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Cujo

Cujo

Titel: Cujo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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mit seinem Leben abgeschlossen.
    Er ging den dunklen Flur entlang zum-Schrank, und in diesem Augenblick brach Cujo durch die untere Hälfte der Tür.
    Er fletschte die Zähne, daß es wie ein höhnisches Grinsen aussah, und stieß ein trockenes Gebell aus.
    Wieder kreischte Gary laut auf. Er wirbelte gerade noch rechtzeitig herum, um Cujo mit beiden Armen aufzufangen, als dieser ihn ansprang. Der Hund schob ihn durch den Flur, und Gary torkelte von einer Seite auf die andere, als er versuchte, sich auf den Beinen zu halten. Einen Augenblick schien es, als tanzten sie Walzer. Dann ging Gary, der fünfzig Pfund leichter war, zu Boden. Schwach nahm er Cujos Schnauze unter seinem Kinn wahr, spürte, wie ekelhaft heiß und trocken Cujos Nase war. Er versuchte, die Hände hochzubringen, und wollte Cujo die Daumen in die Augen stoßen, als Cujo zuschnappte und ihm die Kehle aufriß. Gary schrie, und wieder fuhr der Hund auf ihn los. Gary fühlte das Blut in seinem Gesicht und dachte: Lieber Gott, es ist meines! Fahrig und wirkungslos schlug er gegen Cujos Oberkörper. Dann sanken seine Hände herab.
    Schwach roch er den unangenehmen und betäubenden Duft der Heckenkirschen.

    »Was siehst du dort draußen?«
    Brett drehte sich ein .wenig um, als er die Stimme seiner Mutter hörte. Nicht ganz, denn er wollte auch nicht einen Augenblick darauf verzichten, die an ihm vorbeirollende Landschaft zu betrachten. Der Bus war schon fast eine Stunde unterwegs. Sie waren über die Million Dollar Bridge nach South Portland gefahren, und Brett hatte die beiden rostigen alten Frachter im Hafen bewundert. Dann hatten sie die Autobahn nach Süden erreicht und näherten sich jetzt der Grenze nach New Hampshire.
    »Alles«, sagte Brett. »Was siehst du, Mom?«
    Sie dachte: Dein Spiegelbild in der Scheibe. Ganz schwach sehe ich  es.
    Aber sie antwortete: »Ich glaube, ich sehe die Welt. Ich sehe die Welt, die an uns vorbeirollt.«
    »Mom, am liebsten möchte ich mit diesem Bus ganz bis Kalifornien fahre* und alles sehen, was ich in den Geographiebüchern in der Schule gelesen habe.«
    Sie lachte und fuhr ihm “durch das Haar. »Du würdest von der Landschaft verdammt bald genug bekommen.«
    »Nein. Nein, bestimmt nicht.«
    Und wahrscheinlich hatte er sogar recht. Sie war plötzlich traurig und fühlte sich ganz alt. Als sie am Samstag Holly angerufen hatte, um zu fragen, ob sie kommen könnten, war Holly ganz begeistert gewesen, und ihre Begeisterung hatte Charity angesteckt, und sie hatte sich jung gefühlt. Seltsam, daß sie sich bei der Freude und offensichtlichen Euphorie ihres eigenen Sohnes alt fühlte. Aber wenn auch …
    Wie wird seine Zukunft aussehen? fragte sie sich und beobachtete sein Gesieht in der Scheibe, das wie durch einen Kameratrick vor der vorbeiziehenden Szenerie zu sehen war. Er war intelligent, intelligenter als sie und viel intelligenter als Joe. Er müßte das College besuchen, aber sie wußte genau: schon wenn er zur höheren Schule ging, würde Joe ihn drängen, Autoreparaturkurse zu belegen, damit er ihm besser in der Werkstatt helfen konnte. Vor zehn Jahren wäre er damit nicht durchgekommen. Die Schulbehörde hätte nicht zugelassen, daß ein intelligenter Junge wie Brett alle Handwerkskurse belegte hätte, aber heutzutage hatte man eine freiere Auswahl, und da konnte es schon geschehen.
    Sie hatte Angst davor. Früher hatte sie sich immer gesagt, daß die Schule noch in weiter Ferne lag - die rieht ige Schule. Ein Junge, der so leicht lernte wie Brett, würde mit der höheren Schule spielend fertigwerden. Aber dann mußte man sich unwiderruflich entscheiden. Dann konnte man von einem einmal gefaßten Entschluß nicht mehr zurücktreten.
    Sie zitterte, und das lag nicht daran, daß die Klimaanlage des Busses falsch eingestellt war.
    Für Brett wäre es mit der höheren Schule in vier Jahren soweit.
    Wieder zitterte sie, und plötzlich wünschte sie sich wütend, daß sie das Geld nie gewonnen hätte oder daß das Los verlorengegangen wäre. Sie hatten sich erst vor einer Stunde von Joe verabschiedet. Seit sie 1966 geheiratet hatten, war dies das erste Mal, daß sie von Joe getrennt war. Sie hatte nicht gewußt, daß sie bei dieser Vorstellung so viel Bitterkeit empfinden würde.
    Man mußte es sich vorstellen: Frau und Sohn wurden aus der Gefangenschaft freigelassen … aber es gab einen Haken. Viele Haken, und an denen hingen dicke unsichtbare Gummibänder. Und bevor man sich zu weit entfernen konnte, schwupp!

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