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CSI: Miami - Der Preis der Freiheit

Titel: CSI: Miami - Der Preis der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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diesen Kanal erfolgt schließlich die Hauptentladung; der Blitz fährt den Draht hinunter und lässt ihn verglühen.« Delko machte eine kurze Pause.
    Der Blitz schlägt in die Rakete ein und zischt zur Erde. Er zerstört den Kupferdraht mitsamt der Kevlarummantelung.
    »Dann leitet das Kupferrohr in der Wand den Blitz weiter durch die stählerne Toilettenschüssel und trifft Phil Mulrooney. Nach der Position der Leiche zu urteilen, ist der Blitz vermutlich durch die linke Hand in seinen Körper eingedrungen – außerdem hielt er in der rechten sein Handy. Der Blitz fuhr durch den Arm, dann den Rumpf hinunter in die Beine und verließ den Körper durch die Knie.«
    Die Ladung bewegt sich über den Körper wie Quecksilber über eine glatte Oberfläche. Sie ist zu schnell, um Verbrennungen zu verursachen, aber sie lässt den Schweiß in Sekundenschnelle verdunsten. Ein Teil der Ladung durchdringt die Haut und fährt durch Nerven, Venen und Knochen. Dann trifft sie den Herzmuskel und bringt das Herz zum Stillstand.
    »Der Blitz erreicht die Wasserlache auf dem Boden und folgt ihr bis zu dem Bodenabfluss, wo er schließlich geerdet wird. Allerdings …«
    »… bekommt er irgendwo unterwegs Kontakt zu der Steckdose, und der Mixer geht kaputt«, beendete Horatio den Satz.
    »Ja. Und das geschieht, weil irgendetwas zwischen der Wand, an dem der Erste-Hilfe-Kasten hing, und der Steckdose eingeklemmt wurde.«
    Horatio rieb sich die Stirn. »Aber es gibt noch ein Problem. Den Autopsieergebnissen zufolge starb Mulrooney, weil er vom Blitz getroffen wurde und einen Stromschlag bekam.«
    »Also gab es mehr als nur eine Methode, und vielleicht mehr als nur einen Mörder?«, überlegte Delko.
    »Vielleicht … oder jemand wollte einfach auf Nummer sicher gehen. Meinen Informationen zufolge scheinen Blitze nicht gerade die verlässlichsten Tötungsinstrumente zu sein. Man stirbt nicht zwangsläufig, wenn man von ihnen getroffen wird, und die Erfolgsquote, wenn man versucht, mit einer Rakete einen Blitz auszulösen, liegt bei höchstens fünfzig Prozent.«
    Delko nickte. »Dann ist wohl tatsächlich jemand nach dem Motto ›Doppelt hält besser‹ vorgegangen.«
    »Möglicherweise … Aber uns fehlen zwei Beweisstücke: erstens Zündmechanismus und Abschussrampe der Rakete, zweitens das Hilfsmittel, mit dem die Verbindung zwischen Steckdose und Wand hergestellt wurde.«
    »Und da ist auch noch der Treibstoff – wenn es ein Spezialgemisch war, muss es irgendwo hergestellt worden sein.«
    »Daran arbeitet Wolfe gerade«, bemerkte Horatio.
    »Und was ist mit dem Fall Carrell? Seid ihr mit dem Pfeil weitergekommen?«
    »Leider nicht. Wir können nur beweisen, dass die Pfeile, die wir in der Garage gefunden haben, mit dem Bogen abgeschossen wurden, der sich auch dort befand, aber das ist auch schon alles.«
    »Wie geht es also weiter, H.?«
    In diesem Moment klingelte Horatios Handy. »Moment«, sagte er und nahm das Gespräch an.
    »Horatio Caine.« Er lauschte aufmerksam, dann sagte er: »Wirklich? Gute Arbeit, Mr Wolfe. Wir bestellen ihn sofort zum Verhör.«
    Damit klappte er das Handy zu. »Tja, sieht ganz so aus, als hätten wir noch jemanden gefunden, mit dem wir uns unterhalten müssen.«

8

    Detective Salas sah ihren Gesprächspartner aufmerksam an. Das durch das Fenster hereinfallende Licht warf sechseckige Schatten auf sein Gesicht. »Caesar«, sagte sie. »Das ist ein ungewöhnlicher Vorname. Hatten Ihre Eltern große Pläne mit Ihnen?«
    Sinhurmas Assistent sah sie abweisend an. »Mr Kim, wenn ich bitten darf. Ich denke, wir sollten bei den Nachnamen bleiben.«
    Horatio, der rechts von Yelina saß, lächelte Kim an. »Wie Sie wünschen, Mr Kim. Wir wissen es zu schätzen, dass Sie gekommen sind. Ihr Name ist im Zuge unserer Ermittlungen aufgetaucht, und ich dachte, Sie könnten uns vielleicht ein paar Dinge erklären.«
    »Ich werde tun, was ich kann.« Kim saß kerzengerade da und sprach ohne die geringste Modulation.
    »Erzählen Sie mir ein wenig von sich, Mr Kim.«
    »Könnten Sie sich klarer ausdrücken?«
    »Natürlich – wenn ich will.« Horatio setzte wieder sein liebenswürdigstes Lächeln auf und ließ ihn warten. Er genoss es, wenn ein Verdächtiger glaubte, er wäre ihm gewachsen. Er hatte schon mal dagesessen und einen Mann siebenunddreißig Minuten lang angestarrt, ohne auch nur ein Wort zu sagen – der Mann brach schließlich zusammen und packte aus, nachdem Horatio den Raum für zwei Minuten verlassen

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