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Cyberabad: Roman (German Edition)

Cyberabad: Roman (German Edition)

Titel: Cyberabad: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian McDonald
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Coast rauf und runter. Auch einige Schlafzimmer. Die Backpacker und Studienurlauber halten sich meistens an die Strandbaracken. Auch von denen hat er einige von innen gesehen. Und ein paar Schlangen getötet.
    »Ich werde dich begleiten. Achuthanandan wird sich um dich kümmern. Du hast einen leichten Schock, du solltest es ruhig angehen.«
    Die Tilaka: Er ist sich sicher, dass sie sich bewegt . Mystery Girl kommt auf die Beine. Sie streckt ihm schüchtern und förmlich die Hand hin.
    »Vielen Dank. Ich glaube, ohne Sie hätte ich große Schwierigkeiten bekommen.«
    Thomas Lull schlägt ein. Ihre Hand ist lang und ästhetisch, zart und trocken. Sie weicht immer wieder seinem Blick aus.
    »Für Asthma Man gehört so was zum täglichen Geschäft.«
    Er geht mit ihr zu den Lichtern zwischen den Palmen. Die Brandung verstärkt sich, die Bäume werden heftig geschüttelt. Die Lampen auf der Hotelveranda tanzen und flimmern hinter dem Schleier der Palmwedel. Die Strandparty kommt ihm plötzlich langweilig vor. Alles, was ihm etwas bedeutet und ihn bestätigt hatte, erscheint ihm, seit er diesem Mädchen begegnet ist, dürftig und alt. Vielleicht kommt jetzt der Monsun, der Wind, der ihn weiterwehen wird.
    »Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen eine Atemtechnik beibringen. Als ich jung war, habe ich schwer unter Asthma gelitten. Bei dem Trick geht es um den Gasaustausch. Es ist ziemlich einfach. Ich habe seit zwanzig Jahren keinen Anfall mehr gehabt. Sie könnten Ihre Inhalatoren wegschmeißen. Ich könnte Ihnen das Grundprinzip zeigen, wenn Sie irgendwann morgen vorbeikommen ...«
    Das Mädchen hält inne, denkt darüber nach und nickt schließlich. Ihre Tilaka fängt von irgendwo Licht auf.
    »Danke. Das würde ich sehr zu schätzen wissen.«
    Sie spricht sehr zurückhaltend, sehr viktorianisch, achtet sehr genau auf die Betonung der Worte.
    »Also gut, Sie finden mich ...«
    »Ach, ich werde einfach die Götter fragen. Dann zeigen sie mir den Weg. Die Götter kennen jeden Weg.«
    Darauf kann Thomas Lull nichts erwidern. Also steckt er die Hände in die Taschen seiner abgeschnittenen Baggypants und sagt: »Gut, wenn die Götter es erlauben, sehen wir uns morgen, ja?«
    »Kij.« Sie spricht ihren Namen französisch aus: Kidsch . Sie blickt zu den Lichtern des Hotels hinüber, farbige Glühbirnen, die im zunehmenden Wind schaukeln. »Ich glaube, von hier aus komme ich allein zurecht. Vielen Dank. Also bis morgen, Professor Lull.«

7 Thal
    Thal ist heute Abend in einem Plastiktaxi unterwegs. Das kleine blasenförmige Phatphat rattert über die Löcher und Narben einer Landstraße, während der Fahrer es nervös im Licht seines einzigen Scheinwerfers lenkt. Eine umherstreifende Kuh und eine Kolonne aus Frauen mit Feuerholzbündeln auf dem Kopf hatte er bereits knapp verfehlt. Straßenbäume schälen sich aus der tiefen ländlichen Nacht heraus. Der Fahrer sucht am Wegesrand nach der Abzweigung. Seine Anweisungen sind mit Klebeband am Armaturenbrett befestigt, damit er sie im Licht der Instrumente lesen kann. So und so viele Kilometer dieser Straße folgen, durch so und so viele Dörfer, an der zweiten Kreuzung nach dem Reklameschild für Rupa-Unterwäsche links abbiegen. Er ist noch nie zuvor aus der Stadt herausgekommen.
    Thals Special Mix spielt, zu Ehren des Gastgebers, mächtige Anokha-Breaks mit Slav-Metal-Todesakkorden. Termine mit Prominenten erfordern einen ganz besonderen Mix. Thals Leben lässt sich mit einer Abfolge von Soundtrack-Dateien beschreiben. Thals DJ-Kaih hat ein Set aus Top-Grooves zusammengestellt, in den Pausen der Arbeit am Entwurf des Hochzeitspavillons für die Chawla-Nadiadwala-Vermählung. Im Moment passiert sehr viel im Leben der Schauspieler von Stadt und Land .
    Ein plötzlicher Ruck wirft Thal von der Rückbank. Das Phatphat kommt hüpfend zum Stehen. Thal rückt sys Mantel mit Thermostreuung zurecht, ärgert sich über den Dreck auf sys Seidenhosen und sieht dann die Soldaten. Es sind sechs, die vor dem Tarnvorhang der ländlichen Nacht Gestalt annehmen. Ein pummeliger Sikh-Offizier hat die Hand erhoben. Er tritt an das Taxi heran.
    »Haben Sie uns nicht gesehen?«
    »Sie sind schwer zu erkennen«, sagt der Fahrer.
    »Sie haben nicht zufällig einen Führerschein dabei?«, fragt der Jemadar.
    »Nein«, sagt der Fahrer. »Mein Cousin ...«
    »Wissen Sie nicht, dass wir uns im Zustand erhöhter Alarmbereitschaft befinden?«, tadelt der Sikh. »Langsame Awadhi-Drohnen könnten bereits in unserem

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