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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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oder die wichtigsten Sowjets kommen zu ihm durch.«
    »Und wen haben wir, der bis direkt zu ihm vordringen könnte?«
    »Niemanden«, brummte Brogan.
    »Irgendwen muß es doch geben, den wir hinschicken können!«
    »Ich könnte Ihnen durchaus an die zehn Namen nennen, die dafür in Frage kämen – wenn Castro in mitteilsamer Srimmung wäre. Aber unter den gegenwärtigen Umständen …«
    Der Präsident dachte angestrengt nach. »Wie viele Kubaner bekommen wir zusammen, denen wir vertrauen können und die im Hafen arbeiten oder Erfahrung auf See haben?«
    »Das müßte ich erst überprüfen.«
    »Nur mal eine grobe Schätzung.«
    »Über den Daumen gepeilt – fünfzehn bis zwanzig.«
    »Gut«, sagte der Präsident, »trommeln Sie die zusammen, Sie sollen zusehen, ob sie irgendwie auf diese Schiffe kommen, und herausfinden, auf welchem sich die Bombe befindet.«
    »Und einer, der mit solchen Dingen Bescheid weiß, müßte sie dann entschärfen.«
    »Darüber zu reden ist noch Zeit, wenn wir wissen, wo das Ding ist.«
    »Eineinhalb Tage sind verdammt kurz«, seufzte Brogan. »Vielleicht sollten wir uns mehr darauf konzentrieren, wie wir mit der Lage nach der Katastrophe fertig werden können.«
    »Nun machen Sie schon. Berichten Sie mir persönlich alle zwei Stunden über den Fortgang Ihrer Bemühungen. Machen Sie alles mobil, was Beine hat. Die ganze Kuba-Abteilung soll daran arbeiten.«
    »Sollen wir Castro nicht warnen?«
    »Das übernehme ich persönlich.«
    »Na dann, viel Glück, Mr. Präsident!«
    »Gleichfalls, Martin.«
    Der Präsident legte auf. Seine Zigarre war längst ausgegangen. Er zündete sie wieder an und überlegte. Dann ließ er sich mit Ira Hagen verbinden.
64
    Der Wachtposten war jung, höchstens sechzehn, eifrig und Fidel Castro buchstäblich bis in den Tod ergeben – wie man eben nur in diesem Alter sein kann. Er war sichtlich völlig durchdrungen von revolutionärer Wachsamkeit. Er war sich der Wichtigkeit seiner Position voll bewußt und gab sich entsprechend arrogant, als er zum Fenster des Autos kam – das Gewehr lässig über der Schulter – und die Papiere zu sehen begehrte.
    »Das mußte ja passieren«, murmelte Pitt halblaut.
    Die Posten an den ersten drei Kontrollstellen hatten Figueroa mit seinem Taxi lässig und uninteressiert vorbeigewinkt, sobald dieser ebenso lässig seine Taxifahrerlizenz zum Fenster hinaushielt. Sie waren alle
campesinos,
die lediglich des einfacheren und bequemeren Lebens wegen Soldaten geworden waren, um sich nicht auf den Feldern oder in einer Fabrik abrackern zu müssen. Und wie die Soldaten überall auf der Welt fanden sie Postenschieben das Langweiligste und Ermüdendste überhaupt und verloren darüber mit der Zeit jegliche Wachsamkeit. Außer natürlich, wenn Vorgesetzte zur Inspektion kamen.
    Figueroa reichte dem jungen Burschen seine Taxilizenz aus dem Fenster.
    »Die ist nur für den Bezirk Havanna gültig«, nörgelte der Junge. »Was machen Sie hier draußen auf dem Land?«
    »Mein Schwager ist gestorben«, erklärte Figueroa geduldig. »Ich war bei seinem Begräbnis.«
    Der Posten beugte sich herunter und sah durch das offene Fenster des Fahrers. »Was sind das für Leute?«
    »Sind Sie blind?« fuhr ihn Figueroa an. »Militär wie Sie!«
    »Wir haben Order, einen Mann in einer gestohlenen Milizuniform zu suchen. Er ist womöglich ein imperialistischer Spion, der hundert Meilen von hier an der Küste gelandet ist.«
    »Weil sie eine Uniform anhat«, sagte Figueroa, »meinen Sie wohl, die Yankee-Imperialisten schicken eine Frau zu uns, wenn sie eine Invasion anzetteln wollen?«
    »Ich will ihre Papiere sehen«, beharrte der Posten.
    Jessie kurbelte ganz ruhig das Rückfenster herunter und beugte sich hinaus. »Das hier ist Major O’Hara von der Irisch-Republikanischen Armee, ein Militärberater. Ich bin Korporal Lopez, seine Adjutantin. Schluß jetzt mit dem Unsinn. Lassen Sie uns weiterfahren.«
    Der Posten blieb stur. »Wenn er ein Major ist, warum trägt er dann keine Rangabzeichen?«Zum erstenmal fiel auch Figueroa auf, daß dies tatsächlich so war. Er starrte Pitt an, und auf seinem Gesicht machte sich nun ebenfalls Zweifel breit.
    Pitt nahm an dem ganzen Hin und Her demonstrativ keinerlei Anteil. Jetzt erst drehte er sich langsam um und starrte den Posten an. Dann lächelte er freundlich. Als er sprach, war seine Stimme zwar sanft und ruhig, drückte aber totale Autorität aus.
    »Notieren Sie sich Namen und Dienstgrad dieses Mannes. Ich

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