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Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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der Tür stand, hielt sie noch einmal inne.
    «Es heißt, Justitia sei blind, C. J., aber ich glaube, in manchen Fällen beschließt sie einfach nur, nicht hinzusehen. Vergessen Sie das nicht.»

89.
     
     
    «Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen», begann C.J. «Das müsste ich wahrscheinlich bei vielen Leuten, aber zu Ihnen wollte ich zuerst kommen.»
    Sie stand in dem blaugelben Wartezimmer – auf der Seite der Kranken. Greg Chambers war auf der anderen Seite hinter dem Fenster an der Anmeldung, zwischen ihnen die quadratische kugelsichere Scheibe. C.J. musste in die Gegensprechanlage sprechen, was dem Ganzen etwas Absurdes gab. «Außerdem», fügte sie dann mit einem unsicheren Lächeln hinzu, «habe ich mittwochabends doch eine stehende Verabredung.»
    Er wirkte überrascht, sie zu sehen. Überrascht, aber nicht schockiert. Er nickte und drückte auf den Summer, um sie hereinzulassen. Als sie die Tür aufdrückte, erwartete er sie auf der anderen Seite.
    «Dr. Chambers», fing sie noch einmal an. «Ich habe mich da in etwas hineingesteigert. Jetzt weiß ich, dass ich Unrecht hatte. Sie sind doch in den letzten zehn Jahren nicht nur als Arzt für mich da gewesen, sondern auch als Freund, und –»
    «Bitte, C.J., Sie müssen sich nicht entschuldigen. Obwohl ich mich natürlich über den Entschluss freue. Kommen Sie rein, kommen Sie rein. Sie haben mich gerade noch erwischt.»
    Er ging voraus in sein Büro und knipste das Licht an.
    «Setzen Sie sich doch, bitte. Mir tut es auch Leid. Wir haben uns ja seit dem Gespräch in Ihrem Büro nicht mehr gesehen. Ich fürchte, Ihren festen Termin haben wir an eine depressive Hausfrau aus Star Island weitergegeben. Sie ist eben in ihrem Mercedes davongebraust, zum Dinner im Forge», sagte er lächelnd.
    «Schön, dass Sie sich immer noch unermüdlich für die Gemeinde einsetzen», sagte sie flapsig und lächelte zurück. Die Unterhaltung war nicht so angespannt, wie sie erwartet hatte.
    «Ich habe heute von dem Urteil gehört. Jetzt haben Sie es hinter sich, nicht wahr? Oder wollen Sie auch den Rest machen?»
    «Nein, ich habe meine Schuldigkeit getan. Rose Harris übernimmt die anderen zehn Morde. Ich bin nicht gerade scharf drauf, weiterhin die Ballkönigin zu sein. Nein danke.»
    «Na, dann sollte ich Ihnen wohl gratulieren. Im Kühlschrank habe ich eine Flasche Champagner für besondere Anlässe. Für Patienten, deren Therapie erfolgreich abgeschlossen wurde – wenn sie sich wieder Saisonkarten für die Dolphins kaufen oder so. Ich habe vor langer Zeit eine Flasche für Sie kalt gestellt in der Hoffnung, dass wir sie irgendwann gemeinsam austrinken können. Ich glaube, die Zeit ist reif. Sie haben es geschafft. Sie sind ausgesöhnt.» Er sah sie eindringlich an. C. J. hatte schon immer gefunden, dass er freundliche Augen hatte. Er klang ganz ernst. «Aber lassen Sie mich die Flasche als Ihr Freund aufmachen, bitte, nicht als Ihr Arzt.»
    Sie nickte lächelnd. Es war klar, was er damit meinte. Nach dem, was beim letzten Mal gesagt worden war, konnte sie nicht mehr zu ihm als Psychiater zurückkehren. Das wäre für beide Seiten nicht gut. «Nur, wenn ich dabei eine Zigarette rauchen darf. Ich kann nur eine Sucht nach der anderen aufgeben, und der Seelenklempner ist sowieso schon das größere Opfer.»
    Er lachte. «Ich habe auch noch Käse und Cracker da. Essen Sie was, bevor ich Sie betrunken mache.»
    «Machen Sie sich keine Umstände.»
    «Keine Sorge.» Er stand auf und ging an die kleine Küchenzeile hinter ihr. «Wie ist es Ihnen mit all der Presse ergangen, C. J.?»
    «Ehrlich gesagt, ich bin davongelaufen und habe mich versteckt. Bei Dominick. Erst als ich nicht mehr der Star des Tages war, bin ich wieder zurück nach Hause. Aber anscheinend meint es die Öffentlichkeit gut mit mir. Sie halten Bantling für einen Schurken, der mich zum Sündenbock abstempeln will.» Es war immer noch komisch, Bantlings Namen vor Chambers auszusprechen, und sie nahm sich vor, behutsamer zu sein. Er sprach jetzt zwar als Freund zu ihr und nicht mehr als Arzt. Aber er konnte trotzdem nicht wegwischen, in welcher Beziehung er zu dem Mann gestanden hatte. Auch wenn ihnen beiden das lieber gewesen wäre. «Tigler hat mir eine Gehaltserhöhung gegeben und drei Wochen Urlaub. Es war wunderbar, eine Zeit lang nicht ins Büro zu müssen.» Hinter ihr knallte der Korken.
    «Falconetti und Sie, läuft das immer noch?»
    «Ja. Wir hatten zwischendurch mal eine Auszeit, aber jetzt sind

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