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Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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ihre sorgsam geheim gehaltene Adresse herausgefunden; und jetzt kampierten die Kamerateams auf dem Parkplatz der Port Royale Towers, um sie vor ihrer Haustür abzufangen. Offensichtlich hatten sie den Wachmann fürs Wegsehen bezahlt, als die Busse der Nachrichtenteams an ihm vorbeifuhren. Inzwischen war es halb elf Uhr abends, und C. J. versuchte, vom Büro aus ein Hotelzimmer für ein paar Nächte zu finden, so lange, bis sich die Presseleute langweilten, ihre Richtmikrophone wieder einpackten und die Zelte auf dem Parkplatz abbrachen. Den Schatten im Türrahmen hatte sie gar nicht bemerkt, als er plötzlich leise ihren Namen rief.
    «C.J.?»
    Sie hätte um diese Zeit höchstens den Oberstaatsanwalt noch hier erwartet, aber stattdessen stand Dominick in der Tür.
    «Hallo», war alles, was sie rausbrachte. Auch er war im Saal gewesen, als das Urteil verkündet wurde.
    «Was machst du da?»
    «Also, ehrlich gesagt, suche ich gerade nach einem Unterschlupf für die nächsten paar Tage. Mrs. Cromsby, die alte Dame aus Apartment zehn–sechzehn, die immer auf Lucy und Tibby aufpasst, wenn ich arbeite, hat mir geraten, mich eine Weile zu verdrücken. Anscheinend ist dort die Hölle los.» Sie wich seinem Blick aus.
    Dominick trat ein, kam auf ihre Seite des Schreibtischs und setzte sich auf die Tischkante. Sie hatte das Gefühl, er versuchte in sie hineinzusehen. Konnte er nicht bitte einfach wieder gehen?
    «Du hast mir erzählt, es wäre ein Autounfall gewesen. Aber daher stammen die Narben gar nicht, stimmt's?»
    Ihr Kinn zitterte, und sie biss sich auf die Lippe. «Nein, sie kommen nicht von einem Unfall.»
    «Warum hast du es mir nicht erzählt?»
    «Ich wollte nicht, dass du es erfährst. Ich will nicht, dass irgendjemand davon weiß. Und jetzt – oh, Ironie des Schicksals –, jetzt geht es als Schlagzeile um die ganze Welt. Wird in vierundzwanzig Sprachen übersetzt.» Sie fuhr sich durchs Haar und stützte den Kopf in die Hände. «Ich wollte nicht, dass du davon hörst, das ist alles.»
    «Hast du gedacht, es würde sich etwas zwischen uns ändern, wenn ich davon wüsste? War es deshalb?»
    «Ich brauche dein Mitleid nicht, Dominick. Bitte nicht.»
    «Ich habe kein Mitleid mit dir, C. J. Ich dachte, es geht um viel mehr. Hältst du mich für so oberflächlich?»
    «Weißt du, das Ganze hat mit dir gar nichts zu tun. Das gehört in die Vergangenheit. Meine Vergangenheit. Und ich versuche immer noch, jeden Tag damit fertig zu werden, so gut ich eben kann. Und heute war nicht gerade einer der Tage, an denen das leicht ist.»
    «Schließ mich nicht einfach aus.»
    «Dominick, ich kann deshalb keine Kinder bekommen. Da, jetzt ist es heraus. Vielleicht spielt es für dich eine Rolle, vielleicht nicht. Aber jetzt weißt du es. Jetzt weißt du es!»
    Es entstand ein langes Schweigen. Die billige Wanduhr tickte laut. Schließlich brach Dominick die Stille, er flüsterte: «War er es? War es Bantling?»
    Innerhalb von wenigen Stunden hatten die Medien alle spektakulären Details von C.J.s Vergewaltigung herausgefunden und häppchenweise an eine sensationsgierige Öffentlichkeit verfüttert. Dominick war wieder eingefallen, wie Manny ihm über Funk beschrieben hatte, dass er in Bantlings Schrank eine Clownmaske gefunden hatte. Und C. J.s erschreckte Reaktion, als er sie mit den Beweismitteln überrascht hatte. Es war alles da. Man musste nur wissen, wo man zu suchen hatte.
    Sie dachte mehrere Sekunden lang über ihre Antwort nach. In ihren Augen standen die Tränen, dann konnte sie sie nicht länger zurückhalten, und sie liefen ihr heiß über das Gesicht. C. J. blickte ihn an, direkt in die fragenden braunen Augen, und endlich sagte sie resigniert, ihre Stimme ein kaum hörbares Flüstern: «Nein. Nein. Er war es nicht.»
    Dominick sah sie an. Ihr wunderschönes Gesicht, umrahmt von dem dunkelblonden Haar, das wie bei einem Kind an den Wurzeln heller nachwuchs. Ihre tiefen smaragdgrünen Augen und die Besorgnis erregenden dunklen Ringe darunter. Er dachte einen Moment lang daran, was Bantling getan haben musste, um solche Narben zu hinterlassen. Er stellte sich dieses Gesicht vor, das Gesicht, das er inzwischen so sehr liebte, weinend, verzerrt und gefoltert unter dem Gewicht eines brutalen Schänders. Er wusste, dass sie ihn anlog. Aber irgendwie spielte es keine Rolle.
    «Schlag das Buch zu.»
    «Was?»
    «Mach das Telefonbuch zu. Leg den Hörer weg.»
    «Warum?»
    «Weil du mit zu mir kommst, darum. Ich bringe dich

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