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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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stirnrunzelnd.
    »Weil es der geeignetste Platz für diesen Zweck zu sein scheint. Die Einfahrt mündet nahezu bis ins Herz der Stadt.«
    »Das leuchtet ein«, nickte Clark. »In der Tat haben zwei der drei Schiffe dort festgemacht.
    Das dritte ankert auf der anderen Seite der Bucht.«
    »Kann ich ein paar Details über die Schiffe erfahren?«
    Clark überflog die Berichte über die Ankunft der Schiffe. »Zwei gehören zur sowjetischen Handelsflotte. Das dritte fährt unter panamaischer Flagge und gehört einer Firma, die von kubanischen Anti-Castro-Exilanten geführt wird.«
    »Die in Wirklichkeit Strohmänner des KGB sind«, ergänzte Hagen. »Sie haben vor, alles als Werk der Exilkubaner hinzustellen, die ihrerseits nur der verlängerte Arm des CIA seien -
    damit wir vor aller Welt als die barbarischen Übeltäter dastehen. Und es wird so überzeugend gemacht sein, daß uns niemand auf der Welt unsere Beteuerungen, wir hätten nichts damit zu tun, glauben wird.
    Unsere späte Rache für die Schweinebucht, werden alle sagen.«
    »Kein dummer Plan«, sagte Clark. »Und sie dürften kaum eines ihrer eigenen Schiffe als Lagerplatz der Bombe nehmen.«
    »Aber warum sollten sie zwei weitere Schiffe samt ihrer Ladung für nichts aufs Spiel setzen?«
    »Beispielsweise zur Erschwerung der Ortung.«
    »Wie heißen die Schiffe, und was transportieren sie?«
    Clark holte eine weitere Seite aus dem Bericht über die Schiffahrtsbewegungen und las vor.
    »Ozero Zaysan,
sowjetisches Frachtschiff. Ladung: militärische Ausrüstung und Nachschub.
    Ozero Baykai.
Ein Öltanker. Zweihunderttausend Tonnen. Und dann noch das angeblich kubanisch geführte Schiff mit der Panama-Flagge: die
Amy Bigalow,
ein Massengutfrachter mit einer Ladung von fünfundzwanzigtausend Tonnen Ammoniumnitrat.«
    Pitt starrte nachdenklich zur Decke. »Ist der Öltanker das Schiff, das drüben auf der anderen Seite in der Bucht ankert?«
    »Richtig. Bei der Ölraffinerie.«
    »Ist von irgendeinem der drei Schiffe bereits Ladung gelöscht worden?«
    Clark schüttelte den Kopf. »Es ist überhaupt nichts an den Schiffen passiert. Und der Tanker drüben liegt noch immer tief im Wasser.«
    Pitt setzte sich wieder und blickte die beiden anderen Männer kalt und hart an. »Gentlemen, man hat Sie zum Narren gehalten.«
    Clark hob den Kopf. »Wenn Sie sich vielleicht etwas präziser ausdrücken möchten?«
    »Sie haben die Bühnenschau der Sowjets über- und ihre Kunsttricks unterschätzt«, sagte Pitt.
    »Auf keinem der drei Schiffe ist auch nur eine Spur einer Atombombe. Weil sie für das, was sie vorhaben, überhaupt keine brauchen.«
66
    Generaloberst Viktor Kolschak, der Chef der auf Kuba stationierten sowjetischen Soldaten und Berater, kam Velikow von seinem Schreibtisch entgegen und umarmte ihn herzlich.
    »Sie glauben gar nicht, General, wie sehr ich mich freue, Sie am Leben zu sehen.«
    »Ganz meinerseits, Generaloberst«, sagte Velikow, »ganz meinerseits«, während er Kolschaks bärenartige Umarmung erwiderte.
    »Kommen Sie, setzen Sie sich. Wir haben eine Menge zu besprechen. Wer auch für die Zerstörung unserer Einrichtungen auf der Insel verantwortlich sein mag, er wird dafür büßen.
    Auch Präsident Antonow hat nachdrücklich versichert, daß man die Angelegenheit keinesfalls auf sich beruhen lassen wird.«
    »Ich bin durchaus der gleichen Meinung«, sagte Velikow. »Da ist allerdings noch ein anderes wichtiges Thema, über das wir reden müssen.«
    »Ein Wodka?«
    »Danke, nein, nicht für mich«, wehrte Velikow brüsk ab. »Rum
and Cola
ist nun für morgen früh um halb elf angesetzt. Sind Sie mit allen Ihren Vorbereitungen fertig?«
    Kolschak goß sich selbst einen kleinen Wodka ein. »Unsere Leute und unsere kubanischen Freunde verlassen in unauffälligen kleinen Gruppen die Stadt. Der Großteil meiner Truppen hat bereits mit den Scheinmanövern vierzig Meilen außerhalb begonnen. Bis zum Morgengrauen werden alle Truppen und sämtliches Gerät sowie alle wichtigen Dokumente evakuiert sein, ohne daß jemand es bemerkt!«
    »Ein paar sollten aber noch hier bleiben«, warf Velikow beiläufig ein.
    Kolschak blickte ihn über seine randlose Brille hinweg mit dem Ausdruck einer Großmutter an, die eben unanständige Wörter von ihrem Enkelkind gehört hat. »Wer oder was soll hierbleiben, General?«
    Velikow entzog sich dem spöttischen Blick. »Fünfzig sowjetische Zivilpersonen, Ehefrauen und Familienangehörige, und zweihundert Ihrer

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