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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Treffen arrangieren, sobald ich es für nötig halte.« Joe steckte den Golfschläger zurück in die Hülle und schwang sich aus dem Wagen. Er wollte sich zu Fuß auf einem kleinen Pfad Richtung Klubhaus davonmachen, aber er blieb noch einmal stehen und kam zurück.
    »Ich habe gelogen, Mr. Präsident. Das ist keine Bombe, sonden ein Geschenk vom
Harten Kern
– eine Schachtel mit neuen Golfbällen.«
    Der Präsident starrte ihn mit verzweifeltem Blick an. »Zur Hölle mit Ihnen, Joe.«
    »Oh, und da ist noch etwas … meine Glückwünsche.«
    »Glückwünsche?« – Joe reichte dem Präsidenten eine Tabelle. »Ich habe Ihre Schläge notiert. Das war ein großartiges Spiel.«
4
    Das Surfbrett schnitt elegant durch die flachen Wellen. Eine Bewegung des purpurnen, dreieckigen Segels, und das Brett schwang elegant um die Boje. Vor den Teilnehmern der Windsurfing-Marathonregatta entlang der Biscayne Bay zum Cape-Florida-Leuchtfeuer auf Key Biscayne lag die letzte Meile. Dirk Pitt war müde. Aber er hatte schon den toten Punkt überschritten; er spürte seine Erschöpfung nicht mehr. Die Muskeln seiner Arme und Beine fühlten sich an, als wären sie aus Blei. Mit jedem Manöver des Surfbrettes wurde die Taubheit in seinem Rücken und in den Schultern intensiver. Zum dritten Mal kämpfte er jetzt schon gegen den Drang, einfach den nächsten Strand anzusteuern und sich im Sand auszustrecken.
    , Die vielfarbigen Segel der Flotte von Windsurfern flimmerten wie ein verrücktes Kaleidoskop über den blaugrünen Wellen. Mit über vierzig Kilometern in der Stunde schoß Pitt dahin und stellte zu seiner leichten Überraschung fest, daß er der Drittschnellste der einundvierzig Teilnehmer war, von denen die meisten wenigstens fünfzehn Jahre jünger als er waren. Pitt beobachtete die beiden Surfer vor ihm scharf und wartete auf den richtigen Augenblick zum Angriff. Aber bevor er zu einem Überholmanöver ansetzen konnte, übersah sein Gegner eine Welle und stürzte. Nun lag Pitt an zweiter Stelle – nur noch eine halbe Meile.
    Ein dunkler Schatten fiel überraschend vom wolkenlosen Himmel auf ihn, und er hörte das Dröhnen von Propellern über sich. Er starrte nach oben und riß erstaunt die Augen auf.
    Keine hundert Meter entfernt verdunkelte ein Zeppelin den Himmel und senkte seinen großen Bug langsam tiefer, als wolle er die Surfbrett-Flotte vom Meer fegen. Das Luftschiff schien ohne Führung am Himmel zu treiben. Seine beiden Propeller liefen mit kleinster Drehzahl.
    Eine starke Brise trieb das Schiff vor sich her. Hilflos sahen die Surfer den Zeppelin auf sich zukommen.
    Die Gondel berührte eine Welle, und der Zeppelin wurde zurück in die Luft geschleudert, sank dann aber wieder vor dem führenden Surfer auf knapp einen Meter über der Wasseroberfläche herab. Dem nicht mehr als siebzehn Jahre alten Jungen blieb keine Zeit mehr für ein Ausweichmanöver, er warf sich von seinem Brett, Sekunden bevor der Steuerbord-Propeller des Zeppelins Mast und Segel zerfetzte.
    Pitt glitt in eine scharfe S-Kurve und schwang sich auf einen Parallelkurs zu dem wild gewordenen Luftschiff. Auf der Hülle erkannte er aus dem Augenwinkel in großen roten Buchstaben das Wort
Prosperteer.
Die Tür der Gondel stand offen, aber Pitt konnte keine Bewegung im Inneren erkennen. Er schrie laut, aber seine Stimme verlor sich im Brüllen der Triebwerke und dem Tosen des Windes. Das merkwürdige Luftfahrzeug hüpfte über die See, als sei es ein lebendiges Wesen.
    Plötzlich spürte Pitt das eisige Prickeln einer bösen Vorahnung im Rücken. Die
Prosperteer
bewegte sich auf den nur wenige hundert Meter entfernten Strand zu und trieb direkt in Richtung auf die Terrassen-Front des Sonesta Beach Hotel. Auch wenn der Aufprall der Hülle an dem Gebäude keinen größeren Schaden anrichten würde, mußte der Treibstoff aus den aufplatzenden Tanks Feuer fangen. Ein Flammenregen würde auf die Gäste des Restaurants im Patio und die Sonnenbadenden auf den Terrassen niedergehen.
    Pitt ignorierte seine Erschöpfung und suchte einen Kurs, der ihn unter die große runde Nase des Luftschiffes führen mußte. Wieder berührte die Gondel die Wellen, und die Propeller sprühten Pitt einen Schwall salziger Gischt in die Augen. Für einen Augenblick sah er nichts, und beinahe hätte er die Balance verloren. Am Strand sammelte sich inzwischen eine Menschenmenge, die dem merkwürdigen Ungetüm aufgeregt entgegenstaunte.
    Pitts Timing mußte perfekt sein, er würde keine

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