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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ihrem Landungsort entfernt stieß der Schläger auf den elektrischen Zaun. Pitt blieb abrupt stehen, und der Mann hinter ihm prallte gegen seinen Rücken.
    »Vorsicht!« zischte Pitt. »Geben Sie weiter: Wir sind am Zaun.«
    Zwei Männer mit Schaufeln tauchten neben ihnen auf und begannen einen Tunnel zu graben.
    Es dauerte nicht lange, und das Loch war groß genug, um einen kleinen Esel hindurchzutreiben.
    Pitt kletterte als erster auf die andere Seite. Für einen Augenblick war er unsicher, welchen Weg er von hier aus einzuschlagen hatte. Er zögerte, schnupperte im Wind. Dann wußte er plötzlich wieder genau, wo er war.
    »Nicht gerade ein Volltreffer«, flüsterte er Quintana zu. »Der unterirdische Stützpunkt ist nur hundert Meter nach links. Aber die Antenne ist eine gute Meile in der entgegengesetzten Richtung, und bei der hätten wir eigentlich ankommen müssen.«
    »Wieso sind Sie so sicher?«
    »Benutzen Sie doch auch mal Ihre Nase. Man kann hier deutlich den Geruch der Dieselabgase des Hauptgenerators wahrnehmen.«
    Quintana inhalierte tief. »Sie haben recht. Eine Brise aus dem Nordwesten treibt ihn her.«
    »Also mit der schnellen Lösung wird es schwierig. Es wird Sie und Ihre Männer mindestens eine halbe Stunde kosten, die Antenne zu erreichen und zu zerstören.«
    »Dann nehmen wir uns erst einmal den Stützpunkt vor.«
    »Sicherer ist es, an beiden Punkten gleichzeitig loszuschlagen. Schicken Sie Ihre besten Läufer los, um die Antenne in die Luft zu jagen, während der Rest von uns sich die Kontrollzentrale im Stützpunkt vornimmt.«
    Quintana brauchte nur wenige Sekunden, um diesen Plan abzuwägen. Dann wandte er sich um und wählte blitzschnell fünf Männer aus. Pitt gab ihnen eine genaue Beschreibung des Weges und der Anlage weiter. Seinen Kompaß gab er dem Sergeanten, der die kleine Grappe befehligen sollte. Lautlos verschwand dieser dann mit seinen Männern in der Dunkelheit.
    Pitt und der Rest von Quintanas kleiner Streitmacht rannten in Richtung des Stützpunktes davon. Das Wetter verschlechterte sich, dunkle Wolken zogen über den Himmel, die ersten Regentropfen klatschten auf die Palmwipfel neben der Straße. Die Spuren des Hurrikans waren noch immer überall zu sehen. Pitt hatte die Führung übernommen und legte eine Geschwindigkeit vor, die von seinen Ängsten um Jessie und seine Freunde bestimmt wurde.
    Als die dunklen Umrisse des Wachhauses am Tor auftauchten, winkte Pitt den anderen zu, anzuhalten. Ein schmaler Lichtschein fiel aus dem Fenster des kleinen Gebäudes.
    Quintana klopfte Pitt auf die Schulter und gab einen geflüsterten Befehl in Spanisch an den Mann neben ihm, der lautlos in Richtung des Lichts verschwand.
    Pitt mußte nicht fragen. Er wußte, daß die Wachtposten am Tor nur noch wenige Minuten zu leben hatten.
    Er führte die Männer an der Mauer entlang bis zu der Abflußröhre, und zu seiner Verblüffung stellte er fest, daß man nicht einmal das Gitter wieder richtig befestigt hatte. Vielleicht war sein Fluchtweg nie wirklich entdeckt worden. Eine halbe Minute später standen sie bereits vor dem Lüftungsloch, das in die Garage der Anlage führte. Bis hierhin sollte Pitt die anderen begleiten. Kleists eindeutige Instruktionen an Quintana besagten, daß der Scout das Kommando hier verlassen mußte. Er sollte in Sicherheit warten, bis die Aktion abgeschlossen war.
    So lautete der Befehl, aber Pitt hatte andere Pläne. Ehe Quintana überhaupt etwas sagen konnte, schwang der NUMA-Mann sich als erster in den Lüftungsschacht und war verschwunden.
54
    Dave Jürgens, Flugkapitän der
Gettysburg,
war nicht sehr erstaunt. Die überraschende Ankunft der Steinmetz-Mannschaft hatte die übliche Routine an Bord der Raumstation über den Haufen geworfen, und so war man auf weitere Überraschungen gefaßt. Auch der plötzliche Befehl von der Erde, das Shuttle so schnell wie möglich mit den Kolonisten und ihrer wissenschaftlichen Ausbeute zu beladen, versetzte niemanden in Erstaunen.
    Die einzige Unstimmigkeit war die abrupte Anweisung von Houston, eine Nachtlandung in Cape Canaveral vorzunehmen. Jürgens’ Bitte, wenigstens bis Sonnenaufgang warten zu dürfen, wurde kühl abgelehnt. Warum die NASA-Leitung plötzlich ihre strikte Anweisung, Landungen nur bei Tageslicht vorzunehmen, aufgegeben hatte, an der nun schon seit über dreißig Jahren festgehalten worden war, wurde mit keinem Wort erklärt.
    Dave warf seinem Kopiloten Karl Burkhart, einem alten Veteranen des

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