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Crystall (German Edition)

Crystall (German Edition)

Titel: Crystall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enrico Mahler
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küsste die kleine Fee.
    „Lass den Scheiß“, maulte sie. „Also schieß los, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.“
    Lyhma sah das kleine Wesen fasziniert an. „Unglaublich, sie hat eine Fee.“
    Die anderen warteten gebannt ab.
    „Bring uns in meine Welt ... dort, wo wir den dritten Kristall finden können. Wenn wir ihn gefunden haben, musst du uns zurück schaffen.“
    „Ein Wunsch, ja“, krakelte die Kleine. „Nur Beschiss, aber mit mir kann man es ja machen ... gut, aber das klappt nur achtundvierzig Stunden.“
    Maxot riss die Augen auf. „Da haben wir in ihrer Welt ja nicht einmal ganz zwei Stunden.“
    „Richtig, du Tölpel“, meckerte Niestchen. „Sag, wenn’s los gehen soll.“
    „Also gut“, meinte Nawarhon. „Mandy muss mit. Maxot kennt sich mit den Legenden um den dritten Kristall aus, du gehst auch mit. Lyhma wird dich ebenfalls begleiten, die anderen fallen zu sehr auf ... Shou, du wirst sie beschützen, einverstanden?“
„Klar, Chef“, grinste Lyhma. „Dann leg mal los, kleine Fee.“
    „Ich bin ne klein ... aber dein Wunsch sei mir Befehl.“
    „Wir warten hier und trommeln eine Karawane zusammen“, sagte Nawarhon noch, dann verschwanden sie zu fünft, als hätten sie sich in Luft aufgelöst. Sofort kehrte Stille ein.
    „Dann mal los“, forderte der Prinz die anderen auf. „Wir haben einen Tag, um alles vorzubereiten.“ Seine Hoffnung stieg wieder etwas an.

Der dritte Kristall
     
     
    Marienberg.
    Mandy erkannte die Stadt auf Anhieb. Noch vor ein paar Jahren war sie jedes zweite Wochenende hier gewesen und sie kannte es wie ihre eigene Heimat, obwohl die außerhalb Deutschlands lag. Doch sie fand sich prima zurecht, kannte fast jede Straße und beherrschte selbst die Sprache wie ein reiner Deutscher. Manche Bundesländer in diesem Land waren nicht einmal so verkehrt. Zudem war Marienberg eine Stadt, die man einfach erkennen musste. Die vielen Tankstellen, breiten Straßen und Reklameschilder verrieten es aufs deutlichste. Es gehörte wahrlich nicht viel dazu, um es zu erkennen. Die übergroßen Schilder mit den Ortsaufschriften standen wie Strommaste und es würde schon einen Blinden benötigen, um sie zu übersehen. Besonders um diese Zeit war es extrem auffällig, da alles bunt leuchtete. Die Hauptstraßen flimmerten nur so durch die Nacht, dass es beinahe mit Prag Konkurrenz machen könnte.
    Das Mädchen sah sich aufmerksam um. Sie konnte ihre Aufzählungen beliebig weiter führen. Marienberg war einfach eine der typischen Städte, die man sofort als Grenzgänger betrachten konnte. Buntes Flackern, ewig geöffnete Läden, dafür aber Totenstille. Es war ziemlich selten, dass sie jemanden auf der Straße sahen. Die meisten brausten mit den Autos daher. Sie alle folgten nur einer Richtung, dem Zoll ganz in der Nähe, wo es zu der Tschechoslowakei ging. Dort konnte man das Nachtleben unbeschwert antreten, aber längst noch kein Vergleich mit der Königsstadt des Nachtfiebers – Berlin.
    Unbewusst stieß sie ein Seufzen aus. Es war schon ein seltsames Gefühl, so nah der eigenen Heimat zu sein. Doch sie wusste genauso gut, dass auf ihr jetzt eine große Verantwortung lag. Sie konnte ihre Freunde nicht einfach so im Stich lassen. Andererseits musste sie sich eingestehen, dass ihr Heimweh doch sehr rührte. Sie sehnte sich nach Menschen, mit denen sie auf gleicher Bahn leben konnte, nach alten Gebräuchen.
    Mitleidig musterte sie ihre Freunde, die einen völlig anderen Eindruck hatten. Der kleine Troll und vor allem Shou starrten wie versteinerte Säulen durch die Straßen. Für sie war das alles unglaublich und unbegreiflich. Nur gut, dass sie nicht bei Tage gekommen waren, sonst hätte es einen riesigen Tumult gegeben. Und es galt zu bezweifeln, dass die beiden in der Lage sein würden, ihre Überraschung zu bannen, um fliehen zu können.
    Mandy trat ein Lächeln auf die Lippen, als selbst die kleine Fee Niestchen aus ihrer Tasche krabbelte und einmal kommentarlos alles betrachtete. Auch ihr verschlug es sichtlich die Sprache.
    Lyhma hingegen stand ein wenig abseits und mit verschränkten Armen. Äußerlich und auf den ersten Blick mochte die junge Frau unbeeindruckt und gestählt wirken, doch Mandy konnte sie nichts vormachen. In ihren Augen stand der selbe Glanz geschrieben, wie auch bei den anderen und tief ihn ihr jagte ein Nervenkitzel den anderen. Mag sein, dass sie immer noch die unerschütterliche Kriegerin spielte, aber seit ihr Bruder wieder auf der richtigen

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