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Cujo

Cujo

Titel: Cujo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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der Fall war, hatte er auf diese Weise gezeigt, was er von der Sache hielt. Von ähnlichen Dingen hatte Joe schon gehört.
    Er hatte den Hund 1975 für eine Reparatur in Zahlung genommen. Der Kunde war ein einäugiger Bursche namens Ray Crowell aus der Gegend von Fryeburg gewesen. Dieser Crowell hatte hauptsächlich in den Wäldern gearbeitet, aber es war bekannt, daß er sich gut auf Hunde verstand - er war ein erfolgreicher Züchter, und seine Tiere waren hervorragend abgerichtet. Er hätte ein gutes Auskommen gehabt, wenn er eine »Hundefarm« aufgemacht hätte, wie es die Leute in NeuEngland nannten, aber er hatte ein unglückliches Naturell und vergraulte viele Kunden mit seiner Unfreundlichkeit.
    »Mein Lastwagen braucht einen neuen Motor«, hatte Crowell in jenem Frühling zu Joe gesagt.
    »Ja«, hatte Joe geantwortet.
    »Ich habe den Motor, aber ich kann nicht bezahlen. Ich bin pleite.«
    »Schlecht für dich, Ray«, sagte Joe, »aber ich arbeite, nicht umsonst. Ich bin kein Wohlfahrtsinstitut.«
    »Mrs. Beasley hat gerade Junge gehabt«, sagte Ray. Mrs. Beasley war eine erstklassige Bernhardinerhündin. »Reinrassige. Du machst die Arbeit und kannst dir dafür aus dem Wurf den besten aussuchen. Was hältst du davon? Ich würde dich damit natürlich zu teuer bezahlen, aber ich brauche den Wagen nun mal für meine Arbeit.«
    »Ich brauche keinen Hund«, sagte Joe. »Schon gar nicht einen so großen. Diese verdammten Bernhardiner sind doch nichts als Freßmaschinen.«
    »Du brauchst keinen Hund«, sagte Ray und schaute zu Brett hinaus, der im Gras saß und seiner Mutter zuschaute, »aber dein Junge hätte vielleicht gern einen.«
    Joe machte den Mund auf und schloß ihn wieder. Er und Charity brauchten keinen Schutz, aber nach Brett hatten sie keine Kinder mehr bekommen, und auch mit Brett hatte es lange gedauert. Manchmal, wenn er den Jungen so ansah, hatte Joe sich gefragt, ob der Junge sich vielleicht einsam fühlte. Vielleicht war das tatsächlich der Fall, und vielleicht hatte Ray Crowell recht. Bretts Geburtstag rückte näher. Dann konnte er ihm den kleinen Hund schenken.
    »Ich werde es mir überlegen«, sagte er.
    »Das darf aber nicht zu lange dauern«, sagte Ray. »Ich könnte auch zu Vin Callahan drüben in North Conway gehen. Der arbeitet genauso gut wie du, Camber. Vielleicht besser.«
    »Vielleicht«, sagte Joe gelassen. Damit konnte Ray Crowell ihn wirklich nicht schrecken.
    Ein wenig später brachte der Manager von Shop and Save seinen Thunderbird, um das Getriebe nachsehen zu lassen. Es war -nur eine Kleinigkeit, aber Donovan, so hieß der Manager, machte ein Aufheben mit dem Wagen wie eine besorgte Mutter, als Joe das Getriebeöl erneuerte und die Schrauben anzog. Der Wagen war ein schönes Stück, ein 1960er Thunderbird in ausgezeichnetem Zustand. Und als Donovan ihm erzählte, daß seine Frau ihn ständig bat, den Wagen zu verkaufen, hatte Joe eine Idee.
    »Ich überlege mir, ob ich meinem Sohn nicht einen Hund schenken soll«, sagte er zu Donovan, als der den Thunderbiid wieder herunterließ.
    »So?« fragte Donovan höflich.
    »Ja. Ein Bernhardiner. Er ist jetzt zwar noch klein, aber wenn er heranwächst, wird er eine Menge fressen. Wenn Sie mir auf das Trockenfutter für Hunde, Gaines Meal, Ralsto-Purina, oder was Sie gerade verkaufen, einen Rabatt gewähren, garantiere ich Ihnen, daß ich hin und wieder Ihren Wagen repariere, ohne die Arbeitszeit zu berechnen.«
    Donovan war begeistert gewesen, und sie hatten einander darauf die Hand gegeben. Joe hatte Ray Crowell angerufen und ihm gesagt, daß er den Hund nehmen wolle, wenn Crowell einverstanden sei. Crowell war einverstanden, und am Geburtstag seines Sohnes hatte er Brett und Charity in Erstaunen versetzt, als er dem Jungen das zappelnde kleine Bündel in den Arm legte.
    »Danke, Daddy, danke, danke!« hatte Brett gerufen und seinen Vater umarmt und geküßt.
    »In Ordnung«, sagte Joe. »Aber du mußt selbst für ihn sorgen. Es ist dein Hund, nicht meiner. Wenn er überall hinpinkelt und hinscheißt, werde ich ihn wohl hinter die Scheune bringen und als Fremden erschießen.«
    »Ich will für ihn sorgen, Daddy … das verspreche ich!«
    Er hatte sein Versprechen so ziemlich gehalten, und wenn er es wirklich mal vergaß, hatten Charity oder er hinter dem Hund aufgewischt. Und Joe hatte festgestellt, daß man sich seinem Charme einfach nicht entziehen konnte. Als Cujo heranwuchs (und er wuchs verdammt schnell und wurde zu einer wahren

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