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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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dieses Wetters in der Lage, sich sechs Meilen durch einen Hurrikan zu kämpfen, als Gruppe zusammenzubleiben und gemeinsam auf Cayo Santa Maria zu landen.
    Wie ist das möglich?«
    »Wir haben einfach Glück gehabt, vermute ich.«
    »Wer will hier wem eine blöde Geschichte andrehen?«
    Pitt bekam keine Chance zu antworten. Ohne jede Warnung rammte ihm Gly die Faust in die linke Niere.
    Der Schmerz kam gemeinsam mit der plötzlichen Erkenntnis, was an der Expedition faul gewesen sein mußte. Eine reichlich späte Erkenntnis. Während er in der schwarzen Tiefe der Bewußtlosigkeit versank, griff er nach Jessie, aber sie lachte nur und wandte sich von ihm ab.
31
    Eine tiefe, volle Stimme sagte etwas, dicht neben seinem Ohr. Die Worte klangen vage und weit entfernt. Aber die Stimme war ganz nah. Eine Armee von Skorpionen kroch über die Bettdecke und rammte ihre Stacheln in seine Seite. Er öffnete die Augen. Das helle Licht über ihm blendete ihn, deshalb schloß er sie schnell wieder. Sein Gesicht fühlte sich feucht an. Er glaubte zu schwimmen und versuchte die Arme zu heben. Dann wurde die Stimme neben ihm deutlicher.
    »Ganz ruhig liegenbleiben, Partner. Ich wische dir nur gerade das Gesicht ab.«Pitt öffnete die Augen und schaffte es, das Gesicht eines ; älteren, grauhaarigen Mannes zu erkennen. Ihre Blicke trafen sich, und der Mann lächelte.
    »Tut es sehr weh?«
    »Es geht so.«
    »Möchten Sie noch Wasser?«
    »Ja, bitte.«
    Als der Mann aufstand, berührte sein Kopf fast die Decke. Er füllte im Waschbecken eine Tasse.
    Pitt rieb sich die Seite und richtete sich mühsam in eine sitzende Position auf. Ihm war schlecht, aber gleichzeitig hatte
er
Hunger. Wann hatte er zum letzten Mal etwas gegessen?
    Benommen, wie er war, erinnerte er sich nicht mehr daran. Dankbar trank er. Dann sah er seinen Wohltäter an. »Der alte Fuchs Raymond, nehme ich an.« LeBaron deutete ein Lächeln an. »Nicht unbedingt eine Anrede, auf die ich mir im Augenblick etwas einbilden kann.«
    »Man findet Sie nicht so einfach heutzutage.«
    »Meine Frau hat mir erzählt, wie Sie ihr das Leben gerettet haben. Ich möchte Ihnen dafür danken.«
    »Nach General Velikows Urteil ist das nur ein kleiner Aufschub gewesen.«
    LeBarons Lächeln verschwand. »Was sagen Sie da?«
    »Er verkündete, und ich zitiere wörtlich, wir werden alle sterben.«
    »Hat er einen Grund genannt?«
    »Was er mir erzählte, war eine Geschichte davon, daß wir eine besonders geheime sowjetische Militäranlage entdeckt hätten.«
    LeBaron runzelte die Stirn. Er wirkte nachdenklich, dann sagte er: »Velikow hat gelogen.
    Diese Einrichtung dient dem Abhören von Kurzwellen-Sendungen der USA, aber die rasante Entwicklung von Spionagesatelliten hat sie fast völlig überflüssig gemacht.«
    »Woher wissen Sie das so genau?«
    »Man hat mir erlaubt, mir die Insel anzusehen. Das wäre wohl unmöglich gewesen, wenn es hier etwas streng Geheimes gäbe. Ich habe keinerlei Hinweise auf irgendein fortgeschrittenes Kommunikationssystem, Antennenanlagen oder sonst etwas gesehen. Außerdem hab’ ich mich mit einigen kubanischen Besuchern angefreundet, die so nach und nach einige Informationen rausließen. Das Ganze ist mehr so etwas wie eine von unseren Manager-Tagungsstätten. Hochrangige sowjetische und kubanische Militärs und Funktionäre treffen sich hier, um die Politik der nächsten Jahre abzusprechen.«
    Pitt fiel es schwer, sich zu konzentrieren. Seine linke Niere brannte wie Feuer. Er fühlte sich noch immer benommen. Mühsam wankte er zur Toilette. Sein Urin war rosa von Blut, aber nicht so sehr, daß er sich beunruhigte. Also keine lebensgefährlichen Verletzungen.
    »Wir sollten diese Unterhaltung besser nicht fortsetzen«, erklärte Pitt. »Meine Zelle ist wahrscheinlich verwanzt.«
    LeBaron schüttelte den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht. Diese ganze Anlage ist nicht für Hochsicherheits-Gefangene eingerichtet worden. Man kann auch von hier nicht entkommen.
    Das kubanische Festland ist mehr als zwanzig Seemeilen entfernt. Das Wasser wimmelt von Haien. In die andere Richtung muß man schon bis zu den Bahamas schwimmen. Da braucht man ein paar Wochen. Wenn Sie an Flucht denken – das können Sie vergessen.«
    Pitt ließ sich vorsichtig wieder auf seinem Bett nieder. »Haben Sie die anderen gesehen?«
    »Ja.«
    »Und wie geht es denen?«
    »Giordino und Gunn sind zusammen in einer Zelle etwa dreißig Meter den Gang hinunter.
    Wegen ihrer Verletzungen hat man

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