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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Spionen bringen die Kubaner wenig Wertschätzung entgegen. Es wäre vermutlich am klügsten, wenn sie Ihr Gewehr weglegten und sich unter meinen Schutz begäben.«
    »O nein, vielen Dank! Unter Ihrem Schutz war ich schon mal. Sie erinnern sich gewiß an Foss Gly? Der fand sein besonderes Vergnügen darin, seine Fäuste in anderer Leute Fleisch zu schlagen. Ich schätze mich glücklich, Ihnen mitteilen zu können, daß er nicht mehr in diesem Geschäftszweig tätig ist. Eines seiner Opfer schoß ihn dorthin, wo es am wehesten tut.«
    »Meine Leute hier können Sie an der Stelle, wo Sie jetzt stehen, niederschießen, Mr. Pitt.«
    »Ja, aber es ist offensichtlich, daß sie kein Englisch verstehen und überhaupt nicht mitkriegen, was hier vorgeht. Versuchen Sie nicht, ihnen ein Zeichen zu geben. Wenn Sie auch nur mit einem Nasenflügel zittern, fährt Ihnen meine Kugel in den anderen.«
    Pitt sah sich um. Sowohl der russische Fahrer wie der junge Wachtposten hörten dem englischen Gespräch verständnislos zu. Jessie hatte sich auf ihren Rücksitz im Taxi verkrochen. Nur noch ihre Uniformmütze war im Fenster sichtbar. Velikows Gorillas standen noch immer ganz locker und lässig herum und hatten keine Ahnung von der Dramatik der Situation. Sie besahen sich, als hätten sie nichts Besseres zu tun, die Landschaft, und ihre Waffen steckten in ihren Seitenhalftern.
    »Steigen Sie in unser Auto, General. Sie fahren mit uns.«
    Velikow starrte Pitt an. »So? Und wenn ich mich weigere?«
    Pitt starrte nicht minder entschlossen zurück. »Dann sind Sie zuerst ein toter Mann. Danach kommen Ihre Bullen dran und dann die kubanischen Posten. Ich bin im Gegensatz zu ihnen allen schußbereit und auch entschlossen zu schießen. Wenn ich also bitten darf!«
    Velikows Leibwächter verstanden gar nichts, als ihr Chef wortlos Pitts einladender Geste folgte und sich auf den Vordersitz von Figueroas Klapperkiste setzte.
    Velikow wandte sich kurz um und musterte Jessie.
    »Mrs. LeBaron?«
    »Ja, General?«
    »Machen Sie mit diesem Verrückten hier gemeinsame Sache?«
    »Ja.«
    »Aber warum denn nur, um Himmels willen?«
    Figueroa öffnete den Mund, um sich einzumischen, aber Pitt schob den russischen Fahrer rüde beiseite, faßte den freundlichen Kubaner hart am Arm und zog ihn vom Auto weg.
    »Weiter als bis hierher fahren Sie nicht mehr,
amigo.
Erstatten Sie eine Anzeige, daß wir Sie entführt und Ihr Taxi entwendet haben.« Dann reichte er sein Gewehr rasch Jessie o nach hinten und quetschte sich hinter das Steuer. »Beim kleinsten Mucks, den der General machen sollte, schießt du ihm eine Kugel in den Kopf.«
    Jessie nickte nur und drückte Velikow den Gewehrlauf ins Genick.
    Pitt legte den ersten Gang ein und fuhr so gemütlich los wie zu einem Sonntagsausflug. Hinter ihnen blieben Posten, Fahrer, Leibwächter und Figueroa zuerst wie angewurzelt, dann in heller Verwirrung herumlaufend zurück, bis die Leibwächter und der Fahrer endlich auf die Idee kamen, in den schwarzen Zil zu springen und die Verfolgung aufzunehmen.
    Pitt hielt kurz an, nahm von Jessie das Gewehr und zerschoß die Telefonleitungen am Straßenrand. »Das bringt uns vielleicht eine halbe Stunde Vorsprung«, mutmaßte er.
    »Sie kommen bereits hinter uns her«, berichtete Jessie.
    »Abschütteln können Sie sie niemals«, stellte Velikow ganz ruhig fest.
    »Warten wir’s ab«, sagte Pitt. »Ein siebenundfünfziger Chevy ist ein ziemlich gutes Auto, müssen Sie wissen.« Und er trat das Gaspedal bis unten durch. Hundertzwanzig Kilometer schaffte der Chevy immer noch. Die Limousine kam gelegentlich bis auf fünfzig Meter heran, fiel jedoch in den Ortschaften wieder zurück.
    »Warum geben Sie denn nicht auf?« sagte Velikow. »Am Ende kriegt er Sie so und so.«
    »Ist ja gut«, sagte Pitt und trat, nach einem kurzen Blick in den Rückspiegel, der ihm zeigte, daß die Verfolger kaum drei Wagenlängen hinter ihm waren, abrupt und hart auf die Bremse.
    Der Fahrer der Limousine konnte nicht mehr reagieren oder ausweichen. Der schwarze Wagen prallte kreischend und quietschend auf den Chevy und war Augenblicke später nur noch verbeulter Schrott. Auch seine Insassen hatten wohl ein paar Schrammen abbekommen, jedenfalls kamen sie nicht sofort heraus. Für Pitt indessen war es höchste Zeit zum Aussteigen. Er beschloß, von dem nahegelegenen Parkplatz einer Kunstdüngerfabrik einen anderen Wagen zu organisieren. »Paß auf ihn auf«, sagte er zu Jessie und stieg aus.
    Aber als

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