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Crystall (German Edition)

Crystall (German Edition)

Titel: Crystall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enrico Mahler
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gewordenen Spiegel.
    „Hier wird sich entscheiden, ob du den Kristall führen darfst oder nicht. Und hier wird sich zeigen, ob du deinem Bösen in dir gewachsen bist. Tritt ihm gegenüber und beweise, dass du deine dunkle Seite in dir besiegen kannst. Es wird nicht leicht werden, denn jene Finsternis wird sich in voller Stärke präsentieren. Nur die wenigsten, selbst unter den absolut guten Wesen, sind der bösen Macht wirklich gewappnet. Niemand wird es dir übel nehmen, wenn du hier nachgibst, überlege gut, Mandy.“
    „Entgegentreten?“
    Statt einer Antwort erklang ein Geräusch, als schlüge Stahl zusammen und vor ihren Augen wuchs ein Kristallpodest aus dem Boden, aus dem die restliche Hälfte eines Schwertes heraus ragte.
    „Das...“ Verzweifelt rang sie um Atem, was sie sah, war bezaubernd. „Ein Schwert?“
    „Zieh es und bekämpfe dein anderes Ich, wenn du magst“, erklärte der Troll wissend. „Und lass dir sagen, dass dies keine Pflicht ist. Wir werden auch nicht untergehen, du hättest dir keine Vorwürfe zu machen, Mandy. Der dritte Kristall besitzt seine ursprüngliche Macht, lass dir das gesagt sein. Momentan mag er harmlos sein, aber in Verbindung mit dem Kr istallsystem aller fünf Heiligtümer wird er auch so seinen Zweck erfüllen. Verzeih, dass ich dir das verschwiegen habe. Der einzige Sinn besteht darin, den Kristall durch diese Prüfung zu einer Waffe zu machen, die wir gegen unsere Feinde einsetzen könnten. Er wäre dann wertvoll, viele Zauber könnte er bändigen. Aber lass gut sein, wenn du Angst hast ... auch ohne die Wunderwaffe haben wir eine – wenn auch geringe – Chance, die restlichen Kristalle zu erlangen. Wähle gut.“
    Noch immer wusste Mandy nicht, was Maxot mit Tritt dem Bösen entgegen meinte, dennoch dachte sie darüber nach. Irgendwie war ihre Entscheidung klar, wenn sie tatsächlich den Willen besaß, diese Welt zu retten. Auch wenn sich der Troll alle Mühe gegeben hatte, so war er doch ein schlechter Lügner. Sie konnte sehr wohl heraus hören, dass ihre Chance ohne die Spezialwaffe nicht nur gering war, sondern so gut wie aussichtslos. „Ich werde es tun“, sagte das Mädchen schließlich und trat mit langsamen, fast bedächtigen Schritten auf das Podest zu. Fast kam es ihr vor, als müsse sie Excalibur aus dem Felsen ziehen. Eine seltsame Magie umgab sie.
    „Sei auf der Hut, Mandy.“
    Das hatte sie geahnt, seit sie diese Welt betreten sollte. Sie sprach den Gedanken nicht laut aus, sondern stellte sich vor das Kristallpodest und legte beide Hände fest um den Griff der Waffe. Sie zog an ihr. Anders als bei König Arthur, ging es hier leicht von der Hand. Ohne die geringste Spur von Anstrengung oder Widerstand glitt das Schwert aus dem Mineral und in die Höhe.
    Sogleich spürte Mandy eine neue, lebensweckende Energie in sich aufsteigen, die in jede Pore ihres Körpers drang und sie stärkte. Ihre Arme verschmolzen zu Eins mit dem Schwert, dessen Spitze nun zur Decke neigte, um die Waffe in voller Pracht betrachten zu können. Es war unglaublich schön, wie magisch. Jedes Teil des Schwertes funkelte in blitzendem Weiß und machte so gar nicht den Eindruck auf eine tödliche Waffe, sondern eher auf etwas Zerbrechliches.
    Mandy senkte ihre Arme und machte ein paar spielerische Bewegungen in der Luft. Im Gegensatz zu Nawarhons Stahlwaffe war diese hier leicht wie eine Feder und saß perfekt in der Hand. Sie kam sich beinahe vor, als hätte sie in ihrem Leben nichts anderes gehalten.
    „Es ist wie ein Training, Mandy“, sagte Maxot plötzlich, dass sie beinahe erschrak. „Du kämpfst nicht nur gegen dein Ich, sondern wirst es erst erlernen. Nehme alle Lektionen mit und du wirst nie wieder einen Schwertkampf fürchten müssen.“
    Schwertkampf!? Mandy prallte keuchend zurück, als der Troll das aussprach, was sie insgeheim eigentlich schon geahnt hatte. Aber erst jetzt wurde ihr die Bedeutung wirklich klar, als hätte es lediglich einer Aussprache bedurft. Und was sie dabei fühlte, trug nicht unbedingt zu ihrem Wohlbefinden bei. Denn, wenn sie etwas überhaupt nicht brachte, dann war es die Führung eines Schwertes. Abgesehen davon, dass sie eines zum zweiten Mal in den Händen hielt, gab es nichts darüber hinaus. Sie wusste weder wie man sich verteidigte, noch angriff – ja sogar, wie man ein Schwert überhaupt hielt. Der Gedanke trieb ihr Schweißperlen auf die Stirn.
    Maxot schien ihre Überlegungen zu erahnen. „Keine Angst, Mandy, du wirst es

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