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CSI: Miami - Der Preis der Freiheit

Titel: CSI: Miami - Der Preis der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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hatte, um zur Toilette zu gehen, und sich bei der Rückkehr wieder lächelnd vor ihm aufbaute.
    Yelina saß mit versteinerter Miene da. Sie hasste die Warterei, aber wenn Horatio die Sache auf diese Weise angehen wollte, dann würde sie eben so lange wie nötig regungslos dasitzen … und ihm hinterher den Kopf waschen.
    Doch Kim begriff offenbar recht schnell, dass er wohl oder übel den Mund aufmachen musste. »Was möchten Sie denn wissen?«, fragte er eisig.
    »Ach, wissen Sie, das Übliche: Ihre Lieblingsfarbe, was Sie gern essen – Moment, das weiß ich ja schon – und was für Hobbys Sie haben.«
    »Meine Lieblingsfarbe ist Grün. Und Hobbys habe ich keine.« Über sein Gesicht huschte ein Lächeln. »Nicht einmal Bogenschießen.«
    »Oh, an Bogenschießen hatte ich nicht gedacht. Jemand, der seine Gefühle so unter Kontrolle hält wie Sie, würde sich bestimmt etwas Männlicheres aussuchen, und beim Bogenschießen gibt es zwar die Pfeile, die in irgendetwas eindringen … aber dieser Sport scheint mir für Sie nicht das Richtige zu sein. Nein, ich denke, Sie würden sich etwas Erhabeneres aussuchen. Ich sehe Sie eher …«, Horatio hielt inne und beugte sich vor, » … als einen Mann, der Raketen in den Himmel schießt.«
    Kim stutzte und blinzelte langsam und ganz bewusst. »Raketen sind eine Wissenschaft, kein Hobby«, entgegnete er.
    »Aha, dann interessieren Sie sich also tatsächlich dafür?«
    »Ich denke schon«, entgegnete Kim.
    »Hm. Das würde dann auch erklären, warum Ihr Name auf der Mitgliederliste der Florida Model Rocketry Association steht?«
    »Das liegt wohl auf der Hand.«
    Horatio lehnte sich zurück und nahm dabei eine Mappe vom Tisch. Er klappte sie auf und gab vor, den Inhalt zu studieren. »Hm-hm. Es liegt auf der Hand, Mr Kim. Zum Beispiel Ihr finanzielles Interesse. Sie haben eine beachtliche Summe in die Earthly-Garden-Restaurantkette investiert, nicht wahr?«
    »Das heißt nichts, das ist für jeden möglich«, entgegnete Kim ruhig.
    »Das ist es in der Tat. Und deshalb haben Sie auch ein persönliches Interesse daran, dass es mit der Vitality Method vorwärts geht.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Der Witz ist, dass wir auch noch auf ganz andere Angaben Zugriff haben«, erklärte Yelina. »So entnahmen wir beispielsweise der Anruferliste des Telefon-Dienstleisters, dass kurz vor Phillip Mulrooneys Tod ein Telefonat von Dr. Sinhurmas Privatanschluss mit dem Restaurant geführt wurde.«
    »Darüber weiß ich nichts.«
    »Natürlich nicht«, sagte Horatio. »Sie sind ja Raketenexperte, kein Telefonexperte.«
    »Ich würde nicht sagen, dass ich ein Experte bin.«
    »Sie sind lediglich an diesem Thema interessiert«, bemerkte Yelina.
    »Das ist richtig.«
    Horatio studierte den Mann eine Weile. Er glaubte, dass er Kim nun am Haken hatte. Je weniger Emotionen der Mann zeigte, desto wahrscheinlicher war es, dass er etwas verbarg. Und Horatio glaubte auch zu wissen, was es war.
    »Sagen Sie mir bitte, Mr Kim, was ist die Maßeinheit für den Impuls von Modellraketen-Treibsätzen?«
    Diesmal blinzelte Kim merklich schneller. »Ich wüsste nicht, was das zur Sache tut!«
    »Seien Sie so freundlich und beantworten Sie mir meine Frage.«
    Kim starrte ihn ausdruckslos an, aber sein Blick erinnerte an den einer Schildkröte, die sich unter ihren Panzer zurückziehen will.
    Horatio wartete so lange, bis das Schweigen unangenehm wurde, dann sagte er: »Oder wie wäre es mit der empfohlenen Mindestabschussgeschwindigkeit, die für eine stabile Flugbahn von Modellraketen erforderlich ist?«
    »Das fällt mir gerade nicht ein.«
    »Nein? Dann stelle ich Ihnen eine ganz einfache Frage, die sogar ein Grundschüler nach seinem ersten Raketenstart beantworten könnte: Welches ist das stärkste Raketentriebwerk, das man ohne spezielle Genehmigung erwerben kann?«
    Schweigen.
    »Die Antworten lauten: Newtonsekunden, dreizehn Meter pro Sekunde und G-Klasse«, sagte Horatio schließlich. »Es ist sehr gerissen von Ihnen, so zu tun als würden Sie von diesen Dingen keine Ahnung haben. Es sei denn … aber das kann ja wohl nicht sein … oder sind Ihnen diese Fakten tatsächlich nicht bekannt?«
    »Ich befürchte«, entgegnete Kim mit dem Anflug eines Lächelns im Gesicht, »ich bin ein bisschen aus der Übung. Das ist ja wohl kaum ein Verbrechen.«
    »Wohl kaum«, pflichtete Horatio ihm bei. »Aber mir scheint, dass Sie nicht ganz ehrlich zu uns sind, Mr Kim. Und mir fällt außerdem auf, dass Sie ein

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