Cute & Winter: Eiskaltes Verlangen (German Edition)
festgestellt hatte, dass er außer einer Kopfverletzung nichts abbekommen hatte. Trotzdem stand fest, dass er zumindest eine Nacht hier im Krankenhaus bleiben musste.
„Was für eine Sauerei!“, brummelte Tom und schüttelte angeekelt seinen blutbesudelten Arm. Gemeinsam mit René, Patrick, Dennis und einigen anderen stand er immer noch im Keller des Krankenhauses. René hatte Dennis im Arm und hielt ihn fest an sich gedrückt. „Ich bin froh, dass es vorbei ist!“, flüsterte Dennis in Renés Halsbeuge.
Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloss. René widerstand dem Drang, sich einfach dagegen fallen zu lassen. Er ging in die Küche, öffnete die Kühlschranktür und nahm sich eine Flasche Bier. Mit einem Flaschenöffner, der neben dem Kühlschrank auf der Arbeitsplatte lag, öffnete er die Flasche und trank zwei, drei große Schlucke. Dann stellte er die Flasche beiseite und folgte Dennis ins Wohnzimmer. Er sah, wie Dennis sich ein wenig verloren umschaute, als wüsste er nicht, was er nun machen oder sagen sollte.
René fühlte sich alt, viel älter als er war. Uralt eigentlich. Und ihm wurde bewusst, wie jung Dennis war. Und wie jung er aussah, so blass und übermüdet.
Er riss sich zusammen. „Nun, dann …“
Dennis fuhr herum. „Was meinst du damit?“
„Der Mörder ist gefasst, du bist nicht mehr verdächtig“, fasste René lahm zusammen. Er hatte eigentlich etwas anderes sagen wollen.
„Du kannst morgen schon wieder bei euch einziehen. Außer von Miriam und ihrem Bodyguard droht dir nun keine Gefahr mehr.“
„Meinst … meinst du das etwa ernst?“ Dennis sah ihn entgeistert an.
„Ja, natürlich.“
„Und …“, Dennis musste sich zusammennehmen, „Und was ist dann mit uns?“
René rieb sich mit der Hand über das Gesicht. Das hatte ihm noch gefehlt!
„Keine Ahnung – was soll sein? Wir haben den Fall gut beendet, du kannst wieder ausziehen, und …“
„Und du schickst mir deine Rechnung?“
René überhörte den aggressiven Tonfall.
„Nein, ich denke nicht. Die Rechnung hast du schon abgearbeitet.“ Er hatte das als Witz gemeint, kam aber nicht mehr dazu, sich zu erklären, denn Dennis sprang ihn mit einem schnellen Satz frontal an und riss ihn zu Boden.
„Du Arschloch!“, schrie er im Fallen.
Da René Kampfsportler war, landeten sie einigermaßen sicher. Dennis hockte auf ihm wie eine wild gewordene Katze.
„Du glaubst wohl, so lasse ich mich abspeisen, was? Lasse mich ficken, damit du meinen Fall löst und dann bin ich weg?! Da hast du falsch gedacht! Du verdammter, selbstgefälliger Wichser! Ich lasse mich von dir doch nicht rausschmeißen!“
Nach der ersten Überraschung hatte René sich recht schnell wieder gesammelt. „Ich kann rausschmeißen, wen ich will – das ist nämlich meine Wohnung!“
Er versuchte, Dennis’ Hände zu fangen, die auf ihm herumtrommelten und ihm einige schmerzhafte Schläge verpassten.
„Hör auf, mich zu schlagen!“, sagte er in dem Versuch, ruhig zu bleiben.
„Warum sollte ich? Du meinst echt, du könntest dir alles erlauben! Klar, Dennis ist ja nur so ein kleiner, nutzloser Stricher, dem macht es ja nichts aus, wenn er ausgenutzt wird!“
„Dennis, hör auf!“ René wich erneut einigen Schlägen aus, aber er hatte keinen großen Aktionsradius. Er packte Dennis’ Handgelenke und zog sie zu sich heran, sodass Dennis aus dem Gleichgewicht geriet. Aber der bekam eine Hand frei und verpasste ihm eine klassische Ohrfeige.
„So, das reicht!“ Jetzt hatte René die Faxen wirklich dicke. Er stieß Dennis von sich und sprang auf. „Es ist besser, wenn du jetzt sofort deine Sachen zusammenpackst. Ich will meine verdammte Scheiß Ruhe wieder haben!“
Dennis lachte kratzig. „Du meinst das ernst, oder?! Du meinst das tatsächlich ernst, du Pisser!“
René rieb sich die pochende Wange. „Dennis, du verstehst das nicht, aber lass mich dir doch erklären ...“
„Halt dein Maul, du Arsch! Du brauchst mir gar nichts zu erklären, ich hab auch so verstanden!“
Schnaufend und mit Tränen in den Augen trat Dennis den Rückzug ins Schlafzimmer an und kramte seine abgewetzte Sporttasche hervor. Wahllos stopfte er seine Klamotten hinein.
Hilflos beobachtete René das wirre Treiben. „Mensch, Dennis! Jetzt dreh doch nicht gleich so ab.“
„Du willst, dass ich gehe?! Bitte, jetzt hast du deinen Willen!“ Wütend und verletzt nahm er seine Tasche und stieß René grob zur Seite. Fluchtartig verließ Dennis die
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