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Crystall (German Edition)

Crystall (German Edition)

Titel: Crystall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enrico Mahler
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Wipfel, die Atmosphäre wurde zu einer Morgendämmerung.
    Mandy nutzte die Zeit, um ihre Begleiter ein wenig zu betrachten. Die beiden Trolle, sowie Nawarhon kannte sie ja bereits. Die drei Echsenmänner kannte sie ebenfalls, war ihnen gegenüber aber misstrauisch. Jedoch sahen die Gestalten auch nicht danach aus, als hätten sie sonderliche Lust auf noch einen Kampf. Zum Schluss musterte sie die beiden ... Menschen? . Sie glichen wirklich fast aufs Haar einem Mann ihrer Welt, mit Ausnahme, dass sie sonderbar muskulös waren und über dem Schädel zwei winzige Hörner heraus sprossen. Vom Verhalten her glichen sie keinem menschlichen Wesen, aber allein der ungefähre Anblick beruhigte sie ungemein.
    Sie blickte wieder geradeaus, als im selben Moment der Prinz langsamer wurde. Er blieb nicht stehen, ließ sich aber zurückfallen, bis er mit ihr auf gleicher Höhe war. Anscheinend wollte er reden. Damit hielt er sich allerdings noch auf. Ohne den Kopf zu ihr herum zu wenden lief er direkt neben ihr. „Hast du Angst?“
    Das Mädchen blinzelte den Jungen verblüfft an. Sicher, er wollte irgendwie ein Gespräch beginnen, aber auf diese Weise war es doch nicht sehr angenehm. Trotzdem antwortete sie. „Ja ... ein bisschen.“
    „Kann ich verstehen“, entgegnete der Junge blitzschnell. „Uns geht es nicht anders. Mach dir keine Sorgen, wir schaffen das schon.“
    Mandy nickte stumm. „Was willst du mir sagen?“
    Nawarhon schenkte ihr für Sekunden einen überraschten Blick, bevor er wieder nach vorn stierte. „Ich wollte mit dir noch einmal über vorhin reden.“
    „Wegen der Falle?“
    „Genau“, bestätigte der Prinz. „Vielleicht konntest du etwas erkennen?“
    „Nur das, was ich dir bereits gesagt habe“, beteuerte Mandy gelassen. „Ich hätte schneller da sein müssen.“
    „Nein“, reagierte er rasch. „Du kannst nichts dafür. Und wenn du uns eine halbe Stunde eher davon erzählt hättest, wir wären verloren gewesen. Unser einziger Plan wurde zunichte gemacht.“
    „Deine Krieger waren so gut versteckt ... diese Teufel müssen doch Röntgenaugen haben.“
    „Kann ich mir auch nicht erklären.“
    Mandy überlegte einen Moment, ob sie ihre Sorge aussprechen sollte. „Weißt du, was ich glaube. Dieser Hinterhalt war zu perfekt, als das die schwarzen Mörder es hätten bemerken können.“
    „Worauf willst du hinaus?“, wollte Nawarhon wissen. Er mochte es überhaupt nicht, wenn man ihn auf die Folter spannte.
    „Jemand muss uns verraten haben.“
    Der Prinz wirkte kein Stück erstaunt, als hätte er damit gerechnet. „Du hast bestimmt Recht, eine andere Erklärung gibt es nicht. Auch ich frage mich das die ganze Zeit.“ Er senkte niedergeschlagen den Kopf. „Jemand aus unseren eigenen Reihen hat uns hintergangen.“
    „Es ist ja nur eine Vermutung“, beruhigte ihn Mandy tröstlich.
    „Es ist eine Schande“, tadelte Nawarhon verärgert. „Dabei war alles so gut am Laufen. Jetzt haben wir nichts mehr ... eine Rückeroberung wäre Selbstmord.“
    „Kommst du klar?“
    Er blinzelte sie fragend an. „Wieso?“
    Sie zuckte die Schultern. „Immerhin ist es möglich, dass du deinen Vater verloren hast.“
    „Ja“, erwiderte er kraftlos. „Aber daran denke ich erst, wenn es sicher ist. Mein Vater ist stark, er weiß sich zu wehren. Wahrscheinlich hat er bereits seine eigene Flüchtlingstruppe.“
    Mandy erwiderte nichts darauf. Sie war erstaunt, mit welchem Selbstbewusstsein er die Sache anging. Und er hatte Recht. Was trauern, wenn noch gar nichts entschieden war. Der König sah nicht so aus, als könne man ihn so leicht überrumpeln. „Weißt du inzwischen, wie es weitergehen soll?“
    Nawarhon legte sich die Worte genau zurecht. „Du machst dir Sorgen, ich weiß. Aber ich will dir nichts vormachen. Ich wüsste schon, was zu tun wäre ... aber nachdem wir alle Kristalle verloren haben, ist es zwecklos. Die Zeit reicht niemals aus, um alle zu suchen.“
    „Nun ... vielleicht müssen wir das gar nicht.“
    Nawarhon blieb entgültig stehen und alle anderen taten es ihm nach. Als erwarteten sie einen Befehl, bezogen sie um dem Prinzen Aufstellung und starrten ihn gebannt an.
    „Was sagst du da?“
    Mandy winkte harmlos ab. „Es ist ja nicht viel, aber zumindest einen konnte ich retten.“ Sie griff unter ihren Anzug, fuchtelte dort herum und zog den Arm langsam zurück.
    „Oooh.“
    Alle Augen weiteten sich, als sie den funkelnden Kristall in Mandys Hand sahen.
    „Du ... du hast ihn

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