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Cujo

Cujo

Titel: Cujo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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abholen - sie fänden den Schlüssel rechts über der Tür und möchten ihn bitte anschließend wieder hinlegen. Herzlichen Dank und bla-bla. Natürlich würden die Leute nicht entzückt sein, aber richtigen Ärger würde er nicht bekommen.
    Steve hatte die Briefe in den Kasten geworfen und genoß das beruhigende Gefühl, sich abgesichert zu haben. Er fuhr in Richtung Portland «und sang mit, als »Sugaree« von den Grateful Dead aus dem Lautsprecher dröhnte. Er beschleunigte auf fünfundfünfzig Meilen und hoffte auf wenig Verkehr, damit er Portland früh genug erreichte, um noch einen Tennisplatz mieten zu können. Alles in allem war es ein guter Tag. Heute müßte Mr. Businessman seine kleine Briefbombe erhalten. Wie hübsch, dachte Steve und fing an zu lachen.

    Um halb acht, als Steve Kemp an Tennis dachte und Vic Trenton sich vornahm, wegen des Wagens seiner Frau Joe Camber anzurufen, bereitete Charity Camber das Frühstück für ihren Sohn. Joe war vor einer halben Stunde nach Lewiston gefahren, wo er auf einem Schrottplatz oder bei einem Gebrauchtteilehändler eine. Windschutzscheibe für einen Camaro Modell 72 auf zu treiben hoffte. Das paßte genau in den Plan, den Charity sich sorgfältig zurechtgelegt hatte.
    Sie stellte Brett den Teller mit Rührei und Speck vor die Nase und setzte sich neben den Jungen. Brett schaute überrascht von dem Buch auf, das er gerade las. Nachdem sie sein Frühstück gemacht hatte, erledigte seine Mutter gewöhnlich ihre Hausarbeit. Wenn man zuviel redete, bevor sie Zeit fand, ihre zweite Tasse Kaffee zu trinken, konnte sie recht ungemütlich werden.
    »Kann ich dich einen Augenblick sprechen, Brett?«
    Seine Überraschung verwandelte sich in Erstaunen. Als er sie ansah, entdeckte er etwas, das ihrer sonst so ruhigen Art überhaupt nicht entsprach. Sie war nervös. Er klappte sein Buch zu und sagte: »Natürlich, Mom.«
    »Möchtest du …« Sie räusperte sich und fing von vorn an. »Möchtest du nach Stratford, Connecticut, fahren und Tante Holly und Onkel Jim besuchen? Und deinen Vetter und deine Cousine?»
    Brett grinste. Er war erst zweimal in seinem Leben über die Grenzen von Maine hinausgekommen. Das letzte Mal war er mit seinem Vater nach Portsmouth, New Hampshire, gefahren, wo Joe einen 58er Ford mit einem ›halben Motor‹ abgeholt hatte. »Klar«, sagte er. »Wann?«
    »Ich hatte an Montag gedacht«, sagte sie. »Nach dem Unabhängigkeitstag. Wir würden ungefähr eine Woche fortbleiben. Kannst du das einrichten?«
    »Ich glaube, ja! Allerdings hat Daddy sich für die nächste Woche viel Arbeit vorgenommen. Er muß …«
    »Mit deinem Vater habe ich darüber noch nicht gesprochen.«
    Brett lachte nicht mehr. Er nahm ein Stück Speck auf die Gabel und fing an zu essen. Draußen tappte Cujo die Treppe zur Veranda hoch und ließ sich grunzend im Schatten auf die Bretter fallen. Mit müden, rotgeränderten Augen sah er DEN JUNGEN und DIE FRAU an. Er fühlte sich jetzt sehr schlecht, sehr, sehr schlecht.
    »Verdammt, Mom, ich weiß nicht …«
    »Sag nicht immer verdammt. Man darf nicht fluchen.«
    »Entschuldigung.«
    »Möchtest du denn gern mitfahren? Wenn dein Vater es erlaubt?«
    »Ja, bestimmt! Glaubst du wirklich, daß wir fahren dürfen?«
    »Vielleicht.« Sie sah nachdenklich durch das Fenster über der Spüle.
    »Wie weit ist es bis Stratford, Mom?«
    »Ich denke, ungefähr dreihundertfünfzig Meilen.«
    »Verdammt - ich meine, das ist aber weit.«
    »Brett.«
    Er sah sie aufmerksam an. Wieder lag diese eigenartige Spannung in ihrer Stimme und in ihrem Gesicht. Diese Nervosität.
    »Was, Mom?«
    »Fällt dir irgend etwas ein, das dein Vater draußen in der Werkstatt braucht? Etwas, nach dem er sich schon umsieht?«
    Begreifen blitzte in Bretts Augen auf. »Verstellbare Schlüssel kann er immer brauchen … und er hätte gern einen neuen Satz Steckschlüssel … und einen neuen Schweißhelm, weil bei dem alten die Frontscheibe einen Sprung hat…«
    »Nein, ich meine etwas Größeres. Etwas Teures.«
    Brett überlegte einen Augenblick. Dann hellte sich sein Gesicht auf. »Ja, ich glaube, was er wirklich braucht, ist ein Deckenkran. Einer von Jörgen. Er muß den Motor aus Richie Simms’ International rausreißen, und das geht dann glatt wie Seh- nun, eben glatt.« Er wurde rot und sprach schnell weiter. »Aber den könntest du ihm nicht kaufen, Mom. Der ist wirklich teuer.«
    »Wie teuer?«
    »Im Katalog steht tausendsiebenhundert Dollar. Aber von Mr.

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