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Crystall (German Edition)

Crystall (German Edition)

Titel: Crystall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enrico Mahler
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Moment erscheinen mag. Genau genommen existiert er von deinen Gedanken, Erinnerungen und Gefühlen.“
    Mandy blinzelte verständnislos. Vorsichtig trat sie zwei weitere Schritte in den Gang hinein, worauf sich hinter ihr die Tür von Geisterhand bewegt schloss und die Dunkelheit komplett machte. Nun vermochte sie nicht einmal mehr den Troll zu sehen, der unmittelbar an ihrer Seite stand. „Und das bedeutet?“
    Einen Moment sog der Troll hörbar die Luft ein, bevor er antwortete. „Ganz einfach. Stell dir vor, das hier ist ein leerer Raum und du allein hast die Macht, mit Hilfe deiner Gedanken Fülle zu schaffen, beziehungsweise Wege. Wenn es dir gelingt, deine dunkle Seite in dir zu unterdrücken, nur an den Augenblick zu denken und an ein Ziel, das du ohne Blut erreichen könntest, werden sich dir Wege offenbaren, die dich in das Innere des Tempels führen. Denkst du an etwas Schlechtes oder an eine misslungene Vergangenheit, dann werden wir aus dem Tempel geführt.“
    Wer kommt nur auf solche blödsinnigen Ideen? , fragte sich Mandy verzweifelt. Aber immerhin begriff sie den groben Sinn der Worte: Denk positiv, dann findest du den rechten Weg, andernfalls wäre alles für die Katz!
    „Bist du bereit?“
    Mandy brummte so etwas wie ein Hm und lief los. Und das doch eine geraume Weile. Sie musste feststellen, dass es gar nicht so einfach war, an etwas Gutes zu denken, wenn es darauf ankam. Sie bemühte sich, konnte aber irgendwie an gar nichts denken. Vor ihr blieb der Gang leer, oder auch finster, wie immer man es betrachten möge. Er nahm kein Ende, sodass Mandy bald das Gefühl hatte, verrückt zu werden. Unendliche Schwärze, und doch konnte sie den Weg erkennen. Die Dunkelheit des Tunnels war seltsam, nicht bedrohlich oder so, sondern irgendwie ... wie ein Freund .
    „So kommen wir, fürchte ich, nie an ein Ziel.“
    „Das selbe habe ich mir auch gerade gedacht“, stellte das Mädchen frustriert fest. Und bemerkte den Fehler in ihren Gedanken. Sofort spielte sie den Ärger nieder und dachte an ihre Mutter, ihre Aufgabe, wie sie das Böse vernichten würde. Sie sah schon eine riesige Freudenfeier vor ihrem geistigen Auge.
    Plötzlich teilte sich vor ihr die Schwärze. Auf der linken Seite des Tunnels erschien ein Torbogen, durch den sie gefahrlos trat. Dahinter war nichts Neues, nur, dass weiterhin Durchgänge erschienen, jedes Mal an einer anderen Stelle.
    Die Szene wiederholte sich noch längere Zeit. Tore tauchten auf, sie traten hindurch und Mandy rang verbissen die schlechten Gedanken nieder.
    Es funktionierte.
    „Wir sind gleich da.“
    Mandy wusste im selben Moment, was genau er damit meinte. Vor ihnen erschienen diesmal zwei Türen nebeneinander in der Dunkelheit, mit seltsamen Symbolen auf beiden.
    „Nur eine der beiden Türen führt ins Zentrum, die Lösung findest du hinter diesen Symbolen. Diesmal kann ich dir nicht helfen, ich kenne deren Bedeutung nicht. Nur so viel, es sind Hieroglyphen.“
    Hieroglyphen? Mandys Gesicht hellte auf. Vielleicht schaffte sie es doch, von ihrem Großvater hatte sie einmal das Alphabet der ägyptischen Symbole gelernt. Mal sehen, was sie noch wusste.
    Auf der rechten Tür war eingraviert:

    Sägeblatt – Horn – Labyrinth – Eule – Eule – i – Rassel – geflochtenes Zepter – Vogel – Sägeblatt – Handschuh – gewelltes Kreuz – i – Sägeblatt – Handschuh – Handschuh – i – Schale – Kugel

    Mandy grübelte. Sie erinnerte sich nicht an alle Symbole, aber die meisten. Jetzt brauchte das Ganze nur noch einen Sinn. Nehm mich und ... sie zögerte, find dik ... dich .
    Sie sah auf. „Nehm mich und find dich ... na hallo, wenn das keine Lösung ist.“ Ohne Maxots Einwand abzuwarten, trat sie durch die linke Tür.
    Und befand sich im Zentrum des Tempels.
    Mandy hatte nicht die geringste Ahnung, woher sie plötzlich diese Erkenntnis nahm. Etwas war in ihr, das ihr sagte, dass dieser Ort alles entscheiden würde. Eine seltsame Aura hing in der Luft, eine Spannung, die sie zu zerdrücken drohte und gleichzeitig war etwas Heiliges spürbar, über viele Tausende von Jahren alt.
    Wie bisher, unterschied sich auch dieser Raum wesentlich von den anderen. Zuerst einmal war er um einiges größer als die anderen, die Decke lag weit und spitz zulaufend über ihr, sodass jeder Schritt zwischen den weißen Wänden hallte. Auch der Boden sah aus wie mit Kristallen ausgelegt, am Ende des heiligen Saales glich die Wand sogar einem glatten, aber blind

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