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Cyboria - Die geheime Stadt

Cyboria - Die geheime Stadt

Titel: Cyboria - Die geheime Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. D. Baccalario
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Scuola Normale Superiore, ein unauffindbares Buch und nicht zuletzt diese mysteriöse Reise in die Neue Stadt. Und sein Ururgroßvater, der lieber bei Armilla bleiben wollte.
    Armilla.
    Die Widmung hinten auf dem Gemälde: Um dich nicht zu verlieren, um nicht zu verschwinden.
    Also für Armilla.
    Armilla, die Armillarsphäre.
    Die Orbits, die Umlaufbahnen der Himmelskörper.
    »Warte … warte …«, rief Otto plötzlich, »wo können wir ins Internet?«
    »Unten, warum?«
    »Mir ist etwas eingefallen.«
    Wie zwei abenteuerlustige Kinder rannten sie in Medeas Büro. »Könnte ich erfahren, was …?«
    »Ich brauche eine Suchmaschine.«
    Otto startete den Mac, rief Google auf und tippte die Zahl ein, die doppelt auf dem Ikosaeder vorkam: 365,26. Er musste weniger als eine Sekunde warten. »Wie doof«, sagte er, als er das Suchergebnis betrachtete.
    »Was?«
    »Das ist die Anzahl der Tage, die die Erde braucht, um sich einmal komplett um die Sonne zu drehen! Und die Zahl kommt zwei Mal vor, weil … der Mond genauso lange braucht! Schau nur!«
    Er tippte einige andere Zahlen ein und fuhr dann fort: »Die gegenüberliegenden Zahlen geben die Größe der Planeten in Kilometern an!«
    »Ja und?«
    »Und deshalb müssen wir uns tatsächlich diese Armillarsphären anschauen, von denen du mir erzählt hast, die im Museum in Florenz.«
    Medea nickte fasziniert. »Versuche es mit den anderen Zahlen …«, drängte sie.
    In diesem Moment hupte ein Auto vor dem Haus.
    »Verflucht!« Sie schien schlagartig aus einem Traum gerissen und sah auf die Uhr. »Wie konnte ich das nur vergessen? Ich bin mit einem Freund verabredet und stattdessen … Schau nur, wie ich aussehe! Ich habe Spinnweben im Haar!«
    Otto spähte aus dem Fenster: »Ist dein Freund der Typ mit dem Alfa Spider?«
    »Ja, nur ein Freund, aber …«
    »Ich hab schon verstanden. Heute kein Museum.«
    »Nein, nein. Warte einen Moment. Ich rede mit ihm. Beweg dich nicht vom Fleck.«
    Otto konnte sehen, wie der Mann in Richtung Haus ging. Von wegen, nur ein Freund, er hatte einen Blumenstrauß dabei! Elegante Erscheinung, gepflegte Haare, seinen Mund umspielte ein rätselhaftes Lächeln. Medea lief ihm entgegen, umarmte ihn und küsste ihn flüchtig. Dann entspann sich ein kurzes Geplänkel, was Ottos Neugier weckte. Aber es gab Wichtigeres.
    Er ging zum Computer zurück und gab die Zahlen der anderen Dreiecke bei Google ein. Mit mathematischer Präzision waren sie dort alle zu finden: Die Zahlen standen entweder für die Tage, die die Planeten des Sonnensystems brauchten, um sich um die Sonne zu drehen, oder für die Durchmesser der Planeten in Kilometern. 365,26 Tage stand den 12756 Kilometern der Erde gegenüber, 686,98 Tage den 6790 Kilometern des Mars und so weiter. Die Null stand natürlich für die Sonne. Die Zahlen, die für Otto bisher bedeutungslos gewesen waren, hatten endlich einen Sinn.
    Er hörte die Schritte seiner Tante, die wieder ins Haus zurückgekommen war.
    »War er sauer?«, fragte er.
    »Nicht wirklich: Wir haben das für heute Nachmittag geplante Picknick einfach in ein Abendessen verwandelt. Wir haben also nicht viel Zeit. Bist du startklar?«

6
Die Geheimnisse der Planetenbahnen
    M an fühlte sich wie im Backofen.
    In Medeas VW -Käfer war es unerträglich heiß, ein Modell ohne Klimaanlage und ohne elektrische Fensterheber. Otto brauchte beide Hände, um die Scheibe herunterzukurbeln. Neidvoll dachte er an den brandneuen Sportwagen von Medeas Freund.
    Zum x-ten Male kontrollierten sie, ob sie alles dabei hatten, und los ging’s in Richtung Florenz. Während der Fahrt auf der Autobahn A 11 von Pisa nach Florenz sprachen sie über dies und das, aber als die Brücke Viadotto dell’Indiana in Sichtweite kam, verstummte ihr Gespräch plötzlich. Kurze Zeit später waren sie am Ziel.
    Dank Medeas Zufahrtserlaubnis konnten sie direkt ins historische Stadtzentrum fahren, wo sie in einer abgelegenen Gasse einen Parkplatz fanden. Ihr Weg führte am Palazzo Castellani vorbei, vor dem eine moderne Sonnenuhr ihre Aufmerksamkeit erregte. Über einer schwarzen Metallsäule bewegte sich ein Zeiger aus geblasenem Glas, der auf dem Boden des Atriums mit seinem Schatten die Uhrzeit und das gerade aktuelle Sternzeichen anzeigte.
    Als sie am Museum angekommen waren, klebten ihnen die Kleider am Körper, so heiß war es. Die Eingangstür war geschlossen, aber so leicht gab Medea nicht auf. Sie zog das Handy aus der Tasche und rief ein paar Leute an. Eine halbe

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