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CSI: Miami - Der Preis der Freiheit

Titel: CSI: Miami - Der Preis der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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Sobald neue Erkenntnisse auftauchten, hatte Horatio stets das Bild eines Baums vor Augen, der aus unendlich langen Ästen und Zweigen bestand. Doch letzten Endes konnte man jede Beweiskette bis zum Mörder zurückführen, und das machte ihm Mut, nicht aufzugeben.
    Im Moment dachte er an das Verhör mit Samuel Lucent. Obwohl Horatio ihm versichert hatte, nicht an seinen Lieferanten interessiert zu sein, war genau das Gegenteil der Fall. Er hatte diesen Trick angewandt, um Lucent zum Reden zu bringen, denn natürlich wollte Horatio wissen, woher das Gras kam. In einer so groß angelegten Operation musste viel Geld stecken, und Geld war ein Faktor, den man nie außer Acht lassen durfte, wenn man in einem Mordfall ermittelte.
    Dennoch hatte er richtig gehandelt, dessen war er sich ganz sicher. Lucent konnte er später immer noch Druck machen.
    Er suchte Calleigh im Labor auf, die gerade dabei war, die Geräte zu untersuchen, die sie in Lucents Klempnerei beschlagnahmt hatten. Als er hereinkam, prüfte sie den Griff eines Mixers auf Fingerabdrücke.
    »Wie läuft’s?«, fragte er.
    »Ach, Frauenhände ruhen nie …«, sagte sie. »Erst Motorwerkzeuge, dann Küchengeräte – willst du mir irgendetwas sagen, H.?«
    »Ich hoffte, du könntest mir etwas sagen.«
    »Nun, bislang sieht es so aus, als habe Lucent die Wahrheit gesagt – die einzigen Fingerabdrücke, die ich gefunden habe, sind von ihm. Den Pollinator habe ich allerdings noch nicht unter die Lupe genommen.«
    Horatio sah sich den Mixer an, mit dem Calleigh beschäftigt war. »Ist es das gleiche Modell wie das aus dem Müllcontainer?«
    »Keine Ahnung. Ich sehe mal nach … hm. Nicht wirklich. Dieselbe Marke, aber ein anderes Modell.«
    Horatio ging am Tisch entlang und sah sich ein Handrührgerät an. »Der ist auch von dieser Marke – vielleicht gibt es da eine Verbindung. Finde doch bitte heraus, von welchem Händler das Restaurant seine Geräte bezieht, und überprüfe ihn.«
    »Wird gemacht.«
    »Und wo ist Eric? Ich dachte, er hilft dir mit dem ganzen Zeug hier.«
    »Er sitzt am Computer und entwickelt eine Simulation, wie er sagte.«
    Und genau das tat Delko auch, als Horatio bei ihm hereinschaute. Er hatte sich in seinem Stuhl zurückgelehnt, die Hände vor der Brust verschränkt und starrte auf den Bildschirm.
    »Eric? Was machst du?«
    »Oh, hallo H.! Ich dachte, ich könnte die Szene von Anfang bis Ende rekonstruieren, damit wir eine klarere Vorstellung vom Ablauf der Ereignisse bekommen.«
    »Gute Idee! Wie weit bist du?«
    »Ich zeig’s dir.« Delko drückte eine Taste, und auf dem Bildschirm erschien der Grundriss des Restaurants. Der Toilettenraum war blau unterlegt, die Küche rot, und unterhalb der Skizze war eine digitale Zeitanzeige zu sehen.
    »Okay, das Ganze beginnt um ungefähr vierzehn Uhr. Shanique Cooperville bringt Phil Mulrooney eine Portion Chili mit Fleisch, um ihm eine Lektion zu erteilen. Um Viertel nach zwei macht Albert Humboldt Mittagspause. Gegen halb drei wird Mulrooney allmählich übel. Und um zwanzig vor drei flitzt er auch schon zur Toilette.«
    Delko drückte wieder eine Taste, und auf dem Dach erschien eine kleine Rakete. »Um vierzehn Uhr dreiundvierzig ruft Dr. Sinhurma Phil Mulrooney auf seinem Handy an.«
    »Aber woher weiß er, dass Mulrooney auf der Toilette ist?«, überlegte Horatio.
    »Vielleicht hat ihn jemand informiert«, erwiderte Delko. »Ich werde die Anruferlisten von Restaurant und Klinik daraufhin überprüfen.«
    »Ja, tu das. Wir wissen also, wo Sinhurma sich zu diesem Zeitpunkt aufhielt – er war kilometerweit vom Tatort entfernt, hat also ein Alibi.«
    »Richtig. Und um ungefähr vierzehn Uhr vierundvierzig betätigt jemand die Zündung und schießt die Rakete vom Dach ab.«
    Horatio schaute inzwischen nicht mehr auf den Bildschirm. Er sah alles vor seinem geistigen Auge: Der Draht leitet den Funken zur Rakete weiter, und plötzlich gibt es einen grellen Lichtschein; das Raketentriebwerk hat gezündet.
    Delko fährt fort: »Die Rakete hebt vom Boden ab und zieht einen dünnen, kevlarummantelten Draht hinter sich her.«
    In schneller Bewegung wickelt sich die Drahtspule ab, die auf einer Art Sockel montiert ist, während der dünne Kupferdraht von der Rakete in den Himmel gezogen wird …
    »Die Rakete steigt kerzengerade in die Höhe, bis auf gut sechshundert Meter. In dieser Zeit gibt es bereits einige kleinere Vorentladungen, die nach und nach einen Blitzkanal Richtung Erde aufbauen. Durch

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