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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ich krank wurde. Eine kranke alte Frau zu verlassen hätte er sich nie erlauben können. Also begrub man Hillary LeBaron, während Hilda Kronberg hier ihre letzten Tage fristet.«
    »Das kommt mir unmenschlich vor.«
    »Mein Ehemann war immer sehr großzügig, aber nicht unbedingt mitfühlend. Wir haben zwei völlig verschiedene Leben gelebt. Aber das macht mir nichts. Jessie kommt mich immer wieder einmal besuchen.«
    »Die zweite Mrs. LeBaron?«
    »Eine sehr charmante und geistvolle Person.«
    »Wie kann sie mit ihm verheiratet sein, solange Sie noch leben?«
    Sie lächelte strahlend. »Da hat Ray ausnahmsweise mal ein schlechtes Geschäft gemacht. Die Ärzte erzählten ihm, daß ich nur noch wenige Monate zu leben hätte. Aber ich hab’ sie alle hereingelegt und habe nun schon sieben Jahre länger, als sie dachten, überlebt.«
    »Dann ist er ein Bigamist, ein Mörder und ein Dieb.«
    Hilda bestritt das nicht. »Ray ist ein schwieriger Mann. Er nimmt mehr, als er gibt.«
    »Wenn ich Sie wäre, würde ich ihn ans nächste Kreuz nageln lassen.«
    »Es ist zu spät für mich, Mr. Pitt.« Sie sah zu ihm auf und zwinkerte ihm zu. »Aber Sie könnten ja für mich etwas unternehmen.«
    »Was?«
    »Finden Sie
La Dorada«,
verlangte sie entschieden. »Finden Sie diese Statue, und geben Sie sie der Welt. Sorgen Sie dafür, daß sie öffentlich ausgestellt wird. Das würde Ray mehr verletzen als der Ruin seines Verlages. Aber was für mich noch wichtiger ist: Es wäre genau das, was Hans sich gewünscht hätte.«
    Pitt nahm ihre Hand und drückte sie sanft. »Hilda«, versprach er, »ich werde mein Bestes versuchen.«
46
    Hudson stellte das Bild scharf und nickte dem Gesicht auf dem Monitor grüßend zu. »Eli, ich habe hier jemanden, der mit dir sprechen will.«
    »Man freut sich über jedes neue Gesicht«, antwortete Steinmetz gut gelaunt.
    Der Mann, der Hudson vor der Fernsehkamera ablöste, sah einen Moment in sprachloser Faszination in die Linse. »Sind Sie wirklich auf dem Mond?« erkundigte er sich schließlich.
    »Showtime«, meinte Steinmetz mit verständnisvollem Grinsen. Er verschwand kurz vom Bildschirm und tauchte dann mit einer tragbaren Kamera wieder auf. Er richtete sie auf ein Quarz-Fenster aus, hinter dem sich die Mondlandschaft ausbreitete. »Es tut mir leid, daß ich Ihnen die Erde nicht zeigen kann, aber wir sind auf der falschen Seite.«
    »Ich glaube Ihnen.«
    Steinmetz nahm wieder seine normale Position vor der Kamera ein. Er beugte sich leicht vor und starrte intensiv auf das Bild vor ihm. Sein Lächeln verschwand langsam, und in seine Augen trat ein fragender Ausdruck. »Sind Sie der, für den ich Sie halte?«
    »Erkennen Sie mich?«
    »Sie sehen aus und hören sich an wie der Präsident.«
    Jetzt war der Präsident an der Reihe zu lächeln. »Ich war nicht sicher, ob Sie mich kennen würden, denn als Sie die Erde verlassen haben, war ich Senator, und in Ihrer Nachbarschaft werden ja keine Zeitungen geliefert.«
    »Wir können hier allerdings eine ganze Menge von der irdischen Satelliten-Kommunikation mithören. Auf Nachrichten sind wir natürlich immer besonders gespannt, und wir haben auch den neuesten Paul-Newman-Film aus dem Satellitenfemsehen mitgeschnitten.«
    »Die Jersey Colony ist eine unglaubliche Errungenschaft. Eine dankbare Nation wird für immer in Ihrer Schuld stehen.«
    »Vielen Dank, Mr. Präsident, auch wenn es mich etwas überrascht, daß Leo schon jetzt die Katze aus dem Sack gelassen hat. Wir hatten eigentlich vereinbart, daß die Öffentlichkeit erst nach unserer Rückkehr alles erfahren soll.«
    »Es hat bisher keine öffentlichen Verlautbarungen gegeben«, versicherte der Präsident ernst.
    »Außer Ihnen und den Leuten, die hier unten an dem Projekt gearbeitet haben, bin ich der einzige, der etwas von Ihrer Existenz weiß – außer vielleicht den Russen.«
    Steinmetz starrte ihn über Millionen von Kilometern Weltraum an. »Woher sollten die etwas von der Jersey Colony wissen?«
    Der Präsident warf Hudson einen längeren Blick zu. Hudson schüttelte den Kopf.
    »Die Selenos-Mondsonden«, erklärte der Präsident und entschied sich, nichts darüber zu sagen, daß sie bemannt waren. »Eine hat es geschafft, ihre Daten zurück in die Sowjetunion zu vermitteln. Wir nehmen an, daß sie auf ihren photographischen Aufnahmen die Jersey Colony zeigt. Wir haben auch allen Grund anzunehmen, daß die Russen davon ausgehen, Ihre Siedler hätten die Sonden von der Mondoberfläche aus

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