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Cujo

Cujo

Titel: Cujo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Belasco bei Portland Machine könnte er ihn wahrscheinlich zum Großhandelspreis kriegen. Daddy sagt, Mr. Belasco hat Angst vor ihm.«
    »Findest du das etwa gut?« fragte sie scharf.
    Brett lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Ihre Heftigkeit erschreckte ihn ein wenig. Er konnte sich nicht erinnern, daß seine Mutter sich je so verhalten hatte wie heute. Selbst Cujo draußen auf der Veranda spitzte die Ohren.
    »Nun? Ich habe dich etwas gefragt.«
    »Nein, Mom«, sagte er, aber’Charity erkannte mit leiser Verzweiflung, daß er log. Wenn man jemanden dazu bringen konnte, einem aus Angst etwas zum Großhandelspreis zu verkaufen, war man ein ganzer Kerl. Sie hatte die Bewunderung in Bretts Stimme gehört, auch wenn es dem Jungen nicht aufgefallen war. Er will genau wie Joe werden. Er findet seinen Daddy großartig, wenn er andere in Angst versetzt. Oh, mein Gott.
    »Anderen Leuten angst zu machen, ist keine Heldentat«, sagte Charity. »Dazu braucht man nur ein großes Maul und einen schlechten Charakter. Das ist wirklich nichts Besonderes.« Sie sprach jetzt leiser und machte eine ungeduldige Handbewegung. »Nun iß dein Rührei. Ich werde, auch nicht mehr schreien. Es liegt wohl an der Hitze.« ‘
    Er aß und musterte sie dabei immer wieder vorsichtig. Heute morgen waren hier versteckte Minen ausgelegt.
    »Was meinst du, wie hoch ist der Großhandelspreis? Tausenddreihundert? Tausend?«
    »Ich weiß es nicht, Mamma.«
    »Würde dieser Belasco das Ding anliefern? Es wäre ja schließlich ein großer Auftrag.«
    »Das würde er bestimmt. Wenn wir soviel Geld hätten.«
    Ihre Hand fuhr in die Kitteltasche. Das Los war noch da. Die beiden Zahlen auf ihrem Los; die grüne 76 und die rote 434, waren vor zwei Wochen von der staatlichen Lotteriekommission gezogen worden. Sie hatte es ein dutzendmal überprüft und konnte es immer noch kaum glauben. In jener Woche hatte sie, wie jede Woche, fünfzig Cents investiert, und diesmal hatte sie fünftausend Dollar gewonnen. Sie hatte das Los noch nicht eingereicht, aber seit sie es wußte, hatte sie es nicht mehr aus den Augen gelassen.
    »Wir haben soviel Geld«, sagte sie, und Brett machte große Augen.

    Um viertel nach zehn verschwand Vic aus seinem Büro bei Ad Worx und ging zu Bentleys hinüber, um eine Tasse Kaffee zu trinken. Ihm graute vor dem widerlichen Gesöff, das die dumme Ziege ihnen im Büro aufbrühte. Er hatte sich den ganzen Vormittag mit Werbung für die Decoster-Eierfarm beschäftigt, aber die Arbeit war ihm nicht gut von der Hand gegangen. Seit seiner Kindheit haßte er Eier, die er auf Geheiß seiner Mutter an vier Tagen in der Woche essen mußte. EIER REDEN VON LIEBE … NAHTLOS war das Beste, was ihm bisher eingefallen war. Nicht sehr gut. Bei ›nahtlos‹ fiel ihm ein Trickphoto ein, das ein Ei mit einem Reißverschluß zeigte. Das Bild war nicht schlecht, aber wie kam man weiter? Er hatte keine Ahnung. Ich müßte Tadder fragen, dachte er, als die Serviererin ihm seinen Kaffee und ein Stück Gebäck brachte. Tad mochte Eier.
    Es war natürlich nicht die Eierwerbung, die ihm Sorgen machte. Es war der Gedanke, daß er zwölf Tage fort sein würde. Gut, es mußte sein. Davon hatte Roger ihn überzeugt. Sie mußten die Reise machen, um zu retten, was noch zu retten war.
    Der gute alte schwatzhafte Roger. Vic liebte ihn fast wie einen Bruder. Roger wäre gern mit ihm zu Bentleys gegangen, um Kaffee zu trinken und ihm die Ohren vollzuplärren. Aber dieses eine Mal wollte Vic allein sein. Er mußte nachdenken. Ab Montag würden die beiden fast zwei Wochen ständig Zusammensein, um die leidige Sache durchzustehen, und das reichte. Selbst für gute Freunde.
    Er mußte wieder an das Fiasko mit den roten Himbeerflakes denken. Das war nicht schlimm. Im Gegenteil. Wenn man ganz zwanglos über eine verfahrene Situation nachdachte, gelangte man manchmal zu einer völlig anderen Betrachtungsweise, zu ganz neuen Einsichten. Ihm ging es jedenfalls so.
    Die ganze Sache war schlimm genug, und die Flakes waren vom Markt genommen worden. Schlimm genug, aber so entsetzlich nun auch wieder nicht. Es war nicht wie bei dieser Sache mit den Pilzkonserven; niemand war krank geworden oder gestorben, und selbst die Kunden sahen ein, daß einer Firma schon einmal ein Mißgeschick unterlaufen konnte. Man brauchte nur an die Trinkgläser von McDonald zu denken, die vor ungefähr drei Jahren als Werbegeschenk verteilt wurden und bei deren Farbaufschrift man einen unzulässig hohen

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