Cute & Winter: Eiskaltes Verlangen (German Edition)
im Spiegel angeschaut?“
„Danke. – Wie bist du hergekommen?“ René setzte sich vorsichtig ein wenig auf.
„Tom hat mich gefahren. Ich habe mich vielleicht gewundert, als er bei Fabian angerufen hat.“
René stöhnte leise. „Oh nein, was erwartet Tom wohl dafür?“
„Was meinst du?“
René starrte seinen kleinen Bruder an. Hatte er das etwa laut gesagt? Ausgerechnet vor Kilian?!
„Fickt dich der Bulle etwa?“
„Kilian bitte.“ René hielt sich die Stirn. „Brüll nicht so laut. Hab keine Lust auf Folgeschäden.“
„Häh?“
„Er meint seine Gehirnerschütterung“, erklärte Dennis, der gerade das Zimmer betrat.
„Ach so. Aber es kann doch nicht sein, dass so ein Bulle sich alles erlauben kann!“ Kilian war sichtlich empört. „Ich meine, nur weil er mich jetzt mal gefahren hat, kann er doch nicht gleich ...“
Dennis runzelte die Stirn. „Keine Ahnung, was du meinst.“
Aber in Kilian arbeitete es bereits. Fast überhörte er Renés Frage.
„Was hast du gesagt?“
„Wo bleibst du jetzt?“, wiederholte René. „Eine Nacht werde ich noch hier verbringen müssen.“
Kilian winkte ab. „Kein Problem. Ich bleib noch bei Fabian. Seine Eltern haben nichts dagegen. Sie haben ja mitgekriegt, dass du einen Unfall hattest.“
„Unfall, ja. Ach ja ...“ René ließ sich in das weiße Kissen zurücksinken. „Fährt Tom dich? Oder soll ich bei Pat anrufen?“
„Nee, brauchst du nicht. Ich fahre wieder mit dem Bullen.“ Und murmelnd fügte er hinzu: „Kein Wunder, dass der sich gleich angeboten hat ...“
Tom holte Kilian bereits kurz darauf ab, da er noch andere Termine hatte. Außerdem hatte er keine große Lust, den Chauffeur für Renés kleinen Bruder zu machen. Wenn er Kilian zu seinem Kumpel zurückgebracht hatte, wollte er noch einmal zur Werkstatt, in der Renés Wagen stand. Er musste wissen, ob jemand die Bremsen manipuliert hatte.
Er war mit den Gedanken ganz woanders, daher entging ihm Kilians finsterer Gesichtsausdruck.
Kilian stieg in Toms Mazda, schnallte sich automatisch an und sagte dann ohne Vorwarnung: „Das ist Amtsmissbrauch.“
Es dauerte einen Moment, bis Tom überhaupt reagierte. „Was meinst du?“
„Dass du René ...“ Er machte eine eindeutige Handbewegung, stockte jedoch. Tom gegenüber brachte er es doch nicht so einfach über die Lippen.
„Was möchtest du sagen?“, fragte der dann auch gleich übertrieben liebenswürdig.
„René muss sich von dir ficken lassen! Und das, wegen eines einfachen Fahrdienstes!“
Tom prustete los. „Hat er dir das erzählt?“
Verunsichert schüttelte Kilian den Kopf. Hatte er da etwas falsch verstanden?
Mit einem Schlag wurde Tom wieder ernst. „Plauder’ so was ja nicht herum, klar? Ich hab schon genug Ärger mit dem Fall, da kann ich so einen Quatsch nicht auch noch gebrauchen!“
„Ist klar“, sagte Kilian. Er schwankte zwischen Wut und Scham, weil Tom ihn derart maßregelte. Auch wollte er sich nicht eingestehen, dass er sich in Dinge eingemischt hatte, die ihn nichts angingen.
„Außerdem“, Tom funkelte ihn einen Augenblick lang an, „Solltest du dich lieber zurückhalten, wenn du nicht Gefahr laufen willst, dass ich mein Amt an dir missbrauche.“
Kilian schwieg verdutzt. Er war froh, als er bei Fabian endlich aussteigen konnte.
32
Nach zwei Tagen wurden René und Dennis wieder entlassen. Patrick holte die beiden ab und brachte sie nach Hause.
„Was ist das bloß für ein Mist“, meinte er, als er die Haustür hinter ihnen schloss. Dennis sauste gleich ins Badezimmer. René ließ sich auf die Couch im Wohnzimmer fallen.
„Ich hatte ehrlich gesagt auch nicht vor, in die Schusslinie eines Verrückten zu geraten. Und ich kann nicht gerade behaupten, dass ich mich nun sicherer fühle.“
„Ich verstehe das alles nicht! Erst werden meine Reifen zerstochen, Dennis kriegt irgendein Dope untergejubelt, dann werden wir vor meiner eigenen Wohnung angegriffen, und jetzt so was! Was will der Typ damit erreichen? Und – was habe ich damit zu tun?“
René winkte ab. „Wahrscheinlich sind die Angriffe auf dich nur eine Warnung. Du hast immerhin mit den Ermittlungen zu tun.“
„Das macht es nicht wirklich besser“, bemerkte Patrick und ließ sich neben René auf dem Sofa nieder. „Wie geht’s dir?“
René sah seinen Partner von der Seite an. „Scheiße, wenn du es genau wissen willst. Ich weiß nicht, ob wir hier sicher sind.“
„Wir müssen das Arschloch
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