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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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könnte. Wir haben das überprüft. Er legte einen Führerschein und eine Kreditkarte von jemandem vor, der gar nicht existiert.«
    Eriksen klopfte die Asche aus der Pfeife. »Mich wundert,daß er gar nicht nach Santa Fe gefahren ist, um sich bei Clyde Booth umzusehen.«
    »Ich glaube, er ist nur hinter unserer Identität her.«
    »Aber wer bezahlt ihn? Die Russen?«
    »Sicher nicht der KGB«, meinte Hudson. »Sie machen keine versteckten Anspielungen am Telefon oder fliegen in einem Privatjet über die Staaten. Nein, dieser Mann hat es eilig. Ich würde sagen, er hat seine Untersuchungen zu einem festen Termin abzuschließen.«
    Eriksen starrte auf die Kaffeetasse. »Die Sowjets landen in fünf Tagen auf dem Mond. Das muß der Termin sein.«
    »Ich glaube, da hast du recht.«
    Eriksen starrte ihn an. »Also siehst du jetzt auch, daß die Macht hinter diesem Ermittler nur der Präsident selbst sein kann«, stellte er ruhig fest.
    Hudson nickte langsam. »Ich habe diese Möglichkeit irgendwie nicht in meine Überlegungen einbeziehen wollen«, bemerkte er mit abwesender Stimme. »Ich wollte glauben, er würde uns bei der Sicherung der Jersey Colony gegen die Russen unterstützen.«
    »Nach dem, was du mir von diesem Treffen erzählt hast, war er von der Idee eines Kampfes zwischen uns und den sowjetischen Kosmonauten nicht gerade angetan. Er hatte auch kein großes Vergnügen daran, zu erfahren, daß Steinmetz drei sowjetische Raumfahrzeuge abgeschossen hat.«
    »Mir macht etwas anderes Sorgen«, erklärte Hudson. »Wenn wir davon ausgehen, daß wirklich der Präsident dahintersteckt, warum hat er dann bei all seinen Möglichkeiten nur einen einzelnen Mann auf uns angesetzt?«
    »Wenn er die Existenz der Jersey Colony akzeptiert hat, dann wird er auch wissen, daß unsere Anhänger ihn ständig im Auge haben. Also muß er davon ausgehen, daß wir jede groß angelegte Untersuchung zumindest zeitweise in die Irre führen könnten. Er wird davon ausgehen, daß wir damit rechnen. Ein kluger Bursche, unser Präsident. Er hat unsere Verteidigung mit einem schnellen Rechtsaußen überspielt.«
    »Wir haben immer noch Zeit, diesen Ermittler auf eine falsche Fährte zu lenken.«
    »Zu spät. Der Dicke hat jetzt Fishers Notizbuch«, meinte Eriksen. »Er weiß, wer wir sind und wo er uns finden kann. Er ist eine echte Bedrohung. Er hat am Schwanz angefangen, aber jetzt sitzt er uns schon im Nacken. Sobald der Dicke hier durch die Tür marschiert, Leo, wird der Präsident in der Lage sein, etwas gegen jede Auseinandersetzung zwischen den sowjetischen Kosmonauten und unseren Leuten auf dem Mond zu unternehmen.«
    »Meinst du, wir sollten den Dicken eliminieren?« fragte Hudson.
    »Nein«, erwiderte Eriksen. »Besser, wir verärgern den Präsidenten nicht noch weiter. Wir legen den Dicken nur für ein paar Tage auf Eis.«
    »Ich frage mich, wo er wohl als nächstes auftaucht«, überlegte Hudson.
    Eriksen stopfte sich in aller Ruhe seine Pfeife neu. »Er hat mit seiner Hexenjagd in Oregon angefangen und sich von Colorado nach Neu-Mexiko durchgearbeitet. Mein Tip ist, als nächstes wäre Texas an der Reihe – das Büro unseres Mannes bei der NASA in Houston.«
    Hudson ging an den Schreibtisch und wählte eine Nummer. »Ein Jammer, daß ich nicht dabeisein kann, wenn wir den Mistkerl schnappen.«

30
    Pitt verbrachte die nächsten beiden Stunden auf dem Bett. Er lauschte auf das Geräusch der sich öffnenden und schließenden Metalltüren im Gang und versenkte sich in den Rhythmus der Schritte draußen vor seiner Zelle. Der junge Wachtposten brachte ihm ein Mittagessen und wartete, bis Pitt aufgegessen hatte. Er nahm alle Eßutensilien sofort wieder mit. Diesmal wirkte die Wache besser gelaunt. Unbewaffnet war sie auch. Der Soldat hatte während der Mahlzeit sogar die Tür offengelassen, so daß Pitt unauffällig den Mechanismus des Riegels studieren konnte.
    Zu seiner Überraschung stellte Pitt fest, daß es sich um ein ganz gewöhnliches Türschloß handelte, ohne jede besondere Sicherheitseinrichtung. Das war keine Gefängniszelle, dieser Raum war einfach nur eine gewöhnliche abschließbare Mannschaftsunterkunft oder eine Abstellkammer.
    Nachdem der Posten mit den Überresten der nicht sehr schmackhaften Mahlzeit verschwunden war, machte Pitt sich an die Arbeit. Er suchte systematisch in seiner Zelle nach einem Draht, einer Schraube oder irgendeinem spitzen Gegenstand. Mit den Scharnieren seines kleinen Garderobenschrankes würde

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