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Crystall (German Edition)

Crystall (German Edition)

Titel: Crystall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enrico Mahler
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noch nicht an der Zeit, sich ausgerechnet darüber Sorgen zu machen. Sie brauchte jetzt Ablenkung. Deshalb trat sie nun an die Seite der anderen und fragte vollkommen überflüssigerweise: „Habt ihr den Kristall?“
    „Was glaubst du denn.“ Maxot hob die Hand, ohne sich dabei umzudrehen und offenbarte ihr das Wundermineral, das eine Welt retten sollte.
    Mandy war ehrlich gesagt enttäuscht. Sie hatte etwas Atemberaubendes erwartet, ein Heiligtum, dessen bloßer Anblick eine Lähmung herbei rief. Nichts dergleichen war der Fall. Was erwartete sie auch, einen Schatz nach der Art wie bei Tomb Raider? Zu viel Fantasie, der Kristall war noch gewöhnlicher, als die ersten beiden, von denen sie wohl bemerkt nur noch einen besaßen. Der Kristall war so winzig, dass selbst der Troll mühelos eine Faust darum schließen könnte. Er funkelte auch nicht oder absorbierte Energiestrahlen. Es war ein mattes Mineral, in der Größe einer Murmel, bestehend aus milchigem und verdrecktem Glas. Hätte Maxot nicht selbst behauptet, den legendären Dritten Kristall in den Händen zu halten, würde sie es niemals glauben. Das Ding da sollte Leben retten? Bei aller Bescheidenheit, gegen diese Murmel war ein Ziegelstein wertvoller.
    „Mach dir keine Sorgen.“
    Zum zweiten Mal, seit der Reise hierher, erschrak sie. Diesmal durch Shous Worte, der anscheinend ihre Gedanken erraten hatte.
    „Er sieht nutzlos aus, enthält aber die größte Macht auf unserer Erde.“
    „Wirklich?“, fragte Mandy wenig überzeugt. Sie runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. „Zugegeben, ich hatte kein Zauberartefakt erwartet, aber das da ist doch lächerlich.“
    „Noch, das stimmt“, erwiderte Lyhma ihrerseits unbeeindruckt. Es schien das erste Mal, dass diese Frau durchdringend lächelte. Fast unheimlich.
    „Was heißt das?“
    „Das soll heißen“, erläuterte Shou. „Dass der Kristall noch nicht der ist, den wir suchen.“
    „Na prima, das hatte ich mir fast gedacht“, schimpfte Mandy. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, was diese unbekümmerte Glaskugel anrichten sollte.
    „So meinte ich es nicht“, fuhr Shou gelassen fort. „Es ist der richtige Kristall, aber noch nicht ganz fertig, wenn du verstehst.“
    „Nein, tue ich nicht.“
    Ihr Bodyguard zeigte sich ruhig, kein Stück nervös oder gereizt. Wahrscheinlich hatte er damit gerechnet, dass Mandy diese Fragen stellen würde. „Maxot ist die ganze Legende eingefallen, als wir ihn bei euch gefunden haben. Wir sind noch nicht fertig.“
    „Ist das gut?“
    „Weniger“, antwortete Shou ehrlich, dass es Mandy fast erschreckte. „Er sagte, der Kristall kann von jeder Hand geführt werden. Aber da seine Macht so groß ist, soll verhindert werden, dass ihn böse Mächte tragen.“
    „Und was genau heißt das?“ Mandy begriff noch nicht wirklich, was die von ihr wollten.
    „Dass wir erst die Vorgeschichte hinter uns haben“, erklärte nun Maxot an Stelle Shous. „Um den Missbrauch einzuschränken, besagt die Legende, dass der Kristall nur durch die Hand eines menschlichen Wesens aktiviert werden kann, ein Mensch mit reinem und gutem Herzen. Dafür muss derjenige einen Beweis antreten, eine Art Prüfung. Ist sie bestanden, wird der Kristall aufgeladen und entfaltet seine ganze Macht.“
    „Ich glaube, ich verstehe“, gab Mandy leicht vorsichtig zu. „Ich bin also dieser Mensch, der den Kristall aufladen soll. Woher wollt ihr wissen, dass mein Herz rein ist?“
    Shou grinste breit. „Wenn du kein gutes Herz hast, dann werde ich Nonne im Kloster.“
    „Äh...“ Mandy lächelte verlegen. „Na ja, wir wollen ja nicht gleich übertreiben.“
    „Dafür sind die Prüfungen da“, sagte der Troll ruhig. „Bist du bereit für den nächsten Schritt?“
    „Wo soll diese Prüfung sein?“
    Maxot deutete mit dem Zeigefinger hinunter ins Tal. „In diesem Tempel, er stellt die Elemente und Sinne des Lebens dar. Wer diese Prüfung besteht, ist ein vollkommener Mensch. Du musst all deine Konzentration zusammen nehmen, Mandy.“
    „Das schaff ich auch noch“, versprach sie vorlaut. Innerlich bebte sie bereits vor Spannung.
    „Gut, ich werde dich begleiten und einweisen.“ Maxot drehte sich zu den beiden anderen. „Geht ihr zum Prinzen und helft ihm, die Karawane aufzubauen. Wir brauchen jeden, der helfen kann. Wartet auf uns, an der Südseite des Tempels. Wenn wir in zehn Stunden nicht da sind, dann tut, was ihr wollt.“
    „Viel Glück.“ Ohne ein weiteres Wort

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