Cute & Winter: Eiskaltes Verlangen (German Edition)
noch einen weiteren Club anzusteuern. Da fielen ihm spontan einige Dinge ein, die er jetzt lieber tun würde. Vor allem, da Kilian nicht da war ...
Dunkel und verhältnismäßig still war der Parkplatz vor dem „Cumbria“. Nur vereinzelt standen Pärchen, schmusten und küssten sich.
René stützte Dennis, als sie aus dem Laden traten. Dennis hatte im Laufe des Abends mal wieder eindeutig zu viel getrunken und krallte sich kichernd an Renés Arm. Und auch René war extrem gut drauf. Er hatte beschlossen, heute Nacht Dennis’ Alkoholproblem zu verdrängen. Unter vielen feuchten Küssen und heftiger Fummelei gelang es ihm endlich Dennis in seinen Wagen zu bugsieren. Erst nach einer ganzen Weile schaffte er es dann auch, tatsächlich loszufahren. Langsam rollten sie vom Parkplatz.
Auf noch nicht einmal der Hälfte der Strecke schlief Dennis ein. René schmunzelte, als er das leise Schnarchen hörte und beschleunigte. Es herrschte wenig Verkehr und er wollte schnell nach Hause. Seine Blase drückte von den Unmengen an Cola, die er zu sich genommen hatte.
Die Straße fiel nun etwas ab und zog sich serpentinenartig bis hinunter ins Tal. René trat auf die Bremse und ... nichts passierte. Ungebremst rauschte der Wagen den Berg runter und beschleunigte dabei immer mehr.
René erschrak bis ins Mark! Das Auto war erst vor Kurzem zur Inspektion gewesen und tadellos ... eigentlich.
Er versuchte es verzweifelt noch mehrere Male, aber die Bremsen griffen nicht. Das Pedal ließ sich bis zum Anschlag durchtreten!
Der sonst so coole René versuchte in seiner Panik einen halbwegs vernünftigen Gedanken zu fassen und reagierte doch nur rein instinktiv. Der Schweiß brach ihm aus allen Poren, als er mit Ach und Krach den Wagen in die nächste Kurve lenkte und mit Mühe den zweiten Gang reinprügelte. Das Getriebe kreischte verdächtig und der Motor protestierte dröhnend. Mit quietschenden Reifen und nicht wirklich langsamer ging es in die nächste Kurve. Das Auto schlitterte und René konnte es gerade noch in der Spur halten. Endlich kam er auf ein gerades Stück. Es war die letzte Chance, den Wagen irgendwie zum Halten zu bringen. Danach folgte eine starke Biegung nach links, und das war ganz und gar nicht gut.
René biss so fest die Zähne zusammen, dass sein Kiefer knackte und zog mit einem Ruck die Handbremse.
Gummi qualmte und der schwere Wagen geriet ins Schleudern. René konnte ihn nicht mehr halten. Dennis wurde unsanft geweckt und knallte mit seiner Schläfe gegen das Seitenfenster. „Was machst du denn?!“, schrie er entsetzt. Doch da traf das Auto auch schon auf eine kleine Verkehrsinsel, krachte gegen ein Schild und schleuderte weiter in einen Vorgarten. Dennis kreischte so laut, dass Renés Ohren klingelten. Er fluchte, kurbelte wie verrückt am Lenkrad und dann ... krachte Blech auf Holz. Die Stille, die folgte, war ohrenbetäubend.
In den umliegenden Häusern gingen nach und nach die Lichter an. Leute rannten in ihren Schlafanzügen und Bademänteln auf die Straße, um zu schauen, was passiert war. Gleich mehrere riefen die Polizei und den Krankenwagen.
Dennis stöhnte leise. Die Airbags waren aufgegangen und er verspürte Panik. Sein Schädel schmerzte, sein Brustkorb auch. Im Grunde tat ihm der ganze Körper weh. Benommen fasste er sich an den Kopf. Er blutete.
„René?“
...
„René ...?!“
...
„Sag doch was ... was ist passiert? René!“ Dennis wimmerte. Von Weitem hörte er das Herannahen des Martinshorns.
René hing leblos in seinem Gurt. Aus seiner Nase floss in einem stetigen Rinnsal Blut. Ansonsten konnte Dennis keine Verletzungen erkennen. Mit zitternden Fingern tastete er nach Renés Arm, rüttelte ihn kraftlos. René rührte sich nicht.
Dennis erschrak, als die Beifahrertür geöffnet wurde. Hände griffen nach ihm, zogen ihn heraus und stützten ihn. Verwirrt sah Dennis sich um und versuchte die Hände abzuschütteln, die ihn zu einem der Krankenwagen führten.
„Wir müssen ihm helfen ...“
„Keine Sorge, Junge. Die Kollegen kümmern sich um ihn.“ Sie erreichten den Krankenwagen und Dennis wurde auf die Liege gesetzt. Ein Polizist kam hinzu, während der Sanitäter ihn kurz untersuchte, und stellte ihm Fragen.
René wurde unterdessen geborgen. Er war noch immer bewusstlos. „Wo bringen Sie ihn hin?!“
„Ihr kommt beide in dasselbe Krankenhaus.“
Dennis wandte sich an den Polizisten. „Bitte, rufen Sie Tom Rilke an. Er ist Kommissar! Bitte!“
„Aber der ist
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