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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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antworten konnte, hatte der Präsident das Büro verlassen und kümmerte sich wieder um den Staatsempfang.
42
    Der Ruck beim Aufsetzen des Flugzeuges weckte Pitt. Durch das kleine Fenster des Marine-Jets sah er in die Dämmerung. Die zarte Morgenröte paßte nicht sehr zu seiner Stimmung. Die wunden Stellen an seinem Hintern hatten das Sitzen zur Qual gemacht. Die letzten Stunden hatte er sich bemüht, in einer verkrampften Seitenlage ein wenig Schlaf zu finden. Er brauchte dringend etwas anderes zu trinken als die ewigen Fruchtsäfte, mit denen der Arzt des U-Bootes versucht hatte, ihn zu ertränken. Seine Gedanken wanderten zurück zu Foss Gly.
    Immer wieder mußte er daran denken, was dieses Scheusal jetzt wohl mit Jessie, Giordino und Gunn anstellte. Er hatte fast ein schlechtes Gewissen, daß ihm die Flucht geglückt war.
    Neben dem Jet wartete bereits Admiral Sandecker mit einem Hubschrauber, der ihn nach Langley zum CIA-Hauptquartier bringen sollte. Es gab eine kurze, heftige Umarmung. Ein Anzeichen für die innere Bewegtheit des Admirals, der sich sonst kaum zu einem Händeschütteln aufraffen konnte.
    »Unkraut vergeht nicht«, verkündete Sandecker mit heiserer Stimme.
    »Das ist eben der Vorteil, wenn man Unkraut ist«, erwiderte Pitt lachend.
    Sandecker nahm ihn am Arm und führte ihn hinüber zum Hubschrauber. »In Langley warten sie schon auf uns.«
    Pitt zögerte einen Augenblick, ihm zu folgen. »Sie leben noch«, erklärte er knapp.
    »Leben?« fragte Sandecker erstaunt. »Alle?«
    »Sie werden von den Russen gefangengehalten und von einem Überläufer mißhandelt, der den Folterknecht spielt.«
    Sandeckers Gesicht wirkte leicht begriffsstutzig. »Du warst auf Kuba?«
    »Auf einer der vorgelagerten Inseln«, erläuterte Pitt. »Wir müssen den Russen so schnell wie möglich signalisieren, daß
    ich erfolgreich durchgekommen bin und hier alle Bescheid wissen…«
    »Langsam«, unterbrach Sandecker. »Das geht mir etwas zu hastig. Warte erst mal ab, und laß uns die ganze Geschichte den Kollegen in Langley erzählen. Ich habe das Gefühl, daß du über eine sehr heiße Geschichte gestolpert bist.«
    Eine Stunde später saßen sie in einem der ödesten Konferenzräume, in den es Pitt je verschlagen hatte. Das Mobiliar wirkte, als habe man es beim nächstgelegenen Supermarkt bestellt.
    Die Befragung, wie man ein Verhör der eigenen Leute freundlicherweise nannte, wurde von CIA-Direktor Martin Brogan persönlich geleitet. Pitt hatte eine Reihe von Händen schütteln müssen und Namen gehört, die er sofort wieder vergessen hatte. Aber man erfüllte ihm noch vor dem Beginn der Sitzung einen Wunsch: ein großes Bier.
    Das Bier kam gemeinsam mit einer riesigen Mappe voller Luftaufnahmen der Insel Cayo Santa Maria aus dem Archiv. Nach einem ersten großen Schluck erzählte Pitt seine Geschichte. Als er schließlich geendet hatte, war die Flasche Bier geleert. Er räkelte vorsichtig seinen schmerzenden Körper in dem unbequemen Konferenzstuhl und sah den versammelten CIA-Abteilungsleitern zu, wie sie ihre Notizblöcke durchblätterten.
    Schließlich begann Brogan selbst mit der eigentlichen Befragung. »Sie hatten Waffen auf dem Zeppelin dabei. Warum?«
    »Wir vermuteten das Wrack der
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in kubanischen Gewässern. Da schien es angebracht zu sein, uns ein wenig gegen den Übereifer der kubanischen Küstenwache zu wappnen.«
    »Sind Sie sich darüber im klaren«, meinte ein Mann, der Pitt als jemand aus dem Außenministerium vorgestellt worden war, »daß Sie mit Ihrer Aktion die ganze Außenpolitik unseres Landes diskreditiert haben und dazu gegen eine Reihe von Gesetzen verstoßen haben?«
    »Ich folgte einem höheren Gesetz«, meinte Pitt mit sardonischem Grinsen.
    »Und was für ein Gesetz war das, wenn man fragen darf?«
    »Es kommt aus dem alten Westen, heute nennt man es wohl Selbstschutz. Die Kubaner haben das Feuer eröffnet. Sie haben etwa tausend Schuß abgegeben, würde ich sagen, bevor Giordino zurückschoß.«
    Brogan lächelte. Man merkte ihm an, daß Pitt ein Mann nach seinem Herzen war. »Unsere Hauptsorge sollte sein, herauszufinden, was es mit der russischen Militäranlage auf dieser Insel auf sich hat. Sie sagten, die Insel wäre unbewacht.«
    »Auf der Erdoberfläche gab es nur einen Wachtposten am Tor. Keine Patrouillen am Strand oder auf den Straßen. Die einzige Sicherheitsmaßnahme war ein elektrischer Zaun.«
    »Das erklärt, warum unsere Infrarotaufnahmen keinerlei Anzeichen

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