Cute & Winter: Eiskaltes Verlangen (German Edition)
lieber mit dir, wenn wir ... naja, nicht so förmlich daherkommen.“
„Förmlich, soso ...“ René sah mit einem kritischen Blick an sich hinunter. Zu seiner dunkelblauen 501 hatte er ein schwarzes, ärmelloses Shirt angezogen. Dazu trug er schwere schwarze Schuhe. Was zur Hölle meinte Dennis mit „förmlich“? Oder gehörte er nun einfach automatisch zu den alten Knackern? Vielleicht sollte er ernsthaft über den Vorruhestand nachdenken? Er beschloss, darüber jetzt nicht weiter zu sinnieren. Das kommt davon, wenn du solche Küken um dich hast ... Er nahm seine Jacke von der Garderobe und sagte: „Lass uns losfahren.“
Dennis ließ sich auf den Beifahrersitz von Renés schwarzem Audi gleiten. Auf der einen Seite freute er sich, mit René durch die Clubs zu ziehen, aber er hatte gleichzeitig ein flaues Gefühl im Magen. Was, wenn er wieder so abstürzte? Was, wenn wieder etwas Unvorhergesehenes passierte? Was, wenn ...? Himmel, René und Patrick waren direkt vor Patricks Wohnung angegriffen worden! Aus den Augenwinkeln bemerkte er Renés irritierten Blick.
„Ist was?“
René schüttelte den Kopf und warf noch einen Blick in den Rückspiegel. Er hätte schwören können, dass ihnen jemand gefolgt war. Aber nun konnte er nichts mehr erkennen. Hatte Tom etwa noch einen seiner Kollegen auf sie angesetzt? Er würde noch mal mit Tom sprechen müssen, das war ja kein Zustand!
Auf der Fahrt sah er noch mehrmals in den Rückspiegel, konnte aber nichts Auffälliges ausmachen. Und so war er wieder völlig entspannt, als sie auf den Parkplatz des B1 abbogen und ausstiegen.
Dennis setzte eine coole Miene auf, und René verkniff sich ein Grinsen. Locker legte er den Arm um Dennis’ Hüften.
„Mal schauen, wer da ist“, murmelte Dennis, als der dunkle Eingangsbereich des Clubs sie verschluckte.
Im B1 war noch nicht allzu viel los, aber Dennis erkannte nach einem kurzen Check zwei seiner Ex-Kollegen, die gelangweilt an der Bar saßen und mit dem Barkeeper quatschten. Er nickte in deren Richtung, um René aufmerksam zu machen. Der drängte ihn jedoch erst einmal in eine andere Richtung.
„Sag mir erst, wer das ist.“ Er verschwieg, dass er zwei Typen ausweichen wollte, mit denen er mal im Bett gewesen war. Er konnte sich nicht mal an die Namen erinnern, hatte aber gesehen, dass die beiden ihn angestarrt hatten. Er war in letzter Zeit nicht so oft in der Szene unterwegs gewesen, da war es eigentlich klar, dass sein Erscheinen nicht unbeachtet blieb. Vor allem, wenn er in Begleitung war. Und auf ein belangloses Gespräch mit irgendwelchen Typen, die ihn nicht sonderlich beeindruckt hatten, hatte er keine Lust.
Die Zwei, die Dennis kannte, waren Eric und Mika, beide etwa Mitte zwanzig und schon länger im Geschäft. Sie wirkten jünger, zumindest auf die Entfernung, Mika war groß und dünn mit hellblonden Haaren und Eric eher dunkel und drahtig. Dennis hatte nicht viel mit den beiden zu tun, aber man kannte sich eben.
„Und die beiden haben Kontakt zu Herdecke?“
Dennis nickte.
„Und du könntest dir vorstellen, dass sie auch bei diesen Filmchen mitgewirkt haben?“
„Ja, aber mit Sicherheit freiwillig“, knurrte Dennis. „Mika ist auch in anderen Produktionen zu sehen. Kennst du ihn nicht?“
René sah Mika noch einmal genauer an. „Nein.“ Er hatte den Eindruck, als wäre es Dennis nicht mehr wohl dabei, die beiden anzusprechen.
„Hast du Angst?“
„Pah! Das glaubst du doch wohl selbst nicht!“
Doch René glaubte genau das. Er hielt es jedoch für klüger, nichts mehr zu sagen.
„Hallo René, erinnerst du dich an mich?“, wurde er nun von der Seite angesprochen. Widerwillig drehte er sich um. Als er den Typen sah, hellblond gefärbtes Haar, ziemlich attraktives Gesicht und durchtrainierte Figur, zuckte er jedoch mit den Schultern.
„Sollte ich?“ Natürlich wusste er, wer da vor ihm stand. Also, er konnte sich nicht an den Namen erinnern – Jo oder war es Marten? –, aber er wusste, dass er sich mal mit dem Typen in einem Chat verabredet hatte. Der Sex war gut gewesen, aber nichts, was er hatte wiederholen wollen. Wiederholungen langweilten ihn oft. Und jetzt hatte er überhaupt keine Lust, mit dem Kerl zu reden.
Dennis sah sie beide interessiert an.
Das Lächeln auf den Lippen von Jo – Marten? – erstarb. „Was bist du denn für ein Arsch?“
„Sorry, aber wie du siehst, bin ich in Begleitung.“
Jetzt lachte der Typ. „Klar, in Begleitung eines Strichers. Dann viel
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