Ich kann euch nicht sagen, wer uns verraten hat ... wer gut und böse ist, es war einfach eine Intuition. Klar, ich hätte dich einweihen sollen, Nawarhon ... aber ich bin wohl durchgedreht, ich habe falsch reagiert.“
    „Ganz recht“, entgegnete der Junge kalt. „Also erwarte bloß kein Mitleid.“
    „Aber eure Hilfe“, ergänzte sie rasch. „Ihr habt das Problem ebenso erkannt wie wir ... es gibt keinen Grund mehr, uns gegenseitig zu bekämpfen. Wir müssen zusammenhalten und unsere Welt retten, bitte.“
    „Warum?“
    „Weil nur noch wir übrig sind“, kam es aus dem Munde einer der Echsengestalten.
    Das schien ein Argument. Der Junge dachte lange darüber nach. Vielleicht war ja wirklich nur alles ein Missverständnis gewesen. „So einfach geht das nicht“, schüttelte er entschieden den Kopf. „Es ist kein leichtes, euch wieder zu trauen.“
    „Aber vielleicht sollten wir es versuchen.“
    Alle Köpfe drehten sich gespannt zu Mandy herum. Sie glotzten wie vernarrt.
    „Sie ist kein Feind ... jedenfalls nicht mehr. Wir haben für ein Monster gearbeitet, jetzt stehen wir alle gegen ihn. Sicher können wir keine Freunde werden, aber zumindest Verbündete.“
    „Sie hat Recht“, fügte Lyhma nickend hinzu. „Von mir aus beschlagnahme unsere Waffen. Aber egal was war, wir müssen zusammen arbeiten.“
    Nawarhon schwieg und er kämpfte lange gegen etwas in seinem Inneren, bis er seufzte. „Nun gut, es ist besser, dich im Blick zu haben, als im Rücken. Für die ersten drei Tage entledigen wir euch

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