Cute & Winter: Eiskaltes Verlangen (German Edition)
ein richtiger Kämpfer und hatte keine Scheu äußerst undamenhaft zuzuschlagen, wenn ihm etwas nicht passte. René ließ seinen Blick über die schlanke Gestalt in dem aufwendig mit Pailletten besetzten Kleid gleiten. Chris hatte einen zwar exzentrischen, aber farblich einwandfreien Geschmack. „Du siehst umwerfend aus“, sagte er den von ihm erwarteten Satz.
Über Chris’ Gesicht huschte ein huldvolles Lächeln, dann jedoch nickte er – René konnte es nicht über sich bringen, von „sie“ und „ihr“ zu sprechen, nicht bei Christoph! – in Dennis’ Richtung.
„Wusste gar nicht, dass du jemanden adoptieren wolltest ...“
René versuchte, sich im Zaum zu halten. Wenn er die Worte „Adoption“ und „Schnuckel“ noch öfter hörte, würde er zweifelsohne irgendwann ausflippen.
„Ich bin sozusagen im Dienst“, erklärte er. „Aber warum sollte man nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden?“
Chris runzelte die Stirn. Doch dann entschied er sich, nicht weiter darauf einzugehen. „Wenn du irgendwelche Fragen hast, du weißt ja, wo du mich findest. Viel Vergnügen!“ Und ohne auf Renés Antwort zu warten, rauschte er ab.
Dennis tauchte mit einem großen Glas in der Hand neben ihm auf. „War das die Besitzerin des Schuppens?“
Der Junge bekam aber auch alles mit!
„Ja“, meinte René knapp. Er deutete auf Dennis’ Glas. „Sag mir, wen du kennst, bevor du total blau bist.“
„Warum bist du so giftig?“, maulte Dennis. „Wollte sie dich rausschmeißen? Oder angraben?“, fügte er grinsend hinzu.
„Weder noch. Sie wollte nur klarstellen, dass Zuhälterei hier nicht gestattet ist.“
Dennis zog ein langes Gesicht und warf René einen vorwurfsvollen Blick zu.
„Das war ein Witz“, seufzte René. Er bahnte sich ebenfalls einen Weg an die Theke und bestellte sich eine Cola. Während er wartete, beobachtete er Dennis, der sich im Cumbria umsah. Er bemerkte die begehrlichen Blicke, die viele Typen Dennis zuwarfen. Das erinnerte ihn daran, wie gut Dennis tatsächlich aussah, wie willig und anschmiegsam er im Bett war. Er spürte eine Welle der Lust über sich hinwegrollen und erschauderte leicht und wohlig. Zuerst mussten sie hier ein paar Dinge erledigen, aber dann ...
Mit der Cola in der linken Hand trat er hinter Dennis und umarmte ihn. Dennis lehnte sich bereitwillig an Renés Brust und kicherte, als Renés Zunge seinen Hals streifte. Er bewegte seine Hüfte ganz leicht und drückte seinen Hintern gegen Renés Vorderseite. Mit einem Lächeln stellte er fest, dass René ihn wollte. Gab es hier nicht einen Darkroom? Er hätte nichts dagegen, mal eben kurz ...
„Scheiße!“
„Was gibt’s?“, wollte René wissen und hob seinen Kopf.
„Da ist ein Typ, den ich nicht ausstehen kann ...“
René sah sich um. „Wen meinst du?“ Er verzog das Gesicht, ob der unliebsamen Störung. Er war wirklich kurz davor gewesen, Dennis in eine dunkle Ecke zu zerren, um sich weiter mit ihm zu befassen.
Unwillig stöhnte er auf, als Dennis sich von ihm löste. „Da hinten, dieser bullige Kerl mit den Army-Klamotten.“
René sah den Typen sofort, und er kam ihm vage bekannt vor.
„Wer ist das?“
Dennis verspannte sich sichtlich. „Er heißt Thyron.“
„Warum hast du Angst vor ihm?“
„Angst? Ich?“ Dennis lachte leicht hysterisch. „Der Typ hat mich mal zusammengeschlagen und sogar vergewaltigt. Warum sollte ich Angst vor ihm haben?“
„Soll ich ihm eine reinhauen?“
Dennis grinste ironisch. „Mein Held.“
Aber er blieb wachsam, sodass er nicht einmal zufällig in die Nähe seines Ex-Kollegens geriet. Allerdings verlor er ihn zwischendurch auch aus den Augen.
Ihm fiel nicht auf, dass Thyron ihn mehr als einmal in dieser Nacht abfällig musterte.
„Wie wär’s heute noch mit dem Blue Glue?“, fragte René, ein wenig frustriert über das bisherige Ergebnis ihres nächtlichen Einsatzes. Sie hatten wirklich keine Neuigkeiten erfahren. Er befürchtete, dass, wenn das so weiterging, Tom noch auf seinem verrückten Plan beharren würde.
„Nein, da ist heute Leder- und Latexparty, das weiß ich zufällig“, wandte Dennis ein.
„Ja, und?“
„Die haben einen Dresscode.“
René sah an sich hinunter. „Ich habe doch Lederschuhe an ... und einen Ledergürtel!“
„Bitte, René! Die handhaben das dort sehr streng, und ich möchte mich nicht blamieren, weil wir nicht reinkommen.“
René grinste. „Alles klar.“ Er hatte auch nicht wirklich vorgehabt,
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