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Cyberabad: Roman (German Edition)

Cyberabad: Roman (German Edition)

Titel: Cyberabad: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian McDonald
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ich mit ys zusammen sein möchte, dass ich dorthin gehen möchte, wohin ys geht, dass ich sehen möchte, was ys sieht, dass ich tun möchte, was ys tut, nur damit ich all diese vielen kleinen Dinge erleben kann. Ergibt das irgendeinen Sinn?«
    »Sehr sogar«, sagte Mama Bharat.
    »Was soll ich deiner Meinung nach tun?«
    »Was sonst könntest du tun?«
    Thal stand abrupt auf und rang die Hände. »Dann werde ich es tun. Ich werde es tun.«
    Mama Bharat rettete Thals abgestelltes Teeglas vom Teppich, bevor ys ihn in sys wild entschlossener Aufregung mit heißem, süßem Chai tränken konnte. Shiva Nataraja, der Herr des Tanzes, beobachtete alles von seinem Platz auf der Kommode, den Fuß der Vernichtung auf ewig erhoben.
    Thal verbrachte den Rest des Nachmittags mit dem Ritual des Ausgehens . Das war ein komplizierter Prozess, der damit begann, einen Mix festzulegen. STRANGE CLUB war sys mentaler Titel für das Projekt Tranh. Die DJ-Kaih stellte eine Auswahl aus Chill-Grooves und vietnamesisch-burmesisch-assamesischen Sounds zusammen. Thal zog sys Straßenkleidung aus und stellte sich vor den Spiegel, reckte die Arme über den Kopf, bewunderte sys runde Schultern, den kinderschlanken Torso, die vollen, geteilten Schenkel ohne jegliches Sexualorgan. Ys hob die Handgelenke, musterte im Spiegel die Gänsehaut der subdermalen Kontrollzapfen. Ys kontemplierte sys wunderschöne Narben.
    »Okay, abspielen.«
    Die Musik setzte mit einer Lautstärke ein, die den Boden vibrieren ließ. Sofort hämmerte Paswan nebenan gegen die Wand und brüllte etwas von Lärm und seinen Schichten und seiner armen Frau und den Kindern, die von pervertierten, abartigen Missgeburten in den Wahnsinn getrieben wurden. Thal namastierte sich selbst im Spiegel, tanzte dann vor der Garderobenkammer und zog den Vorhang mit einer ballettistischen Drehung zurück. Im Rhythmus schwankend begutachtete Thal sys Kostüme und wob Permutationen, Implikationen, Zeichen und Signale. Mr. Paswan schlug jetzt gegen die Tür und schwor, dass er ihn mit Feuer verjagen würde, er würde schon sehen. Thal legte sys Kombination auf dem Bett aus, tanzte vor dem Spiegel, öffnete sys Make-up-Boxen in strenger Von-rechts-nach-links-Reihenfolge und machte sich für die Komposition bereit.
    Als schließlich die Sonne in prächtigem luftverschmutztem Scharlach- und Blutrot unterging, war Thal angekleidet, geschminkt und hochgefahren. Die Paswans hatten das Hämmern schon vor einer Stunde aufgegeben und begnügten sich nun mit Schluchzen. Thal ließ den Chip vom Player auswerfen, steckte ihn in sys Handtasche und trat hinaus in die wilde, wilde Nacht.
    »Bringen Sie mich hierhin.«
    Der Phatphat-Fahrer blickte auf die Karte und nickte. Thal klinkte sich wieder in den Mix ein und sackte ekstatisch auf der Rückbank in sich zusammen.
    Der Club lag ein Stück abseits einer unscheinbaren Gasse. Nach Thals Erfahrung traf das normalerweise auf die besten Clubs zu. Die Tür bestand aus geschnitztem Holz, das nach vielen Jahren Hitze und Luftverschmutzung grau und fasrig geworden war. Thal vermutete, dass sie noch aus der Zeit vor den Briten stammte. Ein dezentes Kamera-Bindi blinkte. Auf sys Berührung hin schwang die Tür auf. Thal stellte sys Mix ab, um zu horchen. Traditionelle Dhol und Bansuri. Thal nahm einen tiefen Atemzug und trat ein.
    Das Haus war einst ein großes Haveli gewesen. Balkone aus dem gleichen verwitterten grauen Holz erhoben sich fünf Stockwerke hoch um den zentralen Hofgarten herum, der nun überglast war. Man hatte Pharm-Bananen und andere Kletterpflanzen wild wuchern und die Holzsäulen hinaufranken lassen, damit sie sich an den Streben der Glaskuppel ausbreiten konnten. Trauben aus Biolum-Lampen hingen vom Zentrum des Dachs wie fremdartige, faulige Früchte, Öllaternen aus Terrakotta waren auf dem gekachelten Boden verteilt. Überall Flackern und Schatten. Aus den Nischen in den hölzernen Säulengängen drangen leise Gespräche und das musikalische Plätschern eines lachenden Neuts. Auf einer Matte am Pool in der Mitte – ein seichtes, mit Lilien gesprenkeltes Rechteck – saßen sich die Musiker gegenüber, auf ihre Rhythmen konzentriert.
    »Willkommen in meinem Heim.«
    Die kleine Frau, zierlich wie ein Vogel, war wie ein Gott in einem Film erschienen. Sie trug einen scharlachroten Sari und das Bindi einer Brahmanin und hatte den Kopf schief gelegt. Thal schätzte ihr Alter auf fünfundsechzig oder siebzig. Ihr Blick zuckte über sys Gesicht.
    »Bitte

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