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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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des frühen Morgens. Clark hatte ihnen einen wertvollen Zeitvorsprung verschafft. Aber er hatte ihn mit seinem Leben bezahlt.
    Pitt blickte nicht mehr zurück. Wie von einem Magneten wurden seine Augen vom Feuer des Leuchtturms auf den grauen Mauern des Kastells Morro an der Hafeneinfahrt von Havanna angezogen. Der Leuchtturm war noch drei Meilen entfernt. Doch ihm erschienen sie wie dreißig.
    Die Würfel waren gefallen. Manny drehte seine Maschinen voll auf, und die Zwillingsschraube pflügte sich durch das Wasser. Zunehmend gewann die
Amy Bigalow
Fahrt. Zwei Knoten. Drei Knoten. Vier. So näherten sie sich wie ein Ruderboot im Endspurt der Kanalenge am Leuchtturm.
    Vierzig Minuten noch, bis sie auf die offene See gelangten. Aber die andere Seite war gewarnt.
    Major Borschew wich den brennenden Trümmern aus, die um ihn herum ins Wasser zischten.
    Er trieb unter den Pfahlrammen, hörte oben auf der Pier die Salven der automatischen Waffen und sah die in den Himmel schießenden Flammen. Das schmutzige Brackwasser war fast lauwarm und stank nach Fisch und Dieselöl. Er würgte und erbrach das faule Wasser, das er geschluckt hatte, als der seltsame kubanische Oberst ihn über die Pier stieß.
    Er mußte endlos schwimmen – er schätzte, eine Meile –, bis er endlich eine Leiter fand, die er heraufklettern konnte. Er fand sich auf einer völlig verlassenen Pier, spuckte noch einmal das widerliche Wasser aus seinem Mund und begann zu den brennenden Überresten seiner Fahrzeuge zu laufen. Verkohlte und versengte Leichen lagen überall herum. Das Schießen hatte aufgehört, nachdem sich Clarks Leute in einem kleinen Boot mit Außenbordmotor abgesetzt hatten. Borschew stakte vorsichtig über den Schauplatz des Gemetzels. Außer zwei Mann, die verwundet waren und sich hinter einen Gabelstapler geschleppt hatten, waren alle seine Leute tot. Sein gesamtes Kommando war aufgerieben. In ohnmächtiger Wut stolperte er zwischen den Toten herum und suchte, bis er die Leiche Clarks fand. Er rollte den toten CIA-Agenten auf den Rücken herum und besah sich dessen Gesicht.
    Er fragte sich, wer dieser Mann war und für wen er gearbeitet hatte. Aber das würde er wohl nie erfahren.
    Er zog den schlaffen Körper am Gürtel bis zum Rand der Pier und stieß ihn in blinder Wut ins Wasser.
    Er lief noch weitere zehn Minuten lang ziellos zwischen seinen toten Soldaten herum, ehe er allmählich seine Fassung wiedergewann und ihm bewußt wurde, daß er Velikow Meldung erstatten mußte. Das einzige Funkgerät, das er in seinem Kommandowagen bei sich gehabt hatte, war zerschmolzen. Er rannte die Pier auf und ab und suchte fieberhaft nach einer Telefonzelle.
    Schließlich entdeckte er eine Tür zu einem Aufenthaltsraum für Hafenarbeiter. Er warf sich mit der Schulter dagegen und brach die Tür auf. Er tastete sich an der Wand entlang, bis er einen Lichtschalter fand. Alte speckige und fleckige Sofas standen herum, Tische mit Damebrettern und Dominospielen und ein kleiner Kühlschrank. Eine Wand war mit Postern von Castro, einem stolz zigarrerauchenden Che Guevara und einem strengen Lenin dekoriert.
    Er ging in das Büro des Verwalters und griff nach dem Telefon auf dem Schreibtisch. Er wählte mehrmals, ohne durchzukommen. Endlich meldete sich dann doch die Vermittlung, nachdem er pausenlos auf die mangelnde Effizienz des kubanischen Telefonnetzes geflucht hatte.
    Die Wolken über den Bergen im Osten begannen sich schon rötlich zu färben. Drüben auf der Pier kamen sirenenheulend die ersten Feuerwehrautos an, die der Flammenschein alarmiert hatte, als er endlich mit der sowjetischen Botschaft verbunden wurde.
    Captain Manuel Pinon stand auf der Brücke seiner militärischen Hafen-Patrouillenfregatte -
    russisches Modell, Riga-Klasse – und drückte sich das Fernglas noch näher an die Augen.
    Kurz nach den Detonationen und dem Beginn des Feuergefechts auf den Handelsflottendocks hatte ihn sein Erster Offizier geweckt.
    Er sah nichts. Sein Boot lag im Hafenbereich der Kriegsmarine am Kanal an einer Stelle, an der seine Sicht durch Häuser blockiert war.
    »Sollten wir nicht mal nachsehen, was da los ist?« fragte der Erste Offizier.
    »Die Polizei und die Feuerwehr werden ja wohl allein damit fertig werden«, antwortete Pinon.
    »Hört sich aber wie ein Feuergefecht an.«
    »Wahrscheinlich eine Explosion in einem Depot mit Munition. Wir kommen wohl besser den Feuerwehrbooten nicht ins Gehege.« Er reichte dem Ersten das Fernglas. »Halten Sie

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